Großveranstaltungen

So wird der Mannheimer Maimarkt aufgebaut

Am Montag beginnt der Kartenvorverkauf für den Mannheimer Maimarkt. Schon jetzt entsteht die Zeltstadt auf dem Mühlfeld. Wie groß sie wird und was es Neues gibt.

Von 
Peter W. Ragge
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Monteure errichten beim Aufbau die Halle für den Maimarkt in Mannheim. © Michael Ruffler

Mannheim. Gabelstapler fahren umher. Es wird gerufen, gehämmert, gebohrt. Mitten in einer Halle, in der später Besucher flanieren, steht ein Lkw und Gitterboxen werden entladen. Auf dem Mühlfeld entsteht derzeit die Zeltstadt für den Mannheimer Maimarkt, der vom 26. April bis 6. Mai stattfindet. Am Montag startet der Kartenvorverkauf – zu unveränderten Preisen.

„Wir haben nicht erhöht“, sagt Jan Goschmann, Geschäftsführer der Mannheimer Ausstellungsgesellschaft (MAG). Dafür ist der Service verbessert worden, denn auch Tagestickets können nun vorab im Internet erworben werden. Nur das Kombiticket mit dem Öffentlichen Nahverkehr kostet mehr – weil der Verkehrsverbund den Tarif angehoben hat. Aber sonst hat die MAG trotz steigender Lohn- und Materialkosten an den bisherigen Kartenpreisen festgehalten.

Dabei ist der Aufbau des Maimarkts schwieriger als zuvor. „Die Firmen entscheiden sich immer später“, so Goschmann. Die Zahl der Interessenten für den Maimarkt sei derzeit zwar wieder groß, aber mal wegen der Suche nach Mitarbeitern, mal wegen der Wirtschaftslage oder Lieferengpässen – Verträge würden oft erst wenige Wochen vor der Verbraucherausstellung unterzeichnet. „Da hat sich etwas verändert“, sagt er. Unter dem Strich rechnet er aber damit, dass es mindestens so viele Aussteller wie im Vorjahr werden. Das waren 1135 und damit mehr als in den beiden Jahren nach Corona.

Heimtier-Schau, Kulturhalle und Computerspiel-Bereich beim Mannheimer Maimarkt wachsen

Vier Bereiche wachsen in jedem Fall. Die im Vorjahr neue Sonderschau „Unser Heimtier“ war derart erfolgreich, dass die Vorführfläche in der Halle entfällt und auch da Anbieter platziert werden. „Da haben wir eine deutlich gestiegene Nachfrage von Ausstellern“, so Goschmann. Zuwachs gibt es zudem in der Kulturhalle, in der die Besucher zum ersten Mal Programm auf drei Bühnen erleben können – einer Lesebühne, einer speziellen Leseecke für Kinder und die Theaterbühne, zu der unter anderem das Nationaltheater, das Rhein-Neckar-Theater und das Capitol Auftritte beisteuern. Organisiert wird das federführend von der neuen Trägerin des Bloomaulordens, Verlegerin und Buchhändlerin Barbara Waldkirch.

Maimarkt-Tickets

Vorverkauf: Ab 10. März sind Maimarkt-Eintrittskarten an zahlreichen Vorverkaufsstellen in der Metropolregion Rhein-Neckar zu haben.

Eintritt: Tickets kosten für Erwachsene im Vorverkauf sieben Euro statt 10 Euro an der Tageskasse, für Kinder von 6 bis 14 Jahren 4,50 statt sieben Euro.

Kombiticket: Wer mit Bus und Bahn zum Maimarkt kommt, zahlt für Maimarkt-Eintritt einschließlich Hin- und Rückfahrt 13 Euro. Dieses VRN-Maimarkt-Kombiticket ist für Kinder für sieben Euro zu haben.

Online: Sowohl die Maimarkt-Vorverkaufskarten als auch die VRN-Maimarkt-Kombitickets können online unter www.maimarkt.de erworben werden. Dort sind auch die über 200 Vorverkaufsstellen aufgelistet.

