Mehr als 400 Teilnehmer (mit Fotostrecke) - Proteste für den Frieden auf den Planken / Kundgebungen auf den Kapuzinerplanken und auf dem Schillerplatz

Ostermarschierer protestieren gegen Angriffskrieg: So verlief die Demo in Mannheim

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Bernhard Haas
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Viele der Ostermarschierer forderten, dass kein Geld in die Rüstung fließen solle. © Michael Ruffler

Mannheim. So viele waren es schon lange nicht mehr. Nach übereinstimmenden Angaben der Polizei und der Veranstalter nahmen in Mannheim „mehr als 400 Teilnehmer“ an den traditionellen Ostermärschen teil. Mit einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges in der Ukraine wurde die Kundgebung eröffnet.

„Für Frieden – stoppt den Krieg in der Ukraine“ lautete das Motto der Veranstaltung. Für die Friedensbewegung Mannheim formulierte Rednerin Hedwig Sauer-Gürth die Ziele der Bewegung. Sie forderte ein sofortiges Ende des Krieges und ernsthafte Friedensverhandlungen. Außerdem solle Deutschland aus der NATO austreten, alle Atomwaffen aus Deutschland abgezogen und vernichtet werden. Rüstungsexporte sollten verboten werden.

Demonstration

Mehr als 400 Teilnehmer bei Ostermärschen in Mannheim

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„Die Coleman-Kaserne in Mannheim-Sandhofen darf nicht länger Drehscheibe für Manöver und Kriege sein“, so Sauer-Gürth. Die Rüstungsausgaben sollten nicht erhöht, sondern gesenkt werden. Sauer-Gürth weiter: „Fordern wir 100 Milliarden für Bildung, Gesundheit, die Umwelt, das Klima, aber nicht für die Profite der Großmächte.“ Außerdem müssten laut Sauer-Gürth alle Kriegsverbrechen strafrechtlich verfolgt werden.

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Ralf Heller, der DGB-Vorsitzende für Mannheim und Rhein-Neckarverurteilte den Krieg als „beispiellosen Angriff auf die Zivilbevölkerung“, der sofort gestoppt werden müsse. Es dürfe kein Geld mehr an die Kriegstreiber fließen. Außerdem müssten endlich Reiche und Superreiche mehr an den Ausgaben des Staates beteiligt werden.

Hinter dem Transparent „Schafft Frieden“ marschierte der Tross friedlich und singend über die Planken zum Schillerplatz, wo Tobias Pflüger, Vorstand der Informationsstelle Militarisierung Tübingen und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments für die Linke, forderte: „Die Rüstungsspirale muss gestoppt werden.“ Das 100-Milliarden-Euro-Programm der Bundesregierung sei ein grobes Foul. Dafür müsse Bundeskanzler Olaf Scholz vom Platz gestellt werden.

Gegen Rüstungsspirale

Der Wirtschafts- und Sozialpfarrer des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) der evangelischen Kirche Mannheim, Maximilian Heßlein, forderte: „Das Drehen an der Eskalationsspirale muss gestoppt werden.“ Jetzt müsse man sich einsetzen für ein gerechtes Leben für alle Menschen auf dieser Erde.

Zum Abschluss gaben Lieder gegen den Krieg den Ton an. Es sangen und spielten Bernd Köhler (Gesang, Gitarre) und Joachim Romeis (Geige). So brachten sie unter anderem das Lied von der Moldau zu Gehör, das Bertolt Brecht 1943 gedichtet hatte. Darin heißt es beispielsweise: „Die riesigen Pläne der Mächtigen kommen am Ende zum Halt. Und gehn sie einher auch wie blutige Hähne. Es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt.“

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