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Stadtteil Franklin: Das ist 2020 geplant

Von 
Timo Schmidhuber
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Mannheim. Auch wenn im neuen Stadtteil Franklin erst 2025 alles fertig sein soll – schon in den nächsten zwölf Monaten wird sich viel tun. In etliche Wohnungen und Häuser sollen in diesem Jahr die Bewohner einziehen. Die Zahl von aktuell 1200 Menschen dort dürfte sich bis zum Jahresende mehr als verdreifacht haben. Wir geben einen Überblick, was in diesem Jahr auf den fünf Teilbereichen passiert. Von Timo Schmidhuber

Franklin-Mitte

Hier sind Ende 2017 die „Pioniere“ des neuen Stadtteils in die Mehrfamilienhäuser von Evohaus eingezogen. Franklin-Mitte ist nicht nur der am weitesten fortgeschrittene Teil des Areals. Er bietet auch die vielfältigsten Wohnangebote: Doppel-, Reihen- und Mehrparteienhäuser, sanierte Gebäude und neu errichtete. Der Großteil der in diesem Jahr fertig werdenden Wohnungen und Häuser befinde sich hier, sagt Laura Todaro, die Sprecherin der städtischen Projektentwicklungsgesellschaft MWSP. Einer der geplanten architektonischen Höhepunkte in Franklin-Mitte sind vier besondere Hochhäuser – jeweils eines in der Form eines „H“, eines „O“, eines „M“ und eines „E“. Die Silhouette ergibt das englische Wort „Home“, auf Deutsch: Zuhause. Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen für das „E“-Hochhaus, das die städtische Gesellschaft GBG errichtet. Baubeginn sei „voraussichtlich dieses Jahr“, erklärt Todaro. Möglicherweise starteten darüber hinaus auch noch die Arbeiten für das „O“-Gebäude der Saarbrücker RVI-Gruppe. Im südlichen Teil von Franklin-Mitte befindet sich ein Sportplatz, der von der US-Armee stammt. Er bekommt neuen Rasen, Laufbahnen und Umkleidekabinen und kann dann von Bewohnern genutzt werden. Für nach den Sommerferien kündigt die MWSP die offizielle Eröffnung an. Bereits vor den Sommerferien sollen erste Teile des Parks fertig werden, der den neuen Stadtteil durchziehen soll.

Funari

Das wohl spektakulärste Projekt in diesem von Wohnen und Gewerbe geprägten Teilbereich ist die „bunte Siedlung“ des Wiesbadener Projektentwicklers Traumhaus AG und des niederländischen Architekten Winy Maas. Geplant sind 124 Reihenhäuser, die bunte Fassaden haben und um grüne Innenhöfe angeordnet sind. Baustart für die ersten Häuser soll nach Angaben von MWSP-Sprecherin Todaro in der zweiten Jahreshälfte sein. Der Einstiegspreis liegt laut Traumhaus AG bei rund 350 000 Euro. Die Nachfrage sei groß, es gebe bereits rund 500 Interessenten, so das Unternehmen kürzlich. Auch mit dem Neubau für die auf Funari vorgesehene Grundschule des neuen Stadtteils soll es nach den Planungen der MWSP in diesem Jahr losgehen. Aktuell sind die Klassen in einem früheren Schulgebäude der Amerikaner untergebracht. Bereits auf der Zielgeraden ist dagegen die sogenannte Franklin-Klinik, ein Gesundheitszentrum mit Arztpraxen, Pflegedienst, Apotheke und Bäcker, das zwei Orthopäden errichtet haben. Im Mai eröffnen dort die ersten Einrichtungen, die Apotheke und der Bäcker, so Todaro. Der Bäcker – eine Filiale des Ludwigshafener Unternehmens Theurer – ist damit der erste Laden im Stadtteil.

Offizierssiedlung

In Doppelhäusern mit großen Grundstücken sowie in einigen wenigen Villen haben hier früher die Offiziere und Generäle der US-Armee gewohnt. Diese Häuser hatte der Investor Sahle an private Eigentümer verkauft. Sie wurden saniert und sind mittlerweile fast alle wieder bewohnt. Gleichzeitig hat Sahle damit begonnen, zwischen den bestehenden Gebäuden moderne Reihen- und Doppelhäuser in quaderförmiger Architektur zu bauen. Die ersten seien bereits bezogen, viele weitere würden in diesem Jahr fertig, berichtet MWSP-Sprecherin Laura Todaro.

Sullivan

Im Vergleich zu Franklin-Mitte oder Funari soll der Teilbereich Sullivan – direkt an den Käfertaler Wald grenzend – deutlich „dünner“ bebaut werden. Insgesamt 64 Grundstücke dort hatte die MWSP zum großen Teil nach einem Bieterverfahren an Privatpersonen verkauft, die ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Die ersten sind bereits eingezogen, weitere werden in diesem Jahr folgen. Außerdem beginnt nach Angaben der MWSP der Investor Ten Brinke mit dem Bau von Eigentums- und Mietwohnungen, und das gemeinschaftliche Wohnprojekt Barac saniert eines der U-förmigen Bestandsgebäude. Darüber hinaus soll der George-Sullivan-Ring, die Haupterschließungsstraße, fertiggestellt werden.

Columbus-Quartier

Auf diesem Franklin-Teilbereich, der direkt an der B 38 liegt, soll ein „grünes Gewerbegebiet“ entstehen. Computer-Illustrationen des Gebiets zeigen Menschen, die zwischen großen Gebäuden spazieren gehen, auf Bänken sitzen oder Tischtennis spielen. Vorher müssen dort aber erst noch die früheren Soldatenunterkünfte abgerissen werden. Diese Arbeiten liefen derzeit, sagt Laura Todaro. Im südlichen Bereich von Columbus sollen sie „bis Spätsommer“ fertig sein, im nördlichen „bis Mitte 2021“. Im Columbus-Quartier wollen Bauhaus einen Baumarkt und Segmüller ein Möbelhaus errichten. Konkrete Bautermine kann die MWSP-Sprecherin Todaro nicht nennen. Mit weiteren Firmen würden Gespräche geführt. Außerdem planen die Adler dort ein Trainingszentrum für ihren Nachwuchs. „Darüber befinden wir uns in Verhandlungen.“

Kauf und Miete

  • Mit 140 Hektar ist das Franklin-Gelände im Nordosten Mannheims dreieinhalb Mal so groß wie der Luisenpark. Bis 2025 soll auf der früheren Kasernenfläche ein neuer Stadtteil für rund 10 000 Menschen entstehen.
  • Nach Angaben der städtischen Projektentwicklungsgesellschaft MWSP sind 4400 Wohneinheiten geplant. 60 Prozent davon sind zum Kauf, 40 Prozent zur Miete.
  • Von den Mietwohnungen sollen fast zwei Drittel eine Miete von unter 7,50 Euro pro Quadratmeter haben. Bei den Immobilien zum Kaufen liegt mit mehr als 70 Prozent der größte Teil Wohnungen im mittleren bis gehobenen Segment mit Preisen ab 2800 Euro pro Quadratmeter. Ein Teil der Häuser kostet maximal 300 000 Euro.
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Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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