Reiss-Engelhorn-Museen

So lief die "Kinderträume"-Eröffnung

Es waren gleich zum Auftakt über 300 Gäste da: Im Zeughaus ist die Ausstellung "Kinderträume" mit Puppenküchen und Kinder-Kaufläden eröffnet worden. Der Direktor sprich von der "puren Lust am Schauen"

Von 
Peter W. Ragge
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Viele Details zu entdecken: Besucher der Ausstellung „Kinderträume“. © REM/R. Kind

Mannheim. Erstaunt blickte Kulturbürgermeister Michael Grötsch in den dicht besetzten Anna-Reiss-Saal: „Haben sie nichts anderes zu tun bei dem schönen Wetter?“, wunderte und freute er sich zugleich. Denn trotz strahlenden Sonnenscheins und Sommerhitze strömten gleich zur Eröffnung über 300 Gäste in die Ausstellung „Kinderträume“.

Ausstellung "Kinderträume" in den REM: „Mehr als Kinderkram“

Dieser Titel klinge nicht nur verheißungsvoll, so Grötsch. Die Ausstellung mit rund 100 historischen Puppenstuben und Kinderkaufläden sowie vielen weiteren Exponaten sei vielmehr ein Anlass für „tolle Kindheitserinnerungen, die wieder wach werden“ und biete „Miniaturwelten voller liebevoller Details“.

Ausstellung "Kinderträume"

  • Die Ausstellung ist bis 26. Mai 2024 im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr zu sehen.
  • Das 144-seitige BegleitbuchKinderträume: Spielen – Lernen – Leben um 1900“ enthält neben zahlreichen Abbildungen der Puppenküchen und Kaufläden weitere Texte zu gesellschaftlichen Themen dieser Zeit und ist im Nümmerich-Asmus-Verlag für 28 Euro erschienen. 

 

Grötsch dankte der Leihgeberfamilie Lupus, welche „diesen besonderen Schatz mit viel Leidenschaft zusammengetragen hat“, dass die Museumsbesucher nun daran Anteil nehmen dürfen. Zugleich öffne die Sonderschau „ein Fenster in die Welt unserer Vorfahren“ und sei „viel mehr als nur Kinderkram“, sondern ein „Spiegel der Zeit“ in eine für Deutschland und für Mannheim prägende Epoche um das Jahr 1900.

Ausstellung "Kinderträume" wie ein "Wimmelbild in 3D"

Es ist „eine Ausstellung, in der man auch in Zeiten von Krieg, Klimakrise und Inflation das Gemüt ein bisschen baumeln lassen kann“: Mit diesen Worten eröffnete Generaldirektor Wilfried Rosendahl die neue Sonderschau „Kinderträume“, welche die Reiß-Engelhorn-Museen zu einem „Traumland“ werden ließen.

Die Sonderschau ermögliche „die pure Lust am Schauen“, verglich Rosendahl sie mit „einem Wimmelbild in 3D“. Für den Aufbau dankte Rosendahl seinem „fantastischen Team“ mit Kuratorin Eva-Maria Günther an der Spitze, das „eine ganz großartige Arbeit geleistet“ habe. Und die sei auch aktuell: „Die damalige Welt ist gar nicht so weit weg von heute“, zeigte der Generaldirektor eine moderne, ohne Strom von Hand betriebene Buttermaschine - was es in Miniaturausgabe auch in den Puppenküchen von einst zu sehen gebe.

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Von einer „ganz fantastischen Ausstellung“ sprach auch Hiram Kümper, Historiker an der Universität Mannheim. Unterhaltsam und hintergründig führte er in die Zeit um die Jahrhundertwende ein. Natürlich hätten sich solch aufwendige Puppenstuben und Kinder-Kaufläden nicht alle Schichten leisten können. Zunächst beim Adel, dann beim gehobenen Bürgertum seien sie auch ein Teil der Repräsentation gewesen. Zudem hätten sie auch pädagogisch eine „ganz, ganz wichtige Funktion“ gehabt, um auf das Erwachsenenleben vorzubereiten.

Redaktion Chefreporter

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