Geburtstag - Einstiger HNO-Chef Karl Hörmann wird 70

Pensionär mit neuer Herausforderung

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Karl Hörmann wurde in Dillingen an der Donau geboren. © Prosswitz

Seinen 70. Geburtstag feiert Karl Hörmann heute im Kreis der Familie. 13 Monate ist es her, dass der langjährige Chef der HNO-Klinik und Ordinarius für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten offiziell verabschiedet worden ist. Gleichwohl fährt er nach wie vor morgens in die Universitätsmedizin Mannheim (UMM). Dort ist er als ärztlicher Leiter für Patienten aller Altersgruppen (auch Kinder) zuständig, die zu einer Behandlung, oft mit Operation, aus dem Ausland anreisen.

„Berater und Koordinator mit medizinischem Sachverstand“, umschreibt Hörmann die neue Herausforderung, die ihn mit sogenannten Medizintouristen zusammenbringt – vor allem aus reichen arabischen Ländern, aber auch aus osteuropäischen Staaten und der ehemaligen Sowjetunion. Das Skalpell hat er noch nicht ganz aus der Hand gelegt. In Absprache mit seiner Nachfolgerin, der jetzigen Klinikchefin Nicole Rotter, operiert er noch – „ich mache aber keine riesigen Eingriffe mehr“.

Fast ein Vierteljahrhundert hat Hörmann die HNO-Klinik nicht nur geleitet, sondern mit Renommee über die Stadtgrenzen hinaus ausgebaut – wovon beispielsweise die Spezialeinheit für Hightech-Hörimplantate oder das europaweit größte schlafmedizinische Zentrum künden. Gleichzeitig verantwortete der promovierte und habilitierte Fachmediziner Forschung und Lehre. „Er hat die HNO an der UMM zu einem Leuchtturm gemacht“ – lautete das Lob bei seiner Verabschiedung.

Der mehrfach wissenschaftlich ausgezeichnete Mediziner mit Begeisterung für Chirurgie engagierte sich auch hochschulpolitisch – wofür ihm die Universitätsmedaille verliehen wurde. Als Stellvertreter des Dekans setzte er sich 14 Jahre lang (von 1999 bis 2013) für den Ausbau der zunächst Klinischen Fakultät zur Vollfakultät, deren Eigenständigkeit und den damit verknüpften Aufbau des erfolgreichen Reformstudiengangs „MaReCuM“ ein.

In Dillingen an der Donau kam Karl Hörmann vor 70 Jahren auf die Welt, aber längst ist die Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar zu seiner Wahl-Heimat geworden. Er und seine Frau Maria, ebenfalls Ärztin, haben die Begeisterung für ihre Profession weiter gegeben: Drei ihrer vier Kinder entschieden sich bei der Berufswahl für Medizin beziehungsweise Zahnmedizin. Der jüngste Sohn studiert Physik.

Freie Autorin

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