Prozessauftakt

Mutmaßliche Vergewaltigung am Mannheimer Vogelstangsee: Angeklagter stand mehrfach vor Gericht

Er soll im Sommer 2022 eine Frau am Vogelstangsee vergewaltigt und bestohlen haben. Das Landgericht Mannheim hat nun das Verfahren gegen Leonardo B. eröffnet und gibt Einblicke in das bisherige Leben des Angeklagten

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Vanessa Schmidt
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Vor dem Landgericht Mannheim hat am Dienstag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der im Sommer vergangenen Jahres eine Frau am Vogelstangsee vergewaltigt haben soll. © dpa

Vor dem Landgericht Mannheim hat am Dienstag der Prozess gegen einen Mann begonnen, der im Sommer vergangenen Jahres eine Frau am Vogelstangsee vergewaltigt haben soll. Unter dem Vorwand, ihr beim Fotografieren helfen zu wollen, soll Leonardo B. die Frau angesprochen haben. Im Verlauf des Gesprächs soll er sie in einem Gebüsch zu Boden gedrückt und gegen ihren Willen sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen haben.

Da sie sich wehrte, soll er zunächst von ihr abgelassen, sich kurz darauf aber wieder sexuell an ihr vergriffen haben. Erneut soll sich die Frau gewehrt haben, weshalb der Angeklagte mit einem Fahrrad geflüchtet sei und auch das Handy der Frau einbehalten haben soll.

Zum Vorfall und den Anschuldigungen macht Leonardo B. am Dienstag keine Angaben. Als der Angeklagte begleitet von Justizmitarbeitern den Gerichtssaal betritt, schaut er sich nicht um, blickt auch nicht auf, als Staatsanwalt Frank Stork die Anklageschrift verliest, sondern starrt auf die Tischplatte vor sich. Über die gesamte Verhandlung hin bleibt sein Blick darauf gerichtet. Auch zu seinem Lebenslauf will sich der Angeklagte nach kurzer Absprache mit den Verteidigern Till-Alexander Hoppe und Wolfgang Spoor nicht äußern. Der Vorsitzenden Richterin Bettina Krenz bestätigt er lediglich Angaben zu seiner Person.

Angeklagter wurde bereits in vielen anderen Fällen verurteilt

Trotzdem erfährt man einiges über den 35-Jährigen. Die Vorsitzende Richterin Krenz zählt 15 Fälle auf, in denen der Mann bereits strafrechtlich aufgefallen sein soll. Es geht unter anderem um Diebstahl, den unerlaubten Besitz von Betäubungsmitteln, Körperverletzung, versuchte Erpressung und Vergewaltigung.

Die eigentliche Sache - die mutmaßliche Vergewaltigung am Vogelstangsee - wird zum Prozessbeginn nur in der Anklageschrift benannt. Das Landgericht gibt vielmehr Einblicke in das bisherige Leben des Angeklagten. Die ehemalige Lebensgefährtin und Mutter seiner zwei Kinder soll er vergewaltigt und immer wieder zu Geschlechtsverkehr genötigt haben - sogar im Beisein der gemeinsamen Kinder.

Die nächste Verhandlung ist am Montag, 20. Februar. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit soll an diesem Tag die mutmaßlich vergewaltigte Frau vernommen werden. Außerdem sei es geplant, das psychiatrische Gutachten vorzustellen. Auch Zeugen sind geladen, darunter Polizisten, die die geschädigte Frau nach dem Vorfall am Vogelstangsee vernommen haben sollen.

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