Alter Meßplatz

Mannheimer Riesenrad: Was die Besucher am ersten Tag sagen

Die Ersten wollten gleich um 11 Uhr Riesenrad fahren. Wir berichten, was am ersten Tag geboten war - und wie viel Wind das „Monnem Eye“ verträgt.

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Katja Geiler
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Linda, Tijana, Lailani und Hartmut Androsch (v.l.) haben sich auf die Fahrt mit dem Riesenrad gefreut. © Katja Geiler

Mannheim. Der „City Star“, das neue Riesenrad auf dem Alten Meßplatz, hat in den sozialen Medien schon seinen Spitznamen weg: „Monnem Eye“. Schon nach wenigen Tagen kursieren dort bereits viele Bilder des Riesenrads, zu allen Tageszeiten, aus verschiedenen Perspektiven, bei jedem Wetter, mit dramatischen Regenwolken- und Licht- Arrangements. Schon zum Start am Samstag um 11 Uhr standen laut Betreiber Sebastian Göbel die ersten Gäste am Eingang. „Und seitdem gab es einen kontinuierlichen Besucherstrom, aber voll besetzt war es bisher noch nicht“, erzählt Göbel drei Stunden nach der Eröffnung.

Der Bereich um das Riesenrad am Alten Messplatz wirkt einladend, denn es gibt für die kleineren Kinder noch ein Karussell, ebenfalls aus der Göbel-Familie, außerdem lädt ein Biergarten mit uriger „Bärenhütte“ eines Subunternehmers zum Verweilen ein. Hier gibt es Speisen und Getränke. Der Ort ist wie eine Mini-Kerwe, ein Vorbote auf die „Monnemer Mess“ im Herbst.

Kerwe-Stimmung am Alten Meßplatz mit Karussell und Biergarten. © Katja Geiler

Herbstlich ist allerdings auch das Wetter an diesem Samstagnachmittag, es ist kühl und bewölkt. Solange es trocken bleibt, kommen die Besucher, weiß der Betreiber aus Erfahrung. Die Familie aus Worms ist seit fünf Generationen im Schaustellergewerbe tätig, es begann laut Homepage 1894 mit einer „Zuckerbude“ und einem Kinderkarussell. Apropos Zuckerbude, demnächst soll noch ein zweiter Stand dazukommen, an dem es Süßigkeiten gibt – sehr hilfreich als Nervennahrung für Leute mit Höhenangst, die unbedingt mit dem Riesenrad fahren wollen.

Die Werbung für das Riesenrad ist ein Selbstläufer: „Jeder sieht es von Weitem, es werden viele Fotos gepostet“, so Göbel. Eine Fahrt im City Star dauert etwa 15 Minuten, dabei macht es drei Umdrehungen.

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Die Gondeln sind klimatisiert und werden beheizt, wenn es draußen kalt ist. Das bedeutet, dass man unabhängig vom Wetter ist. „Bis Windstärke sieben dürfen wir fahren“, berichtet der Inhaber. Am Mast befindet sich ein Windstärkenmesser, im Kassenhäuschen ist ein Display, auf dem man jederzeit ablesen kann, wie stark der Wind pfeift. An diesem Tag hält er sich allerdings zurück. Am Eingang steht die vierköpfige Familie Androsch und wartet, bis das Riesenrad anhält und eine Kabine frei wird. Die Kabinen haben zwei Türen, der Ausstieg geht nach hinten, sodass kein Gedränge entsteht. „Wir waren in Mannheim unterwegs und haben einen Abstecher hierher gemacht“, sagt Hartmut Androsch, der sich mit seiner Frau Linda und den Töchtern Tijana und Lailani auf die Fahrt gefreut hat. Extra hergekommen sind Mustafa Sisman und Tochter Elif: „Wir wohnen in Käfertal. Es ist so schön, wenn man das Riesenrad schon von Weitem sieht, schon von der ABB-Brücke aus!“ Im Biergarten sitzt Uwe Jäger mit Bekannten: „Das Riesenrad ist eine Bereicherung für Mannheim. Man kann die Stadt von oben betrachten, sieht den Odenwald, den Pfälzer Wald und sogar den Taunus. Heute ist die Sicht extrem gut.“ Es habe im Vorfeld Kritik gegeben, dass der Preis von elf Euro pro Fahrt für einen Erwachsenen zu teuer für viele Anwohner sei, trotz Vergünstigungen für Kinder. „Aber das Geld lohnt sich, man sieht viel in 15 Minuten und kann die Fahrt genießen“, meint der Besucher.

Mustafa und Elif Sisman konnten das Riesenrad schon „von der ABB-Brücke aus“ sehen. Ob es umgekehrt auch geht? © Katja Geiler

Dinner Events in den Kabinen

In dem knappen Monat, in dem der City Star am Alten Messplatz steht, finden auch zwei Dinner-Events statt, wie schon in der Buga-Seilbahn. In den Kabinen werden Tische angebracht, serviert wird ein Drei-Gänge-Menü. Laut Homepage gibt es einen „Italienischen Abend“ und einen mit „Spanischen Tapas“. Essen in schwindelnder Höhe? Für Leute mit Höhenangst unvorstellbar. Und ohne Essen? „Manche Leute, die Höhenangst haben und trotzdem mitgefahren sind, meinten hinterher, es gehe, weil die Kabine geschlossen ist“, meint Göbel. „Es ist wie im Flugzeug, man guckt nicht direkt nach unten, sondern weiter weg.“ Der City-Star stand schon an vielen Orten in Deutschland, in Bremen auf der Osterwiese, in Ludwigsburg beim Barockschloss, in Bad Dürkheim bei den Salinen während der Corona-Zeit. Doch nachdem er Ende August abgebaut sein wird, wird er über den Ärmelkanal verschifft und als zweites, wenn auch kleineres „London Eye“ wieder aufgebaut. Dort wird er für sechs Wochen lang ein Hingucker im gigantischen „Winter Wonderland“ im Hyde-Park sein. „Das ist ein Weihnachtsmarkt mit Hütten, Fahrgeschäften, Zirkuszelt, Bierzelt und einer Ausstellung mit Eis-Skulpturen“, erklärt Göbel.

Das Riesenrad „City Star“ alias „Monnem Eye“ steht noch bis Sonntag, 31. August am Alten Messplatz. Es ist täglich geöffnet (außer montags) und dreht sich von elf bis 20 Uhr, je nach Witterung und Andrang eventuell auch bis 22 Uhr. Erwachsene zahlen elf Euro, Ermäßigte (Schüler, Studenten, Senioren) neun Euro. Kinder unter zwölf Jahren zahlen sieben Euro, Babys und Kleinkinder bis zwei Jahren fahren kostenlos. Familien mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter zwölf Jahren zahlen 32 Euro. Die Dinner-Events finden statt am 20. und 27. August und sind buchbar unter www.riesenrad-citystar.de

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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