Mannheim. Solidarität zeigen mit der Protestbewegung im Iran will eine Kundgebung an diesem Freitag, 30. September, um 16 Uhr auf dem Paradeplatz. Das Motto lautet „Jin, Jiyan, Azadi“ – auf Deutsch: Frauen, Leben und Freiheit. Das Motiv für das Plakat hat der Mannheimer Illustrator Mehrdad Zaeri gestaltet, der 1970 im Iran geboren wurde. Initiiert hat die Kundgebung Bahare Beverungen, die 1986 im Alter von sieben Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland ausgewandert ist. Die 43-jährige Mutter von drei Kindern wuchs zunächst in Paderborn auf und lebt seit zehn Jahren in Mannheim. „Ich habe die ganze letzte Woche die Proteste im Iran über Instagram und Twitter verfolgt und war sehr bewegt“, sagt Beverungen.
„Unislamisches Outfit“
Auslöser für die Massenunruhen in dem islamischen Land ist der Tod der 22-jährigen kurdischstämmigen Mahsa Amini. Die junge Frau war von der Sittenpolizei wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ festgenommen worden. Was dann geschah, ist unklar. Mahsa Amini fiel ins Koma und starb später in einem Krankenhaus. Kritiker machen die Polizei für den Tod verantwortlich, die weist jegliche Schuld von sich.
Iranische Sicherheitskräfte gehen teils gewaltsam gegen die Proteste in verschiedenen Städten des Landes vor, laut Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights sind bislang mindestens 76 Menschen getötet worden. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Gewalt durch Sicherheitskräfte gegen Demonstranten dokumentiert und fordert eine internationale Untersuchung. Es würden scharfe Munition, Schrotkugeln und andere Metallgeschosse, massive Schläge sowie geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt gegen Frauen eingesetzt. sba/dpa
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