Mannheim. Nun kann es endlich losgehen: Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz hat am Dienstag unter anderem zusammen mit Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer den Spatenstich zum neuen Kombibad Herzogenried vollzogen. Nach ersten vorbereitenden Maßnahmen, mit denen bereits im vergangenen Jahr begonnen wurde, geht nach Angaben der Verwaltung nun „eines der bedeutendsten Projekte der Mannheimer Stadtentwicklung“ in die heiße Phase.
Er könne nach all den Planungen seit 2019 das Bauwerkzeug „guten Mutes“ in den Boden stechen, sagt der Oberbürgermeister bei seiner Rede und spricht von einem „bedeutendem Spatenstich.“ Das gelte nicht nur mit Blick auf das Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro. „Das ist nicht die Summe, die wir im Kopf hatten“, gibt Kurz zu. Einst waren von der Stadt etwas mehr als 30 Millionen Euro für den Bau veranschlagt worden. Aber der aktuelle Betrag habe sich als notwendig herausgestellt. Schließlich sei es „ein Projekt, das das beliebteste Bad Mannheims grundlegend verändern wird.“ Denn das Herzogenriedbad wird voraussichtlich Anfang 2024 neben dem Freibad in unmittelbarer Nähe ein Hallenbad bekommen. Mit der Verwandlung hin zu einem Kombibad werde das neue Herzogenriedbad zum „Herzstück für die Bäderkonzeption“ der Stadt.
Ein Bad für alle
Kurz stellte vor allem heraus, dass das neue Kombibad sowohl dem Schul- als auch dem Vereinsleben zugutekommen wird. Angebote für 20 Schulen soll es geben. Hinzu kommt ein erweitertes Angebot für die Schwimmsportvereine. Kurz verweist unter anderem auf ein 50-Meter-Becken, das im Kombibad errichtet wird, und fügt an: „Es wurden alle Voraussetzungen geschaffen, um den organisierten Sportbetrieb entsprechend zu bedienen.“ Mit der neuen Infrastruktur würden neue Dimensionen erreicht.
Insgesamt 6000 Quadratmeter Nutzfläche bietet das neue Bad. Sieben Becken wird es geben. Neben dem 50-Meter-Becken entsteht ein Sprungbecken (Drei-Meter-Sprungturm und Ein-Meter-Sprungbrett), ein Lehrschwimmbecken, ein höhenverstellbares Kursbecken, ein Becken im Außenbereich, ein Nichtschwimmer-Erlebnisbecken sowie ein Planschbecken für Kinder. Hinzu kommen ein Dampfbad und zwei Rutschen. „Es wird ein sehr attraktives Bad“, ist Sebastian Jehle, Geschäftsführer des federführenden Architekturbüros Hascher Jehle aus Berlin, zuversichtlich. 1700 Quadratmeter Wasserfläche sprächen für sich. Auch eine mehr als 80 Meter lange Außenrutsche hebt Jehle hervor. „Das sind ganz sicher große Attraktionen, die über das Quartier und die Stadt hinaus Attraktivität entfalten werden“, so Jehle weiter.
Gegen den Begriff „Spaßbad“ wehrt sich Kurz am Rande der Veranstaltung trotzdem und verweist noch mal darauf, mit dem Kombibad auch den Vereins- und Schulsport stärken zu wollen. Ralf Eisenhauer steht ihm zur Seite: „Das neue Bad fördert das Vereinsleben, da es neue Wasserflächen zu Wettkampfstandards zur Verfügung stellen wird“, wird der Sportbürgermeister in einer Mitteilung zitiert.
In seiner Rede spricht Kurz in diesem Bezug von langen und ausführlichen Diskussionen darüber, „die richtige Linie zu finden.“ Letztendlich gilt es, mit dem Kombibad auch allen anderen Mannheimerinnen und Mannheimern ein Angebot zu machen. „Für die ganze Familie sowie Seniorinnen und Senioren“, betont der Oberbürgermeister. Kurz ist sich sicher, das das Herzogenriedbad „einen qualitativen Sprung nach vorne machen“ wird, was in die Region hinausstrahlen werde. Zugleich bleibt es in den Augen des Oberbürgermeisters aber auch „ein Bad für die Neckarstadt und die unmittelbare Nachbarschaft“. Geht es nach Jehle, soll sich das neue Kombibad dort auch nahtlos einfügen. Am Herzogenriedpark entstehe ein Neubau, der von Holz geprägt sein werde. „Wir glauben, dass das Miteinander zwischen Park und Bad eine tolle Atmosphäre schaffen wird“, so die Vorstellung Jehles.
Hoher nachhaltiger Anspruch
Kurz schlägt in die gleiche Kerbe: „Es ist eine beeindruckende Bäderlandschaft, die hier entsteht.“ Das Kombibad erreiche einen Standard, der nicht selbstverständlich sei. Das meint er nicht nur bezogen auf das Angebot an die Bevölkerung, sondern auch auf den nachhaltigen Anspruch des Neubaus. Denn genauso groß wie die Wasserfläche wird die Photovoltaik-Anlage auf dem Holzdach: „1700 Quadratmeter Wasserfläche spiegeln sich zu 1700 Quadratmeter Solarfläche auf dem Dach“, erklärt Kurz. „Das unterstreicht die Dimension in Richtung Nachhaltigkeit, die wir verfolgen wollen“, macht der Oberbürgermeister deutlich. Für den Neubau wurden laut Stadt aber auch 43 bestehende Bäume gefällt. Dafür sollen 131 neue gepflanzt werden.
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