25. November

Stadt Mannheim hisst Flagge gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Neben der Fahne zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen weht die Flagge der Queeren Weiblichkeit am Mannheimer Rathaus. Was die Aktion in diesem Jahr bedeutet und wie sich die Stadt für Frauen einsetzt

Von 
Julia Korb
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Mannheim. „Frei leben – ohne Gewalt“ lautet die Aufschrift der Flagge, die die Stadt Mannheim zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen hisst. Eine Woche lang macht die Fahne der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes auf das Unrecht an Frauen aufmerksam. Neben ihr weht in diesem Jahr am Rathaus zusätzlich die Flagge der Queeren Weiblichkeit. Als deutliches Signal, dass dieser Tag all denen Personen gewidmet wird, die sich mit Weiblichkeit identifizieren. Und als deutlicher Verweis auf Gewalt gegen queere Frauen. „Das Hissen der beiden Flaggen ist ein starkes Symbol des Weiblichen – ein Zeichen für alle Frauen, das unmissverständlich zur Solidarität aufruft.“, verkündet die Stadt in einer Pressemitteilung.

Der 25. November ist ein solidarischer Appell an die Weltgemeinschaft, gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu protestieren und eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu Gleichberechtigung von Frauen zu bekämpfen.

In diesem Jahr steht die Fahnenaktion unter dem Thema der häuslichen Gewalt und macht darauf aufmerksam, dass jede vierte Frau in Deutschland betroffen ist. Mit einer steigenden Tendenz seit der Corona-Pandemie. Die Fälle von Gewalt in Partnerschaften sind beispielsweise laut dem Bericht des Bundeskriminalamtes von 2020 um 4,9 Prozent gestiegen. Über 80 Prozent der Opfer sind weiblich. Die Dunkelziffer werde massiv höher liegen, da sich die Opfer oft davor schämen, ihre Gewalterfahrungen öffentlich zu machen.

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Neben dieser symbolischen Aktion setzt die Stadt Mannheim täglich auf konkrete Maßnahmen, um auch auf struktureller Ebene Gewalt an Frauen und Mädchen zu bekämpfen, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ursachen sollen bekämpft und vorhandene Strukturen gestärkt werden. Beispielsweise wurde das „FrauenNachtTaxi“ eingeführt und der Koordinierungskreis „Gewalt im sozialen Nahraum“ bietet ein schnelles und unbürokratisches Hilfesystem für Frauen. Unter der Leitung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt sei in den letzten zwei Jahren ein stabiles Netzwerk entstanden.

„Mit der behördeninternen Steuerungsgruppe zum Thema Prostitution und durch die enge Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen und Netzwerken in Mannheim setzt sich die Stadt nach wie vor für die Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes und gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel ein.“, heißt es weiter.

Die Stadt arbeite außerdem an der Umsetzung der Istanbul-Konvention, einem Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. In diesem Jahr wurde eine eigene Stelle für diese Aufgabe geschaffen. „Das zeigt auch, dass angesichts der steigenden Zahl an Gewalttaten an Frauen immer noch mehr getan werden muss, um das Ziel zu erreichen, Mädchen und Frauen ein Leben in Würde und frei von Gewalt zu ermöglichen.“, schreibt die Stadt Mannheim.

Redaktion

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