Mannheim.. "Auf diese Weise sitzen hier mal lauter Leute mit weißer Weste", scherzte Bert Schreiber, Chef der Rustikalen Feinschmeckerchuchi Mannheim, Ordensoberer aller deutschen Marmiten sowie Generalsekretär der internationalen Vereinigung "Conféderation Culinaire Internationale de la Marmite". Er dankte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz für die "Ehre, Auszeichnung und Anerkennung", mit der "Großrat" genannten Delegiertenversammlung in den Ratssaal kommen zu dürfen.
Kurz räumte den Marmiten nicht nur dieses Privileg ein, sondern begrüßte sie gerne auch persönlich. Mannheim sei, räumte er ein, "in einer besonderen Situation": "Bei allen Stärken unserer Stadt haben wir eine Stärke nicht: ein schönes Rathaus": Daher tage der Gemeinderat getrennt von den Büros der Verwaltungsspitze im Stadthaus N 1 im Herzen der Stadt, und dies habe er dem Club kochender Männer aus Verbundenheit zu Bert Schreiber gerne zur Verfügung gestellt.
Kurz wollte dies auch als "Dank und Anerkennung für sein großes Engagement" verstanden wissen, betonte er: "Wir in Mannheim sind stolz auf unsere Chuchi und ihren Motor, Bert Schreiber!" Schreiber verkörpere in der Kurpfalz "den Koch schlechthin" und sei ein "Botschafter für unsere Stadt". Besonders hob der Oberbürgermeister die seit 44 Jahren jährlich beim "Mannheimer Herrenessen" von der Chuchi verliehene "Mannheimer Kochschürze" hervor, die schon an namhafte Politiker, Größen des Showgeschäfts, erfolgreiche Sportler und prominente Repräsentanten der Wirtschaft ging. "Das ist eine Veranstaltung von herausragender Ausstrahlungswirkung für unsere Stadt". Kurz dankte Schreiber und den Mannheimer Clubmitgliedern aber ebenso für ihr soziales Engagement, etwa in der Vesperkirche.
Die seit 47 Jahren bestehende Mannheimer Chuchi durfte bereits zum sechsten Mal den "Großrat" der sich als Bruderschaft sehenden Vereinigung, die sich der Liebe zur Kunst des Kochens sowie der Pflege der Esskultur verschrieben hat, ausrichten. Ehe die rund 120 Delegierten mit ihren weißen Kochjacken und einem roten Hummer als Erkennungszeichen im Ratssaal tagten, organisierte Bert Schreiber für sie einen stimmungsvollen Begrüßungsabend in ungewöhnlichem Ambiente - in der privaten, sonst öffentlich nicht zugänglichen Kutschensammlung des Unternehmers Heinz Scheidel.
"Der Abend war fantastisch, so etwas haben wir noch nicht gesehen", schwärmte Robert Eymann, einer der beiden Vizegroßkanzler. Aber auch die Kochkünste des gastgebenden Clubs verdienten höchstes Lob: "So super zarte Ochsenbäckchen habe ich schon lange nicht mehr gegessen", so Eymann. Die Marmiten tagten sehr gerne in Mannheim: "Sie haben eine schöne Stadt", so Eymann, aber besonders bewundernswert seien die Kontakte von Bert Schreiber: "Er ist ein Phänomen, er holt das Beste aus dieser Stadt heraus".
Mannheim. Wo sonst der Mannheimer Gemeinderat tagt, saßen gestern Männer in weißen Kochjacken - der CC-Club kochender Männer in der Bruderschaft Marmite, eine Vereinigung von Hobbyköchen.
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