Mannheim. Mit diesen Platzierungen im „Freiwasserschwimmen“ bei den Special Olympics Landesspielen in Heilbronn und Neckarsulm hatte wirklich niemand gerechnet. Acht Athleten der Diakoniewerkstätten Rhein-Neckar stellten sich unter der Leitung der Sportfachkräfte Annette Lüddemann und Sylvia Freyhof dem herausfordernden Wettbewerb über 500 und 1000 Meter – mit großem Respekt, aber geringen Erwartungen.
Ergebnisse der Diakoniewerkstätten Rhein-Neckar bei Special Olympics sind bemerkenswert
Schon beim ersten Blick auf die Konkurrenz war klar: Die meisten Teilnehmenden waren keine Unbekannten. Viele starteten bereits bei den World Games in Berlin und präsentierten sich dort mit eindrucksvollen Zeiten. „Ein großer Teil von ihnen trainiert bis zu sechsmal wöchentlich – ein Pensum, das für Werkstattbeschäftigte aufgrund der Arbeitsstrukturen schlicht nicht möglich ist“, erklärt Lüddemann. Im besten Fall trainiert das Team aus Rhein-Neckar sechs Wochen vor einem Wettkampf zweimal wöchentlich. Mehr lasse sich mit dem Arbeitsalltag in der Werkstatt nicht vereinbaren.
Umso bemerkenswerter sind die Ergebnisse, die das Team mit Athleten aus Mannheim und Umgebung im offenen Wasser erzielte. Mit einer Gold-, einer Silber- und gleich vier Bronzemedaillen sowie zwei vierten Plätzen übertrafen sie sämtliche Erwartungen – und bewiesen eindrucksvoll: Engagement, Teamgeist und die richtige Vorbereitung zahlen sich aus.
Diese Platzierungen sind ein echter Beweis dafür, was mit Motivation und Zusammenhalt möglich ist – trotz begrenzter Trainingszeiten
So sicherte sich Christopher Roth aus der Diakoniewerkstatt Neckarau über die Distanz von 1000 Metern souverän die Goldmedaille. Silber fuhr Nedeljko Antonic (ZF Wabco Friedrichsfeld) über dieselbe Strecke ein. Marvin Burkhardt, Sebastian Kaminski und Andreas Bergmann (ebenfalls alle Neckarau) glänzten jeweils mit Bronze über 1000 Meter. In der Disziplin über 500 Meter holte sich Daniel Möckel (Neckarau) ebenfalls die Bronzemedaille. Über einen vierten Platz durften sich Julia Marquart (Neckarau) und Sergej Egner (Neckarau) freuen.
Insgesamt zeigte sich das Trainerinnen-Team überwältigt und stolz auf die Leistungen ihrer Schützlinge. „Diese Platzierungen sind ein echter Beweis dafür, was mit Motivation und Zusammenhalt möglich ist – trotz begrenzter Trainingszeiten“, so Lüddemann. Die Special Olympics Landes-Sommerspiele stellen die größte inklusive Sportveranstaltung in Baden-Württemberg dar.
Über 1.100 Athleten und Unified Partner traten in 18 Sportarten an, unterstützt von rund 350 Trainern und Betreuern sowie 500 freiwilligen Helfern. Schirmherrin der Veranstaltung war Unternehmerin und Aktivistin Tijen Onaran, die sich gemeinsam mit Special Olympics Baden-Württemberg und den gastgebenden Städten für mehr Sichtbarkeit und Anerkennung von Menschen mit Beeinträchtigung einsetzt.
Neben den Wettkämpfen sorgte ein buntes Rahmenprogramm mit Eröffnungsfeier, Familienaktionen, Athletendisko, dem Gesundheitsprogramm „Healthy Athletes“ und einer feierlichen Abschlusszeremonie für unvergessliche Momente. „Ein großer Dank gilt dem Unterstützungsverein ,Adler helfen Menschen‘, der das Team der Diakoniewerkstätten erneut großzügig gefördert hat“, ergänzte Lüddemann. Und nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf: Unter dem Motto „Yes – we can!“ blickt das Team bereits mit Vorfreude auf die nationalen Spiele 2026, die im Saarland stattfinden werden.
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