Bis 2050 wird zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Das stellt die Stadtentwicklung vor große Herausforderungen. Auch in Mannheim. Wie werden wir in Zukunft in der Stadt zusammenleben, wo werden wir arbeiten, wie werden wir uns bewegen, wo und wie unsere Freizeit verbringen? Das sind zentrale Fragen, die alle betreffen. Deshalb richtet sich das zweiwöchige Innovationsfestival „Innomake“, das am Montag, 18. Oktober, beginnt, auch nicht nur an Expertinnen und Experten, sondern explizit an die „Mannheimer Stadtgesellschaft“.
Bürgerinnen und Bürger sollen sich einbringen und mitdiskutieren auf den Veranstaltungen, die von Fragen der Mobilität und des agilen Arbeitens über Möglichkeiten des fairen Handels und einer nachhaltigen Mittagspause bis hin zu Impulsen der Kreativwirtschaft für die Stadtentwicklung reichen.
„Innomake“
- Das Innovationsfestival „Innomake: Leben im urbanen Raum der Zukunft“ findet vom 18. bis 29. Oktober in Mannheim statt.
- Es gibt 27 analoge und digitale Veranstaltungen – Workshops, Konferenzen, Vorträge, Ausstellungen – an zwölf Orten.
- Kostenlose Tickets auf innomake-mannheim.de
- Eine Online-Anmeldung ist erforderlich.
- Das Abschlusssymposium mit Livestream aus dem Planetarium findet am 27. Oktober statt.
- Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) diskutiert dabei mit seiner französischen Kollegin, Pénélope Komitès, stellvertretende Bürgermeisterin von Paris. sba
Es ist das nunmehr dritte „Innomake“, das die Stadtmarketing Mannheim GmbH und Next Mannheim initiieren. Next Mannheim ist eine Dachmarke, unter der die Mannheimer Gründungszentren GmbH acht branchenspezifische Gründungszentren betreibt. Nach der Premiere 2019 fand das Festival im vergangenen Herbst Pandemie-bedingt überwiegend virtuell statt. In diesem Jahr erscheint „Innomake“ im Hybrid-Format, sowohl analog mit Ausstellungen und Vorträgen vor Ort als auch digital.
Die Veranstalter hoffen auf rege Beteiligung. „Ziel ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wie schaffen wir eine lebenswerte, inklusive und nachhaltige Stadt?“, betont Karmen Strahonja, Geschäftsführerin der Stadtmarketing Mannheim GmbH. „Innomake“ solle kein Festival für Spezialisten sein. „Wir wollen alle mitnehmen.“
Zum Beispiel im „Placemaking Forum“, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger sowie Experten über die Potenziale von ungenutzten Räumen im öffentlichen Raum austauschen, damit diese (wieder) genutzt werden. Ein Beispiel kann ein beleuchtetes Kunstwerk an Orten sein, an denen Anwohnerinnen und Anwohner sich bisher nicht sicher fühlten. Ein anderes, ganz konkretes Beispiel ist das „Alter“ am Neckar gegenüber vom Alten Meßplatz, der sich vom „Problemraum“ in einen Begegnungsort verwandelt hat.
Urbane Orte neu denken und neu nutzen will auch die „Perspektivenwerkstatt Performative Stadtentwicklung“ – und zwar live vor Ort in der Multihalle Mannheim. Der Workshop mit Kreativschaffenden verschiedener Sparten, darunter drei Künstlerinnen und Künstler aus Mannheim, will aufzeigen, wie Kunst und Kultur einen Mehrwert für die Stadtentwicklung schaffen können.
Unter der Überschrift „Fahrplan Fairer Handel 2022“ soll der Frage nachgegangen werden, wie Wirtschaft und Gesellschaft in Mannheim einen Beitrag für sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Arbeits- und Lebensbedingungen weltweit leisten können, wie also die Vermarktung und der Verkauf (öko-)fairer Produkte durch den lokalen Handel konkret gefördert werden können.
Konferenz zur Nachtkultur
Über Chancen, die die „neue“ Welt der Arbeit vor allem Frauen eröffnet, wird im Gründerinnenzentrum diskutiert, während ein Online-Forum der Dualen Hochschule die Frage aufwirft, ob Elektromobilität wirklich der Weisheit letzter Schluss ist oder ob wir doch lieber aufs Fahrrad umsatteln sollten. Die Ausstellung „Mobiles Baden-Württemberg“ in einem begehbaren Container auf dem Alten Meßplatz bietet da Antworten.
Nachhaltig geht es auch beim „Thekengespräch“ zu, das die Mannheimer Klimaschutzagentur mit Gastronomiebetrieben über Mehrweglösungen im Take-away-Geschäft führt, und auch die Nachtkulturkonferenz „NØK“ (International Night Culture Conference) will über Fragen von Sicherheit und Nachhaltigkeit im Club-Leben diskutieren.
Das letzte Wort bei „Innomake“ hat am 27. Oktober dann Oberbürgermeister Peter Kurz. Er wird unter anderem mit der stellvertretenden Bürgermeisterin von Paris, Pénélope Komitès, über das künftige Zusammenleben in Städten diskutieren. Veranstaltungsort ist das Planetarium Mannheim, die Veranstaltung wird im Livestream übertragen. Damit am Ende auch wirklich alle mitreden können.
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