Elektromobilität

So steht es um das E-Ladesäulennetz in Mannheim

Wie viele Lademöglichkeiten für Elektroautos gibt es und wie gut ist der Bedarf abgedeckt? Fragen und Antworten zur E-Ladeinfrastruktur in Mannheim.

Von 
Kai Plösser
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Die Stadt Mannheim sieht sich bei der Ladeinfrastruktur für E-Autos gut aufgestellt. © dpa-tmn

Mannheim. E-Mobilität spielt eine große Rolle bei der Verkehrswende und somit auch für den Klimaschutz. Ein gewichtiges Argument beim Für und Wider eines Elektroautos nimmt dabei vor allem die Ladeinfrastruktur ein. Ein gut ausgebautes E-Ladesäulennetz könnte für viele den Umstieg von einem Verbrenner auf ein E-Auto attraktiver gestalten.

Die Stadt Mannheim sieht sich hier bereits gut aufgestellt, wie aus einer Antwort auf eine Anfrage der SPD zum Sachstand des E-Ladesäulennetzes in der Stadt hervorgeht. „Diese gut ausgebaute Ladeinfrastruktur ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern sowie Gewerbetreibenden und Besuchern, Elektrofahrzeuge bequem und effizient zu laden und unterstützt so die nachhaltige Mobilität in der Stadt“, heißt es. Ein Überblick.

Wie viele Lademöglichkeiten für Elektroautos gibt es in Mannheim?

In Mannheim gibt es laut der Antwort der Stadtverwaltung an die SPD bis Mitte 2025 insgesamt 489 Ladepunkte. Davon befinden sich 304 Ladepunkte an insgesamt 167 Ladesäulen, die an 111 Standorten im öffentlichen Verkehrsraum verteilt sind. Mit einberechnet sind hierbei Ladeparks und Tiefgaragen sowie Parkplätze der Mannheimer Parkhausbetriebe (MPB). Die weiteren 185 Ladepunkte befinden sich auf öffentlich zugänglichem Privatgelände, also etwa auf Parkplätzen von Supermärkten.

Mit der App eMotion von der MVV lassen sich alle Ladepunkte des Mannheimer Energiekonzerns samt Navigation finden. Das neue Mobilitätsportal der Stadt Mannheim bietet einen Überblick über alle Ladestationen in der Stadt, jedoch ohne Navigationsmöglichkeit. Eine Alternative hierzu wäre etwa das Angebot von chargefinder.com.

Wo befinden sich in Mannheim Ladeparks für E-Autos?

Innerhalb des Stadtgebiets gibt es 85 Ladepunkte in sogenannten Schnelllade-Hubs beziehungsweise Ladeparks. Hier stehen gebündelt am gleichen Standort eine ausreichende Zahl von Ladepunkten mit hoher Leistung bereit. Ein Beispiel dafür ist der im Juli des vergangenen Jahres eröffnete Ladepark der MVV auf Franklin. Auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle der US-Armee wurden sechs Ladesäulen mit zwölf HPC-Ladepunkten, die bis zu 300 Kilowatt Leistung bringen, errichtet. Weitere fünf Stationen mit zehn Ladepunkten sollen hier noch dazukommen.

Wo auf Franklin früher die Amerikaner ihre Autos betankten, hat die MVV im Sommer 2024 einen E-Ladepark eröffnet. © Christian Schall

Die MVV betreibt eine ähnliche Einrichtung mit zwölf Ladepunkten an der Zufahrt zum Maimarkt-Großparkplatz P20 von der B 37 kommend. Am Lilienthal-Center in Sandhofen können acht Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden. Am Hauptbahnhof-Parkplatz P4 stehen zehn MVV-Schnellladepunkte. Weitere Standorte mit acht oder mehr Schnellladepunkten anderer Anbieter befinden sich etwa in der Seckenheimer Landstraße (300 kW, Citywatt), am Bauhaus Mallau (150 kW, EnBW) und bei Aral in der Frankenthaler Straße (300 kW).

Wie gut ist der Bedarf in Mannheim abgedeckt?

Die Stadt nutzt bei ihren Ausführungen Statistiken der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, die sich wiederum auf Zahlen der Bundesnetzagentur mit Stand vom 24. Februar bezieht. Demnach sind die 489 Ladepunkte unterteilt in 337 NLP (AC-Normalladepunkte, weniger als 22 Kilowatt Ladeleistung), 22 SLP (DC-Schnellladepunkte, 22 bis 150 Kilowatt) und 130 HPC-Ladepunkte (High Power Charging, mehr als 150 Kilowatt).

Insgesamt steht in Mannheim eine Ladeleistung von fast 23.000 Kilowatt zur Verfügung. „Die Ladeinfrastruktur der Stadt Mannheim zeigt im Vergleich (zu Städten wie Freiburg oder Karlsruhe, Anm. d. Red.) eine vorbildliche Entwicklung, da sie nicht nur eine hohe Anzahl an Ladepunkten aufweist, sondern zum jetzigen Zeitpunkt den aktuellen Bedarf abdeckt“, betont die Verwaltung. Dabei hebt sie die „sehr gute Ausstattung mit HPC-Ladesäulen“ hervor.

Wie geht es mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur in Mannheim weiter?

In den kommenden Jahren sind laut Verwaltung weitere Schnelllade-Standorte mit einer Ladeleistung von bis zu 400 Kilowatt geplant. „Laut MVV Energie AG sind vier Suchräume für die Installation von 16 Ladesäulen mit insgesamt 32 Ladepunkten vorgesehen“, heißt es. Die Stadt arbeitet darüber hinaus an einer „ermessenslenkenden Richtlinie für einheitliche Kriterien und Anforderungen zur Errichtung öffentlicher Ladesäulen“. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur sei ein wichtiges Ziel des Masterplans Mobilität 2035 der Stadt. Bedeutend in dem Zusammenhang seien sowohl der perspektivische Bedarf als auch die räumliche Verteilung.

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„Die Stadt Mannheim baut und betreibt selbst keine Ladeinfrastruktur, stellt aber Flächen im öffentlichen Verkehrsraum durch Sondernutzungserlaubnisse bereit“, erklärt die Verwaltung. „Bislang ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur weitgehend dem Markt überlassen“, heißt es weiter. Durch das Engagement der MVV und seit geraumer Zeit auch weiterer Akteure sei diese Herangehensweise bisher erfolgreich. „Es werden fortlaufend weitere Ladesäulen von unterschiedlichen Akteuren beantragt“, heißt es.

Kann die Bürgerschaft Standortvorschläge für E-Ladesäulen einbringen?

Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, Standortvorschläge direkt bei der MVV einzureichen. Dies ist online unter mvv.de/e-mobilitaet/laden-in-mannheim/wunschstandort möglich. Auch andere Anbieter sind nach den Angaben der Stadt für Wünsche offen.

Redaktion

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