„Wir wollen helfen“

"MM"-Hilfsaktion "Wir wollen helfen" unterstützt besonders Kinder

Die Hilfsaktion des "Mannheimer Morgen" - "Wir wollen helfen - unterstützt Arme und Bedürftige. Die Zahl der Hilfsanfragen steigt an. Doch auch Spenden werden dringend benötigt. So können Sie helfen:

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Peter W. Ragge
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An der Krippe am Haupteingang im Mannheimer Luisenpark – hier Andrea Vogt – wird für „Wir wollen helfen“ gesammelt. © Christoph Blüthner

Mannheim. Die erste Kerze am Adventskranz wird entzündet – und das warme, lebendige Licht soll gerade auch ein Zeichen der Hoffnung für jene Menschen sein, denen gar nicht nach Advent, nach Feiern zumute ist. Darum tritt die „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“, auch wenn sich ihre Arbeit längst auf das gesamte Jahr erstreckt, stets in der Adventszeit besonders an die Öffentlichkeit – mit der Bitte um Hilfe dabei, Menschen in dieser Stadt zu helfen, die es ganz besonders nötig haben.

Und davon gibt es immer mehr. Das kleine Team im Büro des „MM“-Hilfsvereins steht vor einem immer größer werdenden Berg an Arbeit. „Geradezu unglaublich“ nennt Matthias Bretschneider, der Geschäftsführende Vorsitzende, den Zuwachs. Die Zahl der Anträge, also der Bitten um Hilfe, sei im jetzt zu Ende gehenden Jahr „ enorm explodiert“ – dabei hatte er für 2022 bereits ein trauriges „Allzeithoch“, wie er damals formulierte, gemeldet.

Wieder viele Briefe an "MM"-Hilfsaktion

Schon jetzt, in der Woche vor dem ersten Advent, liegt die Zahl der Briefe mit der Bitte, bei der traditionellen weihnachtlichen Bescherung für ältere, arme Menschen oder Familien mit vielen Kindern berücksichtigt zu werden, knapp unterhalb der Gesamtzahl des Vorjahres – und da waren es 6700. „Regelrecht höher geschnellt“ sind nach den Worten von Bretschneider die Hilferufe in besonderen Notlagen, die das ganze Jahr eingehen und wo die „MM“-Aktion nach genauer Prüfung mit einer Geldspritze oder Gutscheinen hilft. Diese Einzelfälle haben sich auf etwa 600 mehr als verdoppelt.

"MM"-Aktion „Wir wollen helfen“

  • Träger: Hilfsverein Mannheimer Morgen, gemeinnütziger, eingetragener Verein.
  • Vorstand: Vorsitzender: Florian Kranefuß, Vorsitzender der Geschäftsführung der HAAS Mediengruppe, 2. Vorsitzender: „MM“-Chefreporter Peter W. Ragge, Geschäftsführender Vorsitzender: Matthias Bretschneider.
  • Spenden können bar beim Morgen-Forum im Erdgeschoss von Thalia in P 7 abgegeben werden. Überweisung an das Spendenkonto bei der Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE11 6705 0505 0038 0000 39. Alle Spenden sind voll steuerabzugsfähig.
  • Sämtliche Verwaltungs- und Personalkosten trägt der Verlag des „Mannheimer Morgen“.
  • Geholfen wird nach Prüfung der Bedürftigkeit und der finanziellen Verhältnisse mit Barzuschüssen in besonderen Einzelfällen, zudem zu Weihnachten und Ostern mit Gutscheinen für Lebensmittel, Spielzeug/Bücher/ Kinderkleidung.
  • Anträge mit Nachweis der Bedürftigkeit (etwa Bürgergeld-Bescheid) auf vorgedruckten Formularen an „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“, Dudenstraße 12-26, 68167 Mannheim.
  • Infos auch auf der Homepage des "Mannheimer Morgen" hier

Dramatisch steigende Energiepreise, die enorme Inflation, viele Flüchtlinge wegen des Kriegs in der Ukraine und die – ja weiter existierende – alltägliche Not in der Stadt zeigen sich bei der „MM“-Aktion deutlich. „Armut schlägt sich oft auch in sozialer Isolation nieder, und diese Menschen haben dann niemanden mehr, der ihnen hilft“, erklärt Matthias Bretschneider. Da ist die „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“ eben oft die einzige Adresse. „Das Geschäft brummt“, sagt Bretschneider – nur ist es eben leider kein angenehmes, kein positives „Geschäft“, sondern aufreibend.

Zeitungsgründer stellten 1946 Geld zur Verfügung

Aber so, wie die Aktion Hoffnung geben und helfen will, so hat sie bisher immer darauf setzen können, dass die Mannheimer auch sagen: „Wir wollen helfen“. Den Anfang machten die beiden Zeitungsgründer selbst. Eitel Friedrich Freiherr von Schilling und Karl Ackermann, die Herausgeber, stellten 1946 zur Weihnachtszeit Geld zur Verfügung. Das sei „ein Sonderauftrag zur praktischen sozialen Politik unseres Blattes“. Sie wollten „im Dunkel der Notzeit den Glauben an die menschliche Solidarität zu stärken“.

Daraus hat sich die Aktion „Wir wollen helfen“ entwickelt. „Wir“ steht einmal dafür, dass der Verlag des „Mannheimer Morgen“ hilft, denn die HAAS Mediengruppe übernimmt seit der Gründung der Aktion stets sämtliche Personal- und Sachkosten der Aktion.

