Spiel am Samstag

Waldhof Mannheim gegen Köln: Fanmarsch und erstmals veganer Foodtruck

An diesem Samstag ziehen in Mannheim blau-schwarze Massen in einem Fanmarsch ab 11 Uhr vom Wasserturm zum Carl-Benz-Stadion. Dort gibt es im Heimspiel gegen Viktoria Köln mindestens zwei Premieren

Von 
Steffen Mack
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Dieser Foodtruck mit veganen Speisen wird fortan bei jedem Heimspiel im Wechsel hinter der Süd- oder hinter der Osttribüne aufgestellt. © SV Waldhof Mannheim

Mannheim. Die Vorfreude der Waldhof-Anhänger aufs erste Heimspiel der neuen Saison ist riesig. Das wird an diesem Samstag ein Fanmarsch in der Mannheimer Innenstadt belegen. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Wasserturm. Alle sollen möglichst in einem Trikot kommen. Dann geht es gemeinsam zum Carl-Benz-Stadion, in dem um 14 Uhr die Drittliga-Partie gegen Viktoria Köln beginnt.

Dabei gibt es mindestens zwei Premieren. Erstmals wird hinter der Südtribüne ein Foodtruck mit veganen Speisen stehen. Die Palette reicht von Erbsen-Bratwurst über Ackerbohnen-Döner bis zu Donuts aus Dinkel und Roggen.

Diesmal sechs bis acht Hochrisiko-Heimspiele

  • Das Sicherheitsrisiko bei den Heimspielen des SV Waldhof stuft die Mannheimer Polizei immer auf einer Ampel-Skala ein.
  • Auf Anfrage hat Präsidiumssprecherin Yvonne Schäfer dem „MM“ mitgeteilt, wie die 19 Gegner in dieser Saison nach derzeitigem Stand beurteilt werden.
  • Grün markiert, also für harmlos befunden, sind Köln, Wiesbaden, Verl und Unterhaching.
  • Zur Kategorie Gelb gehören Aue, Osnabrück, Cottbus, Ingolstadt, Bielefeld, Sandhausen sowie die Zweiten Mannschaften von Dortmund, Stuttgart und Hannover.
  • Stufe Rot gilt für Saarbrücken, Essen, Rostock, Aachen, München und Dresden.
  • Laut der Polizeisprecherin könnten die Partien gegen Hannover II und VfB Stuttgart II, beide wie Aachen aufgestiegen, ebenfalls noch als Hochrisikospiele eingestuft werden. Dann, wenn die Ersten Mannschaften dieser beiden Vereine nicht zeitgleich spielen und „die Problemfanszenen“ in Massen anreisen. 

Damit reagiere der SVW auf Wünsche auch nach fleischloser Kost, sagt Vereinssprecher Yannik Barwig. „Bisher konnten wir leider nur vegane Pommes anbieten.“ Bei den beengten Verhältnissen im Stadion sei an den Bratwurstständen nichts anderes möglich. Mit dem Foodtruck hätten sie eine Lösung gefunden. Der werde beim nächsten Heimspiel gegen Saarbrücken (31. August) hinter der Osttribüne sehen, dann immer im Wechsel mit der Südtribüne.

Die Polizei stuft die Partie mit 50 bis 100 Gästefans als harmlos ein

Wegen der strikten Sektorentrennung mit Zäunen, nach dem abgebrochenen Uerdingen-Spiel 2018 als Sicherheitsauflage eingeführt, steht das vegane Angebot somit nur einem Teil der Zuschauer offen.

Daran ändert auch nichts, dass die Partie gegen Köln - laut Barwig werden nur 50 bis 100 Gästefans erwartet - von der Polizei als harmlos eingestuft ist. Allerdings steigt die Zahl der Hochrisikospiele in dieser Saison von vier auf sechs bis acht. Wie Präsidiumssprecherin Yvonne Schäfer auf Anfrage mitteilt, fallen in diese Kategorie neben Saarbrücken, Essen, Dresden und 1860 München nun auch Absteiger Rostock und Aufsteiger Aachen. Bei den Zweiten Mannschaften von Stuttgart und Hannover hänge es davon ab, welche und wie viele Fans mitkämen. Bei Hochrisikospielen werde die Uferstraße dann auch wieder für Radfahrer und Fußgänger gesperrt.

Eine weitere Premiere neben dem Foodtruck ist ein neuer Bereich für Rollstuhlfahrer. Die standen bisher direkt neben der SVW-Trainerbank. Nun wurden ihre Plätze etwas nach hinten unter die Haupttribüne verlagert. Einer von ihnen, Tobias Stahl, freut sich, „dass da nach jahrelanger Kritik endlich etwas geschehen ist“. Ob sie fortan besser vor Regen, Wind oder Sonne geschützt seien, müsse sich zwar erst noch zeigen. Doch es bestehe keine Gefahr mehr, einen scharfen Ball abzubekommen. Das verhindert eine Plexiglasscheibe.

Die spiegele allerdings „wie verrückt“, bedauert Birgit Loewer-Hirsch, Präsidiumsmitglied und Behinderten-Beauftragte des SVW. Man suche da eine Alternative, eventuell ein Netz wie vor der Osttribüne. Die neuen Plätze seien zwar deutlich besser als die vorherigen. Aber eben auch nur eine provisorische Lösung, bis die Stadionfrage geklärt sei - also ob Sanierung oder Neubau.

Entscheidung über Zukunft des Stadions fällt erst später

Die Entscheidung darüber solle bis Ende dieses Jahres fallen, hatte der Sprecher von CDU-Oberbürgermeister Christian Specht im November 2023 angekündigt. Nun sagt er auf Nachfrage, das werde „nicht ganz zu halten sein“. Nach mehrfacher Stellenausschreibung habe eine Projektleiterin für diese Thematik erst jetzt im Sommer ihre Arbeit aufgenommen. Auch stünden noch weitere Gutachten aus.

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Aktuell bereitet dem SVW die Lautsprecheranlage etwas Kummer. Barwig zeigt sich am Freitagmittag allerdings optimistisch, dass bis zum Spiel alles funktioniert. Bislang seien rund 8500 Tickets verkauft worden, „es wird also auf alle Fälle fünfstellig“. Im vergangenen Jahr sahen das 1:1 gegen Viktoria Köln Anfang Oktober nur 7156 Zuschauer. Für diese Saison wurden mehr als 3900 Dauerkarten verkauft, in der vorigen waren es rund 500 weniger. Auch diese Zahlen belegen: Die Vorfreude unter den Waldhof-Fans ist riesengroß.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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