Mannheim. Mehr als 400 000 Mal hat er abgedrückt mit seiner Kamera, als er in Mannheim besondere Szenen beobachtete: Straßenfotograf Nicolae Vatra. Jetzt werden 60 der Aufnahmen präsentiert. Zwischen 2012 und 2024 sind die Bilder entstanden – und haben den Zeitgeist in der Quadratestadt konserviert.
Uli Bormuth, Kurator der Galerie im Treppenhaus in Mannheim (C 7,1), macht die Ausstellung des Künstlers Vatra bei sich möglich. Vatra sagt, sich der großen Foto-Künstler der Quadratstadt bewusst seiend: „Meine Ausstellung wird eine der umfangreichsten Präsentationen der Straßenfotografie der letzten 50 Jahre sein, die exklusiv Mannheim gewidmet ist.“ Unter dem Titel „Monnem2 – Hommage an eine Stadt“ findet sie am 24. Januar in C 7,1 ab 19 Uhr statt. „Zwölf Jahre, tausend Blicke – Straßenfotografie, die bewegt“, wird gezeigt.
Mehr als nur Fotografien einer faszinierenden Stadt
Wie fing das besondere Hobby von Vatra an? Als er 2011 das erste Mal nach Mannheim kommt, findet er die Stadt „unendlich vielseitig und faszinierend“. In dieser Zeit entdeckt er auch seine Liebe zur Straßenfotografie. „Sie hat sich zu einer unglaublichen Reise entwickelt, auf der ich faszinierende Menschen kennenlernte“, sagt Vatra. Das Ergebnis ist nicht nur eine Fotogalerie: „Sondern vielmehr eine Reise durch mehrere Ebenen. Es ist eine Zeitreise in die Geschichte Mannheims und in meine Seele“, so Vatra.
Mittlerweile lebt er in Neustadt – kehrt aber immer in die Quadratestadt zurück, um weiter zu fotografieren. Online gibt es seine Bilder unter www.nicolaevatra.com/fotografie/mannheim zu entdecken. Die Ergebnisse zeigen Mannheim, wie es ist. Durch Vatras Linse wird nichts geschönt, aber die Bilder sind stets ästhetisch. Die Ergebnisse sind Bilder, die oft erst bei längerem Betrachten viele Details und Facetten entdecken lassen. Wie schafft er es, in seinen Bildern die Stadt so authentisch festzuhalten? „Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Die Kamera ist das Mittel für meine Neugier“, sagt er.
Und wie kam er auf sein ungewöhnliches Hobby? „Ich gehe auf Leute zu, ich verstecke mich nicht. Ich will neue Menschen kennenlernen. Da hat es bei mir Klick gemacht.“ Im wahrsten Sinne des Wortes. Den Auslöser drückt er stets schnell: „Ich fotografiere alles, was sich bewegt und nicht bewegt“, erzählt Vatra lachend. „Es geht darum, schnell den Moment vorauszusehen. Ich sehe die Szene Millisekunden vorher, antizipiere sie, dann muss ich schnell sein. Das ist bei der Straßenfotografie extrem wichtig.“
Viele wollen Bilder von Nicolae Vatra geschickt bekommen
Vatra weiter: „Aber es kann sehr frustrierend sein, wenn man die Sekunde verpasst, doch auch wahnsinnig toll, wenn man sie erwischt“, beschreibt der Streetfotograf. Er sagt: „Ich habe die Leute erst fotografiert und es ihnen dann gezeigt. Sie fanden es toll, und viele wollten die Bilder auch geschickt bekommen.“ So erlebte er viele Gespräche mitten auf der Straße, erzählt er.
Alle Infos zur Austellung
- 24. Januar 2025
- Beginn 19.00 Uhr
- Galerie im Treppenhaus, C 7,1
Hat sich die Stadt in den letzten zehn Jahren verändert? Vatra überlegt. „Nein“, sagt er. „Es ist die Mischung von verschiedenen Menschen, die mich fasziniert“, sagt er. "Hier leben Menschen aus über 150 Nationen zusammen.“
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