Ausstellung

Preisgekrönte Architektur im Marchivum in Mannheim

Sechs Bauprojekte aus Mannheim sind mit der Hugo-Häring-Auszeichnung gewürdigt worden. Die Preisverleihung fand im Marchivum statt, wo auch eine Ausstellung zu den Gebäuden zu sehen ist

Von 
Sylvia Osthues
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2023 erhielten sechs Gebäude die renommierte Hugo-Häring-Auszeichnung. Dazu gibt es eine Ausstellung. © Sylvia Osthues

Mannheim. Architektur-Highlights in Mannheim entdecken: 2023 erhielten sechs Mannheimer Gebäude die renommierte Hugo-Häring-Auszeichnung, darunter auch das Marchivum. Die Wohn- und Geschäftsgebäude zeichnen sich durch eine gelungene Mischung aus modernem Design und Funktionalität aus. Bei einem Festakt der BDA-Stadtgruppe Mannheim mit Preisverleihung und Ausstellungseröffnung im Marchivum wurden die ausgezeichneten Objekte vorgestellt.

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Baden-Württemberg verleiht seit 1969 im Abstand von drei Jahren den Hugo-Häring-Preis für vorbildliche Bauwerke in Baden-Württemberg an Bauherrinnen und Bauherren sowie Architektinnen und Architekten für ihr gemeinsames Werk. Das Auszeichnungsverfahren ist zweistufig: In der ersten Stufe werden in den Regional- und Stadtgruppen die Hugo-Häring-Auszeichnungen verliehen, in der zweiten die Hugo-Häring-Landespreise.

Freiräume schaffen

Beim Festakt im Friedrich-Walter-Saal begrüßte Hausherr Harald Stockert die zahlreichen Gäste, darunter auch Baubürgermeister Ralf Eisenhauer. „Auch wir als Stadt schmücken uns mit diesen ausgezeichneten Gebäuden als tolle Beispiele für Baukultur“, erklärte der Bürgermeister. Dazu brauche es die Entwürfe von Architekten und Bauherren als kreative Planer und ihren Mut, die Sache anzugehen, aber auch den Werkzeugkasten der Stadt. Deren Konzeptvorgaben und der Gestaltungsbeirat seien „unglaublich bereichernd“.

„Der Preis der Architektenkammer spiegelt die gute Qualität wider“, sagte Eisenhauer. Die Auszeichnung erhalten hätten auch drei Objekte in denkmalgeschützten Gebäuden. „Das ist es, was uns bewegt - Nachhaltigkeit, wie gehen wir mit vorhandenen Gebäuden um?“, sagte der Bürgermeister. Dafür gelte es, Freiräume zu schaffen.

Ausstellung Hugo-Häring-Preis 2023

  • Die Ausstellung Hugo-Häring-Preis 2023 im Erdgeschoss des Marchivum ist noch bis zum 25. Februar geöffnet.
  • Öffnungszeiten sind Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr.
  • Am 21. Februar um 17 Uhr gibt es eine öffentliche Führung.

Johannes Striffler, der Ausstellung und Preisverleihung zusammen mit Bernhard Wondra, Vorsitzender der BDA-Stadtgruppe Mannheim und gleichzeitig unter den Preisträgern mit dem Projekt Baugemeinschaft „meerGlück“ vorbereitet hatte, erklärte, die Ausstellung im Erdgeschoss des Marchivum zeige alle 24 Projekte, die zum Auswahlverfahren eingereicht wurden. „Sie verdeutlicht die Vielfalt und das hohe Niveau des aktuellen Baugeschehens in Mannheim“, so Striffler.

„Mannheim ist immer sehr spannend“, erklärte Liza Heilmeyer, Vorsitzende vom BDA Baden-Württemberg, in ihrem Grußwort. Ausgezeichnet würden hier und heute jüngere Bauvorhaben und auch solche in denkmalgeschützten Gebäuden. Sie finde die Auszeichnung gut. „Weil sich die Menschen zu wenig mit dem Kulturgut Architektur auseinandersetzen, als Orte für Gesellschaft und Ausdruck unseres kulturellen Verständnisses.“

Als Jury-Vorsitzende erinnerte Caroline Reich, die Vorsitzende der Kreisgruppe BDA Karlsruhe, noch einmal an das Auswahlverfahren. „24 Objekte von hoher Qualität - es tat einem fast leid, dass nur sechs ausgewählt wurden, davon die Hälfte im Wohnungsbau.“ Doch der Hugo-Häring-Preis habe eine sehr hohe Qualität. „Mannheimer Architektur ist Bundesliga und nicht Regionalliga“, sagte Reich.

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Im Wechsel mit Jurymitglied und Künstler Philipp Morlock trug sie die von Jurymitgliedern verfassten Würdigungen vor (wir haben berichtet). Auszeichnungen gingen an das Turley Areal von Architekt Max Dudler (Bauherrschaft: Sebastian Wipfler/ Wipfler Turley Immobilien GmbH & Co.KG), das Wohnhaus Lameygarten von Stefan Forster GmbH (Bauherrschaft: Spar- und Bauverein Mannheim 1895 eG), die Baugemeinschaft meerGlück Mannheim von motorplan Architekten (Bauherrschaft meerGlück GbR), die Alte Brauerei - Sanierung und Umnutzung eines Industriedenkmals der Architekten Schmucker und Partner Planungsgesellschaft mbH (Bauherrschaft: Jürgen Herrmann), das Marchivum von Architekten Schmucker und Partner Planungsgesellschaft mbH (Bauherrschaft: GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH) sowie an den Teilumbau der Friedrich-Ebert-Schule in eine Ganztags-Grundschule von Schwöbel - Architekten (Bauherrschaft: BBS-Mannheim).

Plakette für die Gebäude

Die Architekten und Bauherrn dieser Projekte erhielten unmittelbar nach der Jury-Würdigung neben den Glückwünschen des BDA jeweils eine Plakette zum Anbringen am Gebäude sowie eine Urkunde überreicht.

Hausherr Stockert dankte für die Auszeichnung. „Als Leiter des Marchivums bin ich stolz auf diese Auszeichnung“, sagte er. „Das Marchivum als ein mit Leben gefüllter Ort kann hoffentlich auf die Stadt ausstrahlen.“ Im Anschluss nutzten die Gäste die Gelegenheit zum fachlichen Austausch und für einen Rundgang durch die Ausstellung.

Freie Autorin

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