Mannheim. So viel gute Laune erlebte man in dieser Branche lange nicht mehr. „Sehr gut, wir sind sehr zufrieden“, sagt Stephan Schuster, Vorsitzender des Schaustellerverbandes, zur Halbzeit der „Fun & Food“, der kleineren Ausgabe der Oktobermess unter Corona-Bedingungen. 73 438 Besucherinnen und Besucher wurden bis Donnerstagabend gezählt. Christine Igel, Geschäftsführerin der städtischen Tochtergesellschaft Event & Promotion, ist damit nicht nur ebenso zufrieden wie Schuster. Ihre Halbzeitbilanz fällt so gut aus, dass sie „sehr, sehr glücklich“ sei, sagt sie.
13 701 Menschen - das war bisher die höchste Besucherzahl an einem gesamten Tag, erreicht am Samstag, 25. September. Igel weiß das deshalb so genau, weil - im Gegensatz zur Mess sonst - das Gelände eingezäunt ist und der Zugang kontrolliert wird. Maximal 4327 Leute dürfen gleichzeitig auf das Areal - eine Zahl, die sich gemäß Landesverordnung zur Corona-Pandemie nach der Größe der Veranstaltungsfläche richtet. Überschritten wurde diese Marke bisher aber nie - in der Spitze waren 3850 Menschen zeitgleich auf dem Neuen Meßplatz.
Fun and Food
- Die Veranstaltung auf dem Neuen Meßplatz mit 60 Betrieben dauert bis einschließlich 17. Oktober. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten sind Sonntag bis Donnerstag von 13 bis 22 Uhr, Freitag, Samstag und vor Feiertagen 13 bis 23 Uhr.
- Für Besucher gilt die 3G-Regel, sie müssen also geimpft, getestet oder genesen sein und das nachweisen sowie – per Luca-App – die Kontaktdaten angeben. Es gibt eine kleine Teststation am Eingang.
- Bei Schulkindern entfällt die Anforderung, da sie in der Schule mehrfach wöchentlich getestet werden.
- Es dürfen maximal 4237 Personen gleichzeitig auf das eingezäunte Gelände. Auf der Internetseite www.ep-ma.de wird immer angezeigt, ob noch Kapazitäten frei sind.
- Maskenpflicht gilt in Warteschlangen, in und an Fahrgeschäften und innerhalb der Sanitäranlagen, aber nicht beim Rundgang über den Platz oder in der Gastronomie. pwr
Aber es bildeten sich, zumindest in den ersten Tagen, teilweise lange Warteschlangen am Eingang. „In der Anfangsphase haben sich einige Leute schwergetan mit der Luca-App“, berichtet die Geschäftsführerin, daher habe es Wartezeiten bis zu 18 Minuten gegeben.
Mehr Familien mit Kindern besuchen die Mini-Mess
„Nun geht es schneller“, versichert sie, weil mehr Besucher diese für die Kontakt-Nachverfolgung bei einer Coronainfektion nötige Anwendung auf ihr Handy geladen hätten. Zudem sei an den Wochenenden das Einlasspersonal verstärkt worden. Klar sei, dass der Besucherandrang weit über dem des Vorjahres liege, wo maximal 500 Leute gleichzeitig auf den Neuen Meßplatz durften und in den vier Wochen dennoch insgesamt 90 000 Gäste kamen.
Was Igel wie auch den Schaustellern auffällt: Das Publikum hat sich im Vergleich zur regulären Mess geändert. „Es kommen mehr Familien mit Kindern, sogar eine Schulklasse hat sich angemeldet“, berichtet die Event & Promotion-Chefin. Laut Schuster profitieren von dem Publikum die Fahrgeschäfte ebenso wie Imbissbuden. „Alles wird von der Bevölkerung insgesamt gut angenommen“, so der Vorsitzende des Schaustellerverbandes: „Ich habe niemanden gehört, der unzufrieden wäre“, sagt er über seine Kollegen.
Dabei gelten für Besucher wie Schausteller strenge Regeln: Sie müssen geimpft, getestet oder genesen sein. Bei den Besuchern wird das am Eingang vom Sicherheitsdienst überprüft - wobei auffällt, wie viele junge Leute noch keine Impfung haben. Für die Mitwirkenden kooperiert die Event & Promotion mit den Johannitern, die vor dem Aufbau alle Schausteller und ihre Mitarbeiter getestet haben und auch weiter alle kontrollieren. „Keiner darf auf den Platz, der etwas hat“, hat Igel als Devise ausgegeben.
„Wir sind alle drei Tage mit einem Fahrzeug und drei Helfern vor Ort und testen alle, die nicht geimpft sind“, erläutert Kai Mutschler von den Johannitern. „Die Zusammenarbeit klappt sehr gut“, sagt auch Andre Kühner, der Ehrenamtsbeauftragte der Johanniter. Besonders positiv sei, dass bisher noch kein einziger Corona-Fall auf der „Fun & Food“ entdeckt worden sei.
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