Agrarsubventionen

Mannheims Landwirte planen Traktor-Protest am 8. Januar

Die Bundesregierung will die Vergünstigungen beim Agrardiesel und die Befreiung von der Kfz-Steuer für Landwirte streichen. Das trifft auch Betriebe in Mannheim - und die wollen am 8. Januar protestieren

Von 
Florian Karlein
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Am 18. Dezember protestierten Landwirte in Berlin. © Fabian Sommer

Mannheim. Die Fotos von Hunderten Traktoren vor dem Brandenburger Tor in Berlin gingen um die Welt. Ähnliche Bilder wollen im neuen Jahr auch Mannheims Landwirte erzeugen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Sie planen eine Sternfahrt - am liebsten über die Augustaanlage und vorbei am Wasserturm durch die Innenstadt - nach Sandhofen. Dort ist nach Einbruch der Dunkelheit ein Mahnfeuer am Möbelhaus Ikea geplant.

Landwirte in Mannheim protestieren gegen Bundesregierung

Gerichtet ist der Protest der Mannheimer Landwirte gegen die Planungen der Bundesregierung, Vergünstigungen beim Agrardiesel und die Befreiung von der Kfz-Steuer für land- und forstwirtschaftliche Maschinen zu kippen.

„Das ist einfach der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, sagt Hermann Michl. Er betreibt in Seckenheim einen Spargel- und Erdbeerhof in mittlerweile dritter Generation. Auch der Sohn des 65-Jährigen steht schon in den Startlöchern um den, wie Michl sagt, Betrieb in „mittlerer Größe“ fortzuführen. „Uns diktiert der Weltmarkt die Preise für unsere Produkte“, erklärt er den Protest. „Und das, obwohl wir viel höhere Produktionsstandards haben.“ Der Seckenheimer nennt Umwelt- und Naturschutzvorgaben oder den Mindestlohn als Beispiele.

Noch etwa 35 Betriebe in der Stadt

Fielen die bisherigen Subventionen wie geplant weg, merkten die Landwirte das im Geldbeutel. Für seinen Betrieb kalkuliert er die Mehrkosten auf 5000 bis 6000 Euro, sagt Hermann Michl, der sich auch in der Interessengemeinschaft Mannheimer Landwirte engagiert. „Wir können die Mehrkosten nicht weitergeben, sonst nicht mehr konkurrenzfähig“, sagt er mit Blick auf die Weltmarktpreise. Deswegen wollen sich die Bauern - nach Michls Schätzung gibt es noch etwa 35 landwirtschaftliche Betriebe in der Stadt - mit dem Protest am 8. Januar Gehör verschaffen.

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„Wir wollen sachlich mit der Bevölkerung und der Politik diskutieren“, sagt Michl, der hofft, dass auch Oberbürgermeister Christian Specht zum Austausch nach Sandhofen kommt. Die Details der Protestaktion wollen die Landwirte in den kommenden Tagen festzurren.

Redaktion Leiter des Redaktionsteams Mannheim

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