Blaulicht

Sieben Fälle: Polizei ermittelt gegen Steinewerfer in Mannheimer Neckarstadt-West

Mehrfach sind in der Untermühlaustraße fahrende Personenwagen und ein Sattelschlepper attackiert worden - und das nicht nur mit Steinen. Die Polizei sucht nun nach Zeugen

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Ein geworfener Hammer beschädigte beispielsweise die Frontscheibe eines Lkws. © Lino Mirgeler/dpa

Mannheim. Dass Steine oder andere Gegenstände auf Autos geschleudert werden, sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Manchmal gibt es auch regelrechte Serien von diesen Fällen. Um eine solche könnte es sich derzeit in der Neckarstadt-West handeln: Sieben Mal sind in der Untermühlaustraße fahrende Personenwagen und ein Sattelschlepper attackiert worden - und das nicht nur mit Steinen.

Ob es sich um einen einzelnen Wiederholungstäter beziehungsweise eine Täterin oder eine Gruppe handelt, ist bislang offen. Allerdings spricht einiges dafür. Deshalb hat das Kriminalkommissariat die Ermittlungen übernommen. Dringend gesucht werden Verkehrsteilnehmer, die Beobachtungen gemacht haben - ob als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer. Beispielsweise am Donnerstag, 28. Juli, gegen 8 Uhr. Zu dieser Zeit traf ein vom Rand der Untermühlausstraße geschleuderter, faustgroßer Stein den rechten Bereich der hinteren Schutzscheibe eines Mercedes in Richtung Innenstadt. Die 35-jährige Fahrerin blieb unverletzt.

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Personen nur knapp verfehlt

Als einige Wochen zuvor, am 13. Mai, gegen 5.30 Uhr ebenfalls in der Untermühlaustraße eine Hantelscheibe gegen einen Opel geschleudert wurde, sauste das zwei Kilogramm schwere Geschoss nur knapp an dem Kopf des 27-jährigen Fahrers vorbei und schlug mit Wucht in der Fahrertür ein.

Nur wenige Minuten später - diesmal auf Höhe der Jungbuschbrücke - traf eine weitere Hantelscheibe die rechte hintere Scheibe eines VW. Die 36-jährige Fahrerin kam mit dem Schrecken davon. Und in der Nacht zuvor hatte gegen 2.40 Uhr eine schwarz bekleidete Person - so die später zu Protokoll gegebene Wahrnehmung des Lkw-Fahrers - einen Zimmermannshammer gegen die Frontscheibe eines 40-Tonners geschmissen. Der Sattelschlepper war ebenfalls in der Untermühlaustraße unterwegs. Das Werkzeug durchschlug das dicke Glas und landete auf den Füßen des ukrainischen Fahrers.

Bislang verliefen die insgesamt sieben Wurfattacken jeweils im Bereich der Untermühlaustraße glimpflich. Allerdings nur dank großen Glücks. Das war 2016 einer deutschen Familie nicht beschieden, als bei der Rückfahrt auf ihrem Schweden-Urlaub eine von einer Autobahnbrücke geworfene Betonfliese die Windschutzscheibe des Autos zerstörte, die 33-jährige Mutter tödlich und den Vater schwer verletzte.

Einige Jahre zuvor hatte in Oldenburg ein ebenfalls von einer Autobahnquerung geworfener, schwerer Holzklotz eine Frau auf dem Beifahrersitz getötet. Der Ehemann am Steuer und die beiden Kinder auf der Rückbank kamen mit einem Schock davon.

Zu den Attacken in der Neckarstadt-West sucht die Polizei Zeugen unter Telefon 0621/174 44 44.

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