Erstmals seit fünf Jahren

Tag der offenen Tür bei Coca Cola: "Jede Coke im Südwesten stammt aus Mannheim“

224 Millionen Liter Getränke wurden vergangenes Jahr hier abgefüllt: Beim Tag der offenen Tür blicken Besucher hinter die Kulissen im Mannheimer Coca-Cola-Werk. Und erfahren, was Max Schmeling mit dem Softdrink zu tun hat

Von 
Bernhard Haas
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Betriebsleiter Christopher Bee bei einer Führung durch das Werk. © has

Mannheim. Erstmals seit fünf Jahren hat ein Produktionsstandort von Coca-Cola in Deutschland seine Tore wieder für die Öffentlichkeit aufgemacht: Zum Tag der offenen Tür sind am Samstag nahezu 5000 Besucher in das Coca-Cola-Werk in Mannheim geströmt. Bei einer Werkführung unterstrich Betriebsleiter Christopher Bee: „Wir produzieren in Mannheim lokal für die Region Rhein-Neckar sowie für die Vorder-, Süd- und Nordpfalz.“

Seit mehr als 70 Jahren wird in Mannheim produziert

Bereits um die Mittagszeit herrschte ein großes Gedränge. Ein älteres Ehepaar aus Heppenheim meinte: „Wir sind auf Empfehlung von Freunden hierhergekommen und wollen uns das mal anschauen“. Aber auch die Kleinen kamen nicht zu kurz. Ein Kind, das gerade an einem schwarzen Softeis schleckte, meinte: „Das schmeckt nach Vanille, das ist schon ein klein wenig komisch wegen der Farbe. Aber es schmeckt sehr gut.“ Und an den vielen verschiedenen Essensständen herrschte um die Mittagszeit reger Betrieb.

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OB Peter Kurz betonte die vielfältigen Verbindungen zwischen der Firma und der Stadt. An erster Stelle unterstrich er, dass mit den Amerikanern Coca-Cola gekommen sei. Seit über 70 Jahren werde am Standort Mannheim produziert. Das Werk gilt für die Stadt mit seinen 450 Mitarbeitern als großes Unternehmen, das in den letzten Jahren sehr viel in den Standort investiert habe. Außerdem engagiere sich das Unternehmen in vielfältiger Art und Weise für Vereine in der Region.

Als ein Beispiel überreichte Betriebsleiter Christopher Bee Schecks an den Verein DUHA, der sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt, an die Stadtpark GmbH und an die Lebenshilfe Region Mannheim-Schwetzingen und Hockenheim.

"Jede Coke im Südwesten stammt aus Mannheim“

Eindrucksvoll sind die Zahlen, die Bee nannte. Im Werk Mannheim wurden im vergangenen Jahr 224 Millionen Liter Getränke abgefüllt. In der Spreewaldallee auf der Vogelstang befindet sich das Coca-Cola Werk in Mannheim - und direkt gegenüber das große Lager- und Logistikgelände am Straßenheimer Weg. Die Mitarbeiter sind auf einem mittlerweile 110 000 Quadratmeter großen Areal auf der Vogelstang beschäftigt. Das Werk auf der Vogelstang gilt als einer der modernsten Produktions- und Logistikstandorte von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE).

Auch die Coca-Cola-Lkw hatten ihre Türen geöffnet. © has

In den letzten Jahren wurden insgesamt 50 Millionen Euro in zwei neue Produktionslinien investiert. Mit 30 eigenen Lkw werde die Region beliefert. Alles, was über 250 Kilometer transportiert werden muss, wird per Bahn verschickt. „Jede Coke im Südwesten stammt aus Mannheim“, so Betriebsleiter Bee. Heute komme nichts mehr aus den USA, wie man vielleicht denken könnte. Übrigens sei einer der Ersten, der eine Konzession für die Herstellung des Erfrischungsgetränkes erhalten habe, der 2005 verstorbene Boxer Max Schmeling gewesen, wusste Bee. 

Flaschen werden bis zu 20 Mal neu befüllt

Das Mannheimer Werk punktet aber auch bei der Nachhaltigkeit, wurde bei der Führung berichtet, indem es einen wichtigen Kreislauf unterstützt: das Mehrwegsystem. Dieses lebe laut Bee davon, dass Flaschen wieder eingesammelt und bis zu 20 Mal neu befüllt werden. Das passiert in Mannheim auf zwei von drei Produktionsanlagen. „Wir sortieren alle Mehrwegflaschen aus Glas und PET, waschen und kontrollieren sie, bevor wir sie wieder befüllen“, erklärt Christopher Bee. Aber auch alle 0,33 und 0,5 Liter Einwegpfandflaschen bestehen aus 100 Prozent recyceltem PET (rPET).

Bis zu 60.000 Flaschen können in einer Stunde in Mannheim abgefüllt werden. © has

„Einwegflaschen werden bei uns im Werk aus Kunststoffrohlingen geblasen. Uns geht es darum, möglichst viel an gebrauchten Material wiederzuverwenden, wenn wir unsere Flaschen herstellen“, erklärt Bee. Übrigens stammt das Wasser von der Stadt. „Das Wasser wird bei uns aufbereitet und schließlich abgefüllt“. Daher schmecke auch in Nigeria hergestellte Coca-Cola wie in Mannheim.

In der Zwischenzeit füllte sich das Betriebsgelände immer mehr. Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um den Durst zu löschen. Vor allem die kleinen Kinder hatten ihren Spaß daran, einmal in einem Lkw oder auf einem Gabelstapler der Firma zu sitzen und am Lenkrad zu drehen. Manchmal stieg auch ganz schnell der Vater noch dazu, um zu helfen oder selbst einmal auszuprobieren. 

Freier Autor

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