„Wir möchten ein Zeichen setzen, dass 75 Meter Protected Bike Lane zwar besser sind als gar kein Radweg, dass wir Rad-Bewegte uns aber mehr und früher vorstellen können!“ – mit diesem Posting wirbt Robert Hofmann, Aktiver bei ADFC und Kreisvorstandsmitglied der Grünen, für ein Pop-Up-Radspur am Luisenring, „und zwar von der Holzstraße bis zur Akademiestraße“, wie Hofmann erklärt. Die Aktion ist als eintägige Demonstration gedacht und soll am Europäischen Tag des Fahrrads, Donnerstag, 3. Juni (Fronleichnam), von 10 bis 16 Uhr stattfinden. Als Veranstalter treten der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie die Initiativen „Kiddical Mass“ und „Quadrad-Entscheid Mannheim“ mit auf.
Wie Hofmann erklärt, soll die rechte Auto-Fahrspur am Luisenring während dieser Zeit für den Autoverkehr gesperrt und als provisorische Fahrradspur eingerichtet werden. Radfahrer können dann nah der Liebfrauenkirche von dem bis dorthin auf dem Bürgersteig ausgewiesen Radstreifen auf die Fahrbahn und über die Einmündungen von Seiler-, Dalberg-, Jungbusch- und Kirchstraße hinweg bis zur Akademiestraße fahren. „Kurz vor der Abzweigung Richtung Kurt-Schumacher-Brücke beginnt wieder ein Radweg auf dem Bürgersteig“, so Hofmann. An dieser Stelle soll die Pop-Up-Spur enden.
Mit der Aktion wollen die Macher generell auf fehlende Radwege vor allem in Innenstädten und an stark befahrenen Straßen aufmerksam machen. Ziel sei aber auch, das konkrete Radverkehrs-Projekt am Luisenring zu unterstützen und weiter zu fassen. Wie berichtet, soll im Abschnitt Seiler- und Dalbergstraße eine vom Autoverkehr abgetrennte Radspur (Protected Bike Lane) gebaut werden. Wegen umfangreicher Markierungsarbeiten auf dem dann noch für Autos zur Verfügung stehenden Fahrbahnbereich kostet das Vorhaben rund 700 000 Euro. Im kommenden Jahr soll die Radspur gebaut werden.
Bereits im Frühsommer 2020, also vor einem Jahr, hatten SPD-Stadträte vorgeschlagen, einen Pop-Up-Radweg an dieser Stelle einzurichten. Das Vorhaben wurde bislang nicht verwirklicht. Nun hat der Gemeinderat für das kurze Teilstück den dauerhaften Umbau der Fahrbahn bewilligt. Die Grünen machen sich jetzt dafür stark, die Radwege-Lücke mit der provisorischen Spur auf der ganzen Länge der radweglosen Strecke zu schließen. Hofmann: „Auch dafür wollen wir mit der Aktion werben.“
Ob es gelingt, ist derzeit noch offen: Eine Genehmigung für das Vorhaben wurde noch nicht erteilt. Robert Hofmann ist aber zuversichtlich, dass Polizei und Verkehrsbehörde zustimmen: „Am Feiertag herrscht an dieser Stelle wenig Verkehr, wir sehen da eigentlich keine Probleme.“
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