Mit Plätzchenbacken können wir trotz Coronazeit Wärme und Geborgenheit in den dunklen Winter bringen. Und Menschlichkeit zeigen, indem wir die Gebäcke vielleicht Einsamen vor die Tür legen. Hier sind die Lieblingsrezepte der Redaktion:
Sandiger Klassiker: Heidesand-Plätzchen von Lisa Wazulin
Zum ersten Mal probiert habe ich diesen Klassiker im tiefsten Winter in der Einöde in Schweden. Während mir draußen bei minus 20 Grad die Finger in Sekundenschnelle abfroren, verführten mich drinnen diese sandigen Plätzchen mit ihrem buttrigen Geschmack. Zwar musste ich das Winterwunderland wieder verlassen. Das Rezept und die zauberhafte Erinnerung aber habe ich mitgenommen: Die Butter im Topf erhitzen, bis sie unter ständigem Rühren braun wird. Butter abkühlen lassen. In einer Schale Zucker, Vanillezucker und Salz geben. Butter hinzugeben und schaumig rühren. Den Teig zu Rollen mit Durchmesser von vier Zentimeter formen und in Backpapier einwickeln. Teig über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Am nächsten Tag die Teigrollen in ein bis zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden und aufs Blech legen. Bei 175 Grad 25 Minuten backen.
Zutaten:
- 250 g Butter
- 250 g Zucker
- 375 g Mehl
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Öko-Rezept benannt nach einem Vielfraß: Leas Lieblinge (Lelis) von Lea Seethaler
Das muss man erst mal hinkriegen: Eine Plätzchensorte wird nach einem benannt... Oder diente vielleicht gar nicht man selbst, sondern die eigene, landesweit bekannte Gefräßigkeit, als Vorbild?! Ma weeses ned! Aber als meine Tante beschloss, die Dattelplätzchen in Lelis (Leas Lieblinge) umzubenennen, spielte sicher eine Rolle, dass ich die förmlich inhalierte, kaum kamen sie aus dem Backofen. Und so gehen sie: Aus den Teigzutaten gehackten Mürbteig herstellen und in Folie gewickelt etwa eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Für die Füllung Datteln fein hacken. Gemahlene und gehackte Mandeln in einer Schüssel mischen, Crème fraîche und Zimt mit Rosenwasser unterrühren, die Füllung mit Zitronensaft und abgeriebener Zitronenschale abschmecken. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Teig circa 2 mm dick ausrollen, runde Plätzchen ausstechen, auf jedes Plätzchen eine haselnussgroße Kugel der Füllung setzen und die Plätzchen dreiseitig hochziehen (Bischofsmützchen). Im vorgeheizten Backofen 8-10 Minuten backen (ergibt ca. 80 Stück). Nach dem Erkalten die Plätzchen mit ein paar Tropfen Zartbitterkuvertüre verzieren.
Zutaten:
- 250 g Weizenvollkornmehl
- 125 g kalte Butter oder Margarine
- 1 Ei
- 2 EL (ca. 60 g) Honig
- 1 Pr. Salz
- 200 g Datteln ohne Kern
- 90 g Mandeln, gehackt
- 90 g Mandeln, gemahlen
- 3 EL Crème fraîche
- 3/4 Teelöffel Zimt
- 3 EL Rosenwasser
- 3 TL Zitronensaft
- abgeriebene Zitronenschale
Selbstversuch mit anhaltendem Erfolg von Timo Schmidhuber
Es ist mittlerweile zwölf Jahre her – ich war noch nicht lange als Redakteur beim „MM“ und wollte im Advent einen ganz besonderen Artikel machen: einen Selbstversuch im Plätzchenbacken. Zimtsterne sollten es sein, und Doris Wolf vom Mannheimer Hausfrauenverband lud mich damals – sozusagen als „Lehrerin“ – zu sich nach Hause in ihre Küche ein. Ihr Rezept ist perfekt, und die Zimtsterne gelingen bis heute jedes Jahr aufs Neue. Eiweiß und eine Prise Salz mit dem Rührgerät steif schlagen. Danach löffelweise den Puderzucker hinzugeben und alles 20 Minuten rühren. Von dieser Masse nimmt man 220 Gramm weg – für den Zimtstern-Guss. Zum verbliebenen Zuckerschnee gibt man den Zimt und hebt nach und nach die Mandeln unter. Der Teig muss dann eine Stunde kühlen. Danach die Hälfte davon nehmen, auswellen, mit der Hälfte des aufgesparten Gusses bestreichen und die Sterne ausstechen (mit Klipp-Ausstechform). Die Reste mit dem übrigen Teig mischen und das Prozedere wiederholen. Bei 150 Grad Ober- und Unterhitze 15 bis 20 Minuten backen. Ergibt 60 bis 80 Zimtsterne.
