Weniger Heizen oder nur noch lauwarm duschen – angesichts weiter steigender Gaspreise suchen Verbraucher nach Einsparmöglichkeiten. Wie sich gerade bei Gebäuden Energie sparen lässt, macht eine Mannheimer Firma vor. Deshalb hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, Halt in Mannheim gemacht – bei der Firma Paul Tech AG.
Begleitet vom Mannheimer FDP-Abgeordneten Konrad Stockmeier ließ sich Stark-Watzinger von Gründer Sascha Müller die Möglichkeiten aufzeigen, wie in Gebäuden schnell und vor allem deutlich Energie und somit CO2 eingespart werden kann – mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Die Firma nutzt dafür ein digitales Regelsystem.
„Es begeistert mich, wenn ich sehe, welche Energieeinsparmöglichkeiten sich hier in Bestandsgebäuden schnell und einfach realisieren lassen. Denn es macht keinen Sinn, bestehende Gebäude abzureißen, weil sie energetisch nicht mehr auf den neuesten Stand sind. Von solchen Technologien profitieren alle: Mieter und Vermieter“, so Stockmeier. Und Bildungsministerin Stark-Watzinger ist überzeugt: „Wir durchleben gerade mehrere Krisen gleichzeitig. Daher ist es wichtig, dass wir unabhängiger werden. Das schaffen wir nur durch Innovationen, die möglichst einfach und breit ausgebaut werden müssen.“ Wie das funktioniert? Dauerhaft nachweisbare CO2-Einsparungen sollen laut Paul durch die Regelung der wasserführenden Systeme wie Trinkwasseranlage und Heizungsnetz in Bestandsgebäuden möglich sein.
So werden Leitungssysteme von Heizung und Trinkwasser digitalisiert und geregelt, Temperaturen, Volumenströme und weitere Daten können in Echtzeit eingesehen werden. Allein damit könnten 15 Prozent Energie und somit CO2 eingespart werden. Durch weitere Ausbaustufen sei das skalierbar auf bis zu 40 Prozent. Ergänzt durch Stromwärmepumpe und Photovoltaik könne ein Gebäude laut Paul sogar komplett CO2-neutral gemacht werden.
„Eines steht fest: Dass wir bei der Bekämpfung der Klima- und Energiekrise noch nicht weit genug gekommen sind, liegt nicht daran, dass wir keine Lösungen haben. Die Lösungen sind da. Sie müssen nur umgesetzt werden“, so Gründer Sascha Müller. Aktuell betreut die Mannheimer Technologie-Firma über 80 Unternehmen der Immobilienwirtschaft mit rund 150 000 Wohneinheiten.
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