Demonstration (mit Fotostrecke)

Veranstalter beendet CSD-Demozug in Mannheim vorzeitig

Rund 10.000 Menschen setzten am Samstag in Mannheim ein Zeichen für die Rechte queerer Menschen bis ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte. Die Kundgebung fand jedoch statt

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dpa/jab
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Auch der Regen hielt die Menschen beim CSD in Mannheim nicht davon ab, weiter zu laufen. © Christoph Bluethner

Mannheim. Wegen eines Unwetters haben die Veranstalter die Parade zum Mannheimer Christopher Street Day (CSD) eine Stunde früher als geplant abgebrochen. Es habe gewittert samt Blitz und Donner, erklärte Dennis Sommer von der Demoleitung. «Da geht die Sicherheit vor. Es ist schade, wir hatten uns so viel vorgenommen heute.»

Das Gewitter verdarb den Teilnehmenden nicht den Spaß. © Christoph Bluethner

Sommers Angaben zufolge waren zu dem Zeitpunkt gegen 14.00 Uhr am Samstag etwa 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Innenstadt unterwegs sowie 15 000 bis 20 000 Menschen im Publikum. Die Polizei sprach von rund 10.000 Menschen am Straßenrand. Eine im Anschluss an die Parade geplante Kundgebung auf dem Alten Meßplatz mit Infoständen und Musik fand statt. Rund 20 Minuten nach der Entscheidung sei es wieder aufgeklart, sagte Sommer.

Beamtin durch geworfenen Böller am Auge verletzt

Am Rande der CSD-Parade sei eine Beamtin durch einen geworfenen Böller leicht am Auge verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Wer den Böller geworfen hatte, stand zunächst nicht fest.

Die bunten Asscesoires wurden nass. © Christoph Bluethner

Seinen Ursprung hat der CSD im New York der 1960er. Damals gab es nur sehr wenige Orte, an denen sich queere Menschen treffen und frei ihre Identität ausleben konnten. Einer dieser Orte war die Bar Stonewall Inn in der Christopher Street. Am 28. Juni 1969 führte die Polizei dort eine Razzia durch - keine Seltenheit in Lokalen, in denen sich die queere Community traf.

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Doch die Gäste des Stonewall Inn widersetzen sich der Kontrolle und bewarfen die Polizisten mit Steinen und Flaschen. Fünf Tage lang gab es Auseinandersetzungen. Ein Jahr später fand in News York der erste "Christopher Street Day" statt. Benannt nach der Adresse der Bar sollte er an die Ereignisse erinnern. Heute gibt es die Pride-Demonstrationen auf der ganzen Welt. 

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