Zutaten:
- 5 Eiweiß
- eine Prise Salz
- 450 g gesiebter Puderzucker
- zwei gestrichene Teelöffel Zimt
- 500 g gemahlene Mandeln
- gemahlene Mandeln (auswellen)
Nuss, Marmelade und ein Schokodach von Eva Baumgartner
Der Favorit in unserer Familie, denn es gibt hier gleich drei unwiderstehliche Dinge auf einmal! Zwischen weihnachtlichen Nuss-Plätzchen steckt eine Schicht Marmelade, und als Krönung sitzt ein Schokoladendach obenauf. Und so geht’s: Aus den Teigzutaten wird ein Mürbeteig hergestellt (also theoretisch soll hier auf einer Arbeitsplatte Mehl gesiebt werden, und in eine Vertiefung kommen Backpulver, Zucker und Nüsse. Diese werden dann mit dem Mehl vermischt. Die kalte Butter, die zuvor in Stückchen schön am Rand drapiert wird, sollte dann mit allem zu einem glatten Teig verknetet werden). Schon jahrelang getestet, klappt das mit vier Kindern, die ungeduldig mithelfen wollen, aber auch nach dem Prinzip: Alles rein in die Schüssel und mixen! Nun den Teig eine Stunde kaltstellen, dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche nicht zu dick ausrollen. Jetzt heißt es schnell sein: Bevor die Kinder den ganzen Teig wegfuttern, darauf achten, dass alle möglichen Formen ausgestochen werden. Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad etwa zehn Minuten backen (zwischendurch kontrollieren). Dann die Hälfte der Plätzchen mit Marmelade bestreichen, paarweise zusammensetzen, die Doppeldecker mit der im Wasserbad aufgelösten Glasur bestreichen und trocknen lassen. Dann bestmöglich verstecken und stückchenweise an die hungrige Schar ausgeben.
Zutaten;
- 150 g Mehl
- 1 Messerspitze Backpulver
- 150 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 150 g gemahlene Haselnüsse
- 150 g Butter
- rote Marmelade/Gelee als Füllung
- 200 g Haselnussglasur
Süß und schokoladig: Marzipanhörnchen von Angela Boll
Ärmel hochkrempeln. Es geht los: Marzipanrohmasse, Zucker, Eiweiß, Zitronenschale und Bittermandelöl in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Und – Achtung, wichtig! – mit angefeuchteten Händen kleine Kipferl formen. Die süßen Marzipanhörnchen möchten nun zügig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gesetzt und etwa 15 Minuten gebacken werden. Jetzt brauchen die Hörnchen Frischluft zum Abkühlen. Währenddessen kann die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Jetzt vorsichtig die Marzipanhörnchen vom Backpapier lösen und jeweils die Spitzen in die Schokolade tauchen. Abtropfen lassen, zurück aufs Backpapier legen und die Kuvertüre trocken lassen. Das Warten ist die schwerste Übung.
Zutaten:
- 250 g Marzipanrohmasse
- 120 g Zucker
- ein Eiweiß
- 1/2 TL abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
- einige Tropfen Buttermandelöl
- 80 g Vollmilchkuvertüre
Ganzjahres-Rezept von Mama Leni: Buttergebäck von Christine Maisch
Als wir noch klein waren, nannten wir sie „Ausstecherle“, weil sich aus dem Teig mit Förmchen kinderleicht die lustigsten Figuren formen lassen. Und es ist zwar ein absoluter Plätzchenklassiker, aber nach Mama Lenis Rezept schmecken die Süßen sogar in Hasenform zu Ostern.
Das Mehl in der Schüssel zur Mulde formen, Eidotter hineingeben, die Butter in Stückchen auf dem Rand verteilen. Über alles den Zucker geben und kneten, bis der Teig schön homogen ist. Teig eine Stunde in den Kühlschrank stellen, auswellen, ausstechen, mit den Dottern der restlichen beiden Eier bepinseln. Blech mit Backpapier auslegen. Plätzchen nach Belieben mit Hagelzucker bestreuen und im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen maximal zehn Minuten (klingt wenig, ist aber wichtig) backen.
Zutaten:
- 375 g Butter
- 190 g Zucker
- 6 Eigelb
- 2 Eigelb zum Bestreichen
- der Plätzchen
- 500 g Mehl
- Hagelzucker
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