284 Sportler gewürdigt

Sportlerwahl: Mannheimer Aushängeschilder

Von 
Sibylle Dornseiff
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Mannheim. Mannheim ist in einer beneidenswerten Lage. Nur wenige Städte können sich rühmen, Jahr für Jahr zwischen generationenübergreifend 250 und 300 absolute Spitzensportler zu ehren. Nur wenige Kommunen leisten es sich, die Kriterien so hoch zu schrauben, dass ausschließlich deutsche Meister, Medaillengewinner von Europa- und Teilnehmer an Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen ausgezeichnet werden. 284 wurden am Freitagabend im Cinemaxx-Kino für ihre Leistungen 2018 gewürdigt, darunter auch 32 von der Lebenshilfe und der Diakonie, die bei den Special Olympics in Kiel Edelmetall gewonnen hatten.

Kein Wunder, dass Sportbürgermeister Lothar Quast und Sportkreisvorsitzende Sabine Hamann im Talk mit Moderator Wolfgang Grünwald mit Stolz auf das vergangene Jahr zurückblickten. "Das war beeindruckend", bezog Quast die komplette "Mannheimer Sportfamilie" mit ein. "Die Anerkennungskultur spielt eine große Rolle", soll die Sportlerehrung die Vereine, die sich "in der Spitze und in der Breite so eindrucksvoll einbringen", auf ihrem weiter vorwärts führenden Weg unterstützen. Sabine Hamann, erstmals als "Chefin" des Sportkreises auf dem Podium, nannte die herausragenden Clubs gar "Leuchtfeuer der Vereinslandschaft", die zurückstrahlen. "Ihre Leistungen sind zukunftsweisend für 2019", erhofft sie  sich darüber hinaus eine Vorbildfunktion der Stars für die Jugend.

Dass Mannheim eine Sportstadt ist, unterstrich einmal mehr der filmische Jahresrückblick von Grünwald. Die meisten kompakt zusammengeschnittenen Veranstaltungen wie Maimarkt-Reitturnier, Leichtathletik-Juniorengala, Albert-Schweitzer-Turnier im Basketball, Dämmermarathon, Sport und Spiel am Wasserturm, dazu die Spiele der Rhein-Neckar-Löwen, der Adler oder der Tennisherren von Grün-Weiss haben Tradition. Doch es gab 2018 auch neue bemerkenswerte Events. So die Baden-Open im Turnen der TG Mannheim oder die Auftritte der Inline-Hockey-Spieler. Drei Mannschaften des ISC wurden später zur Ehrung gerufen, die Herren, die U 16 und U 13 waren 2018 auf nationaler Ebene nicht zu schlagen.

Für viele der Gewürdigten gehört die Sportlerehrung fast schon zur Normalität, ihre Namen sind langjährigen Besuchern geläufig. Etwas bisher Einmaliges erlebten dagegen die Jazz- und Modern-Tänzerinnen des PSC Mannheim-Schönau, die nicht nur den deutschen Jugend-Titel holten, sondern sich auch für die WM qualifizierten. Als es letztmals vor 15 Jahren eine PSC-Formation auf das Ehrungspodest schaffte, waren die meisten noch gar nicht geboren. Den lautesten Beifall heimsten jedoch die Kleinsten ein. Als Milos Nuri-Hamdi, Nael und Mehdi Haydari (TSV 1846 Mannheim), die deutschen Karate-Kata-Meister der AK 9 bis 11, ihr Ehrengeschenk erhielten, wollte der Applaus kein Ende nehmen.

Der brandete nach zwei künstlerischen Einlagen auch bei der immer vom Sportkreis initiierten Kür "Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres" auf. Zuvor hatte das Pop-Akademie-Duo Laura und Jonas mit Stimme und Gitarre unterhalten, der Kölner Leucht-Jongleur Christoph Rummel mit auf einer Videowall projizierten Lichtmalerei  fasziniert - trotz einer technischen Panne. Per Videobotschaft bedankten sich aus Trainingslagern in Kalifornien und Südafrika Diskus-Ass Shanice Craft (deutsche Meisterin, EM-Dritte) und Speerwurf-Überflieger Andreas Hofmann (deutscher Meister, 2. EM, 1. Diamond-League) - beide von der MTG - für die Wahl. Sichtbare Freude herrschte auch bei den Tennisherren des TK Grün-Weiss, die - weil einige gerade bei Turnieren im Ausland sind - immerhin zu Viert die Trophäe in Empfang ahmen. "Die siebte deutsche Meisterschaft seit 1922 war etwas Besonderes, ein großes Erlebnis für alle. Die Spieler sind über sich hinausgewachsen, jeder hat sich auf jeden Tag, an dem wir zusammen waren, gefreut", schilderte Trainer Gerald Marzenell die Stimmung im Team.

Als verdiente Persönlichkeit des Mannheimer Sports wurde Manfred Schäfer geehrt. Der Vorsitzende des ESC Mannheim und Präsident des internationalen Eisstocksport-Verbandes, ist aus der regionalen Sportszene nicht wegzudenken. Der 75-Jährige betrat 1969 die Funktionärsbühne und vereint bis heute 216 Jahre in unterschiedlichen Ehrenämtern in sich.

 

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