Was sich hinter einem Tumo-Bildungszentrum verbirgt, werden die wenigsten wissen. Das könnte sich in nächster Zeit ändern, wenn das Projekt Gestalt annimmt und voraussichtlich ab Jahresende die ersten Schülerinnen und Schüler von dem Konzept profitieren. Mannheim ist nach Berlin die zweite Stadt in Deutschland, die ein Tumo-Lernzentrum bekommt. Ein Überblick.
Grundidee
„Wie funktioniert ein Bildungsangebot, dass Jugendliche freiwillig annehmen“, so Oberbürgermeister Peter Kurz. Das sei die Leitfrage, die hinter Tumo stehe. Im weitesten Sinne geht es darum, mit moderner Technologie frühzeitig Interesse an digitalen, technischen und kreativen Themen zu wecken. Die Teilnehmer sollen sich Wissen für die Arbeitswelt der Zukunft aneignen. Jedes Kind oder jeder Jugendliche – angesprochen sind Zwölf- bis 18-Jährige – wählt frei zwischen zehn verschiedenen Modulen. Sie reichen von Grafik-Design und Programmieren über Robotik, Fotografie und Spiele-Entwicklung bis zu 3D-Modeling, Musik- oder Film-Produktionen.
Zeitaufwand
Zwei mal zwei Stunden pro Woche in der Regel nachmittags oder auch samstagsvormittags: Das sind die festen Lernzeiten, die Tumo Schülerinnen und Schülern vorgibt. Wer teilnimmt, meldet sich nicht für ein bestimmtes der zehn angebotenen Themen an. Nach einer Orientierungsphase kann man entscheiden, was man machen möchte – und auch wechseln. Es gibt Selbstlernphasen, Workshops oder Projekte mit Spezialisten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Coaches unterstützen bei Bedarf.
Finanzierung
Für Kinder und Jugendliche ist das Angebot, das für vorerst für fünf Jahre geplant ist, kostenlos. Die Stadt Mannheim stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung und finanziert eventuell erforderliche Umbauten. Den laufenden Betrieb im Mafinex-Technologiezentrum auf dem Lindenhof stellt zu einem Großteil die Dietmar Hopp Stiftung sicher.
Umsetzung
Im ersten Halbjahr 2023 werden die baulichen Maßnahmen festgelegt und ab Sommer umgesetzt. Die Eröffnung des Tumo-Zentrums ist Ende 2023, Anfang 2024 geplant. Mittelfristig sollen zusätzlich kleinere „Tumo-Boxen“ (für 35 bis 50 Personen) sowohl in der gesamten Metropolregion als auch in den Mannheimer Vororten entstehen, um eine noch höhere Anzahl von Kindern und Jugendlichen zu erreichen. Die erste Box soll Anfang 2025 öffnen.
Träger und Zielgruppe
Betrieben wird Tumo vom Verein Starkmacher, einem Träger der freien Jugendhilfe. Der Verein wurde 2006 gegründet und ist seit 2010 in Mannheim aktiv. Tumo ist offen für alle. Aber „ein Schwerpunkt liegt „bei der Integration sozial benachteiligter Jugendlicher mit besonderem Förderbedarf“, so die Stadt. Starkmacher nutzt dazu sein Netzwerk – insbesondere Schulen in sozialen Brennpunkten sowie spezifische Jugendeinrichtungen – um gezielt werben zu können.
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