Reitturnier: Die Stehplätze sind wie immer im Maimarkt-Eintritt enthalten. Überdachte Sitzplätze kann man sich unter www.maimarkt-turnier.de/uebersicht-tickets sichern. pwr

Größer wird ebenso die „Games for Families“, wo sich die Hersteller von familienfreundlichen Computer-, Konsolen- und Gesellschaftsspielen sowie Spielwaren und Hybrid-Spielzeug präsentieren. Da soll es erstmals über 100 Mitmachstationen geben. „Dazu wird die Halle verlängert“, erklärt Goschmann. Und auch in der Halle der Metropolregion kommt ein neues Angebot hinzu: „Fairtrade-Town“, wo die bundesländerübergreifende Initiative „Rhein-Neckar Fair“ jene Kommunen vorstellt, die für ihre Beteiligung an fairem Handel zertifiziert sind.

Wegen Schweinepest: Angebot der Tierschauen wird beim Mannheimer Maimarkt kleiner sein

Etwas eingeschränkt wird das Angebot bei den Tierschauen sein – wegen der Schweinepest und der Vogelgrippe dürfen diese Tiere derzeit nicht gezeigt werden. Das will die MAG mit einem zusätzlichen Informationsangebot in den Tierschauen ausgleichen.

Doch davon abgesehen wird die Zeltstadt so groß aufgebaut wie im Vorjahr. Damit umfasst der Maimarkt wieder 41 Hallen. Davon sind 37 Leichtbauhallen, die nur temporär errichtet werden. Fast alle stehen schon. Nur die Halle des Handwerks, in der zwölf Gewerke präsent sein werden, und die vier Hallen vom „Schlemmerland“ entstehen erst Mitte März. „Die sind derzeit noch an anderer Stelle im Einsatz“, sagt Goschmann.

Gerade beim „Schlemmerland“ setze man wieder auf doppelt so breite und wegen der freitragenden Konstruktion mit zwölf Metern deutlich höhere Leichtbauhallen mit breiteren Wegen. „Da ist, obwohl an vielen Ständen frisch gekocht wird, die Luft besser, das kommt bei den Besuchern gut an“, so der MAG-Geschäftsführer.

Monteure errichten die Seitenteile beim Aufbau in Mannheim. © Michael Ruffler

Insgesamt lässt das Familienunternehmen auf dem von der Stadt gepachteten Ausstellungsgelände eine überbaute Fläche von 49.722 Quadratmetern errichten. Nur ein geringer Teil davon ist das ganze Jahr befestigt, vielmehr wird Holzfußboden von 44.655 Quadratmetern jedes Jahr vor dem Maimarkt neu verlegt. Und nicht nur das: 33 Kilometer Stromleitungen sind zu ziehen, tausend Steckdosen und 500 Stromzähler zu installieren, 13 Kilometer Wasserleitungen zu verlegen, die Gänge in der Zelthalle mit fünf Kilometer Teppichen auszulegen und die 6,5 Kilometer Wände der Stände zu tapezieren.

So weit sind die Arbeiter aber noch nicht. Derzeit werden noch Seitenwände gestellt, Zeltplanen gezogen. Früher galt mal die Regel, dass die Leichtbauhallen dann ihre Zeltdächer bekommen, wenn nicht mehr mit Schnee zu rechnen ist. Doch auf das Wetter ist kein Verlass mehr. „Und wir müssen Mitte März die Hallen fertig haben, weil es dann innendrin losgeht“, so Goschmann.

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Celine Char
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Doch noch Anfang April haben 2022 ungewöhnlich späte und heftige Schneefälle fünf Leichtbauhallen beschädigt. Darauf hat die Ausstellungsgesellschaft reagiert: „Wenn es kalt werden würde und Schnee käme, würden wir Heizgeräte aufstellen, die haben wir extra angeschafft“, berichtet Jan Goschmann. Die sorgen dann dafür, dass es am Giebel mindestens zwölf Grad hat – dann schmilzt der Schnee, statt eine Zeltplane zum Einsturz zu bringen.

Redaktion Chefreporter

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