Fasnacht

Nach welchem Rätsel Mannheims Stadtprinz sein Hotelzimmer bezieht

Die heiße Phase der Fasnacht steht unmittelbar bevor. Deswegen haben der Mannheimer Stadtprinz und die Prinzessin ihre Residenzen in Luxushotels bis Aschermittwoch bezogen. Doch der Prinz musste vorher ein Rätsel lösen

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
Hoteldirektor Florian Schindler und Jochen I. im Radisson Blu. © Ruffler

Mannheim. Sie sehen sich als „die edelste, von Sagen, Mythen und Legenden umwobene Mannheimer Männerrunde“: So definiert Steffen Baumann, der 2014 im Amt war, den Kreis der Ex-Prinzen.

Immerhin seit 1899 stellt der Feuerio jährlich den Stadtprinzen, von Kriegen und der Corona-Pandemie abgesehen. Knapp 25 der ehemaligen Regenten kamen jetzt im Radisson Blue Hotel zusammen, um den neuen Stadtprinzen, Jochen I., in einem humorvollen Ritual in ihre Reihen aufzunehmen.

Hotel in den Quadraten ist Prinzenherberge

Das Hotel in Q 6 ist jetzt offiziell die Prinzenherberge. Bis Aschermittwoch darf seine Tollität dort im Premiumzimmer mit der Nummer 585 residieren, damit er und die ihn begleitende Feuerio-Prinzengarde in der heißen Phase der Kampagne keine langen Wege haben. Zugleich wohnt Stadtprinzessin Larissa I.von den Löwenjägern in einer Juniorsuite im Hilton Garden Inn am Hauptbahnhof.

Während die Lieblichkeit dort durch ein Spalier mit weißen Rosen einmarschierte und die Schlüsselkarte von General Manager Anastasios Spiriadis erhielt, durfte Jochen I. nicht sofort einziehen. Tradition ist es, dass er vorher eine Aufgabe lösen muss. Aber aus den drei Getränken, die ihm Hoteldirektor Florian Schindler servierte, konnte er sofort den Sekt „Mannem Vorne“ erkennen, den er kreiert hat.

Liebevoll-süffisante Verse zur Amtseinführung

Aber zum Ritual gehört noch mehr, ehe der neue Regent von den „Gralshütern fasnachtlicher Tradition“, so Baumann, aufgenommen wurde. Ex-Prinz Oliver Althausen, der 2011 regierte, stellte dem amtierenden Prinzen alle anwesenden Vorgänger mit herrlich süffisanten Versen voller mal liebevoller, mal etwas bissiger Selbstironie vor.

Senior war dieses Mal Sigi Fournes, der 1977 das Zepter schwang - sein Motto aber immer noch auswendig kann. „Er passt voll in diese Runde“, urteilte Althausen über Jochen I., ehe ihm Roberto Troncone (Prinz 2006) die silberne Prinzenspange anheftete und Bloomaul Joachim Schäfer (Baumann: „Der erste echte Rockstar der Region!“) ihn musikalisch willkommen hieß.

Redaktion Chefreporter

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke