Luisenpark

Musikalische Gartenparty mit dem Polizeimusikkorps im Luisenpark

Polizeimusikkorps gibt Benefizkonzert für DAFAK

Von 
Peter W. Ragge
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Dirigent Wolfgang Rothenheber spielte mit dem Polizeimusikkorps beim Frühlings-Benefizkonzert im Baumhain im Luisenpark. © Michael Ruffler

Drei Schlagzeuger nutzen für ihr Solo alles, worauf man schlagen, was man im Takt schütteln oder zum Klingen bringen kann – und die Zuhörer klatschen enthusiastisch mit: „Garden Party“, in den 1980er Jahren mal von Eythor Gunnarsson komponiert und zeitweise in der britischen Hitparade, sorgt für besonders gute Stimmung. Aber was passt auch besser, als beim Benefizkonzert des Polizeimusikkorps im Baumhain im Luisenpark musikalisch eine Gartenparty zu feiern?

Eigentlich ist er ja noch geschlossen und Großbaustelle, der Luisenpark. Die rund 400 Gäste des Benefizkonzerts des Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreises (DAFAK) dürfen dennoch auf gut abgesperrten Wegen zum Baumhain laufen. „Spannend“ kommentiert Alexandra Götz, die DAFAK-Präsidentin, den Ausblick durch die Scheiben auf die Baustelle der „Neuen Parkmitte“ und dankt zugleich dem Ersten Bürgermeister Christian Specht. Auf seine Initiative hin, so Götz, sei das Konzert dennoch möglich geworden: „Es hätte sonst in diesem Jahr wegen der Buga kein Konzert und damit keine Einnahmen für unsere sozialen Aufgaben gegeben!“

„Wir wollten die Tradition des wunderbaren Konzerts weiterleben lassen“, betont Specht in seinem Grußwort auch im Namen des Schirmherren, Oberbürgermeister Peter Kurz. Schließlich leiste der Deutsch-Amerikanische Frauenarbeitskreis „echte Friedensarbeit seit Jahrzehnten“, und er sei „ein gutes Beispiel, wie aus Feinden Freunde werden“. Darauf könne man bei anderen Konflikten nur hoffen, wünschte der Erste Bürgermeister.

Eingerahmt von der Nationalhymne am Anfang und dem Badnerlied am Ende gelingt es dem Polizeimusikkorps dann, die Gäste über zwei Stunden lang bestens zu unterhalten. Dabei erklingen auch teils geschichtsträchtige Titel: „Tirol 1809“ erinnert mit drei monumentalen Sätzen an den Tiroler Volksaufstand unter Führung von Andreas Hofer gegen bayerische und napoleonische Truppen. Und mit dem „Kaiserin Sissi Marsch“ wird die legendäre Habsburger Donaumonarchie wieder klingend lebendig.

Kundig wie charmant führt Anja Leukert durch das abwechslungsreiche Programm des Musikkorps. Von den knapp 40 Männern und Frauen, die Wolfgang Rothenheber dirigiert, sind aber nur vier Polizeivollzugsbeamte – bei den anderen handelt es sich um Berufs- oder sehr ambitionierte Hobbymusiker.

Professioneller Klang

Und das spürt man am guten, professionellen Klang wie am breitgefächerten Repertoire. Es reicht vom schmissig-mitreißenden „Florentiner Marsch“ bis zur besinnlichen Ballade „Memory“. Mal nehmen die Musiker das Publikum mit auf eine musikalische Reise mit dem Glacier Express, mal wird mit Trompeten, Posaunen, Klarinetten und Oboen sowie Saxofon das pulsierende Leben in New York dargestellt.

Flotte Titel von Phil Collins von der Rockband „Genesis“ beherrschen die Mitglieder des Musikkorps ebenso wie traditionelle Polka oder einen sinnlich-sanften Tango, nämlich die Komposition „Oblivion“ von Tangostar Astor Piazzolla aus dem Film „Heinrich IV.“. Immer wieder treten einzelne Musiker als Solisten hervor, ja sogar ein Tuba-Solo von Karl-Heinz Ullrich gibt es – sehr ungewöhnlich und daher vom begeisterten Publikum mit besonders lautem „Bravo“ bedacht.

Redaktion Chefreporter

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