Zwei Konzerte für „Wir wollen helfen“

Gleich zwei große Benefizkonzerte gibt es in den nächsten Wochen zugunsten der „MM“-Aktion.

  • Am Freitag, 8. Dezember, lädt das Absolventennetzwerk „Absolventum“ der Universität, das sich schon lange für die „MM“-Aktion engagiert, um 18 Uhr erstmals an einen neuen Ort ein – in die Schlosskirche. Der Operndirektor des Nationaltheaters, Thomas Hermann, hat dazu ein Programm aus Weihnachtsliedern sowie klassischen Orchesterwerken zusammengestellt. Es wirken mit die Sopranistin Seunghee Kho, die gerade in Turandot als Liù brilliert, Jonathan Stoughton (Tenor), Andrea Weigold am Klavier, Fritjof von Gagern (Violoncello), Nora von Marschall (Harfe) und Arno Krokenberger (Orgel). Gekrönt wird das Ganze vom Kinderchor unter der Leitung von Anke Kober. Der Eintritt ist frei, aber es wird am Ausgang um Spenden für „Wir wollen helfen“ gebeten.
  • Wie stets am dritten Advent gibt dann am Sonntag, 17. Dezember, die Musikhochschule ein Benefizkonzert zugunsten der „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“. Hier bildet der Rittersaal im Schloss den Rahmen für das um 11 Uhr beginnende Programm – und das ist in diesem Jahr etwas ganz besonderes. Am Flügel sitzt Rudolf Meister, der Präsident der Musikhochschule und bekannt als herausragender Pianist. Dieses mal bestreitet er den Vormittag allein. Zu hören sein werden Werke von Max Reger (Variation und Fuge über ein Thema von Johann Sebastian Bach op. 81), von Franz Schubert die Sonate-A-Dur D 664 und von George Gershwin die beliebte „Rhapsody in Blue“. Karten zum Preis von 25 Euro gibt es ab heute im Vorverkauf beim „MM“-Kundenforum in P 7 bei Thalia. pwr

Doch das ist wiederum die Basis für viele Menschen, die sich ebenso von dem Wort „Wir“ angesprochen fühlen, nämlich all der Spender, die das Geld dafür geben – im Wissen, dass alle ihre Spenden 1 : 1 ohne Abzug an die Stellen gelangen, wo Mannheimer wirklich Hilfe benötigen. Und neben der finanziellen Seite ist diese Hilfe, sind diese Spenden auch stets Ausdruck der gegenseitigen Anteilnahme, des bürgerschaftlichen Miteinanders.

Dabei ist das Besondere an der „MM“-Aktion, dass die Gelder stets nur direkt an bedürftige Einzelpersonen fließen, und das nicht mit der „Gießkanne“. Hilfe bekommt nur, wer der Hilfe bedarf, und daher steht vor jeder Auszahlung, vor jedem Gutschein, vor jedem Geschenk eine genaue Prüfung der schriftlich eingereichten Unterlagen (also bescheide vom Jobcenter/Sozialbehörden), bei Notlagen in Einzelfällen zudem ein persönliches Gespräch.

"MM"-Hilfsverein unterstützt Kinder aus armen Familien

In der Vorweihnachtszeit gilt das besondere Augenmerk des „MM“-Hilfsvereins Mädchen und Jungen aus armen Familien ebenso wie einsamen, älteren Männern und – meist – Frauen, die nur eine karge Rente erhalten. Ihnen stellt die „MM“-Aktion zu Weihnachten Gutscheine für Lebensmittel aus, damit sie sich den Tisch wenigstens zum Christfest etwas reicher decken können.

Und für Kinder, die oft besonders unter Armut leiden, packt der „MM“-Hilfsverein Geschenke, hält Gutscheine für Spielzeug, Bücher oder Kinderkleidung bereit, ordert tröstende Plüschtiere – sichtbare, fühlbare Zeichen, dass die Gemeinschaft an ihrem Leben, ihrem Schicksal Anteil nimmt. Oft fließen Tränen der Rührung, wenn sie überreicht werden.

Aber ob das Geld dafür reicht? Weil das Blumepeterfest, das oft eine wichtige Einnahmeposition darstellte, erneut nicht stattfinden konnte, richtet der „MM“-Hilfsverein in diesem Jahr eine besonders intensive Bitte um Spenden an alle. Auch in einer Zeit, in der viele in Sorge leben, bleibt die Hoffnung, dass die Mannheimer aufgeschlossen sind für die ganz handfeste Not anderer. Da wurde „Wir wollen helfen“ noch nie enttäuscht.

Stets zeigten viele Leser mit großen und kleinen Geldbeträgen Solidarität und trugen diese Idee mit. Darauf setzt der „MM“-Hilfsverein auch jetzt wieder zur Vorweihnachtszeit. Wie und wo „Wir wollen helfen“ hilft, darüber berichten wir ab Montag wieder bis Weihnachten per „Tagebuch“. Und wir freuen uns auf viele Menschen, die selbst in düsteren Zeiten ein Zeichen der Hoffnung setzen und sagen: Ja, auch wir wollen helfen, dass „Wir wollen helfen“ helfen kann.

Redaktion Chefreporter

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