Reiss-Engelhorn-Museen

Vorbereitungen für Sonderausstellung „Essen und Trinken“ laufen

In den Reiss-Engelhorn-Museen wird die neue Ausstellung „Essen und Trinken“ aufgebaut, die ab 13. Oktober zu sehen ist. Erstmals wird eine Sonderschau in zwei Häusern gezeigt: dem Museum Weltkulturen und dem Zeughaus

Von 
Peter W. Ragge
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Im offenen Mund: Generaldirektor Wilfried Rosendahl. © REM/Rebholz

Mannheim. Im Radio läuft ein niederländisches Programm. Denn von dort kommen die Gestalter und der Aufbautrupp. Aber was sie aufbauen, ist in Mannheim entstanden. „Alles unsere Ideen, unser Konzept, unsere Zeichnungen“, sagt stolz Generaldirektor Wilfried Rosendahl von den Reiss-Engelhorn-Museen. Dort wird gerade die neue Sonderausstellung „Essen und Trinken“ aufgebaut, die ab 13. Oktober zu sehen ist.

Erstmals wird eine Sonderschau in gleich zwei Häusern gezeigt, dem Museum Weltkulturen in D 5 und dem Zeughaus in C 5. „Kollegen aller Abteilungen machen mit, das ist toll, aber das ist unglaublich viel Arbeit“, seufzt Rosendahl darüber, was er da angestoßen hat. „Aber wenn es sich lohnt. . .“, meint er dann, und da er schon allein für die Eröffnung knapp 500 Anmeldungen hat, rechnet er bei der bis 27. Juli 2025 dauernden Sonderschau mit großem Andrang.

Die Ausstellung sei „informativ, interaktiv, immersiv“, sagt Rosendahl. Was bedeute, dass er die Besucher einlade, mitzumachen und tief einzutauchen in jene Welt, die sich ihnen darbietet. Im Museum Weltkulturen ist das unter der Überschrift „Körperreise“ der Weg vom Mund bis zum Darm. Und dieser Weg wird derzeit aufgebaut.

Dabei ist der Mund schon geöffnet. Dahinter sieht man noch Stangen, Schläuche, Stoffbahnen, die gerade moniert werden. Der Besucher wird später den Weg gehen können, den die Nahrung vom Mund durch die Speiseröhre bis zum Darm nimmt. „Aber den Toilettengang lassen wir weg“, sagt Rosendahl schmunzelnd. Was aufgebaut wird, ist leicht wieder abzubauen. „Alles nachhaltiges Material oder Recyclingmaterial und wiederverwendbar“, betont der Generaldirektor, und die Wiederverwendung ist auch schon geplant: Das Landesmuseum Braunschweig, das ja schon die „Eiszeit-Safari“ mit den zahlreichen lebensechten Tierrekonstruktionen der Reiss-Engelhorn-Museen übernahm, wird ebenso „Essen und Trinken“ zeigen. „Die Ausstellung ist so angelegt, dass wir sie weitergeben können“, so der Generaldirektor – was dann wiederum einen Teil der sechsstelligen Kosten reinholt.

Aber zunächst einmal sollen die Mannheimer sich auf die Spur machen und dem Weg der Nahrung folgen können. Dabei setzt die Ausstellung schon vor dem Mund an. „Das Auge isst mit“, verweist Rosendahl auf viele Mitmachstationen zum Thema Optik und Geruch von Essen. „Es geht uns darum, die Prozesse im Körper verständlich zu machen“, sagt er. Seine Frau Gaëlle Rosendahl, die schon vor ihm an den Reiss-Engelhorn-Museen tätig war, hat die ganzen Mitmachstationen dazu konzipiert, die Zeichnungen gemacht und die Inszenierungen kreiert, welche nun die niederländischen Spezialisten umsetzen.

Ganz anders ist der Charakter des Ausstellungsteils im Zeughaus. Noch stehen da viele Kartons und Kisten, werden Wände und Podeste gestrichen, Vitrinen eingeräumt. Hier gibt es unter dem Titel „Zeitreise“ eine Entdeckungstour durch die europäische Kulturgeschichte von der Altsteinzeit mit der ersten Nutzung des Feuers und eiszeitlichen Rentierjägern zur Nahrungszubereitung über die verschiedenen Epochen der Römer, dem Mittelalter, dem Barock mit einer edlen Tafel über die Gegenwart bis zur Zukunft. Hunger ist ebenso Thema wie die Entdeckung von Genussmitteln wie Kaffee und Tee sowie Essen der Zukunft aus dem 3-D-Drucker.

Redaktion Chefreporter

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