Mannheim. Dass der Erfinder des Spaghettieises, Dario Fontanella, sein berühmtes Eiscafé auf den Planken aufgegeben hat, sorgte in Mannheim für große Schlagzeilen - und ebenso große Neugier, was nun dort entstehen wird. Im Gespräch mit dem „MM“ verrät Fontanella-Nachfolger Saimir Kasemi, was er im Del Sole anbietet und warum er schon als Kind bei Fontanella herumgerannt ist.
Herr Kasemi, Sie haben das Fontanella nahtlos ohne Leerstandszeit übernommen. Wie kam es dazu?
Kasemi: Als Besitzer von zwei Eiscafés in Speyer hatte ich vor elf Jahren das Glück, zwei gute Geschäfte in dieser Stadt zu finden. Da ich jedoch in Mannheim aufgewachsen bin, verbindet mich sehr viel mit dieser Stadt. Es war schon lange ein Wunsch von mir, auch hier in Mannheim ein Eiscafé zu eröffnen. Als die Gelegenheit gekommen ist, habe ich die Chance ergriffen.
Warum tun Sie das erst jetzt?
Kasemi: Es musste sich erst ergeben, dass an einer passenden Stelle etwas frei wird, dass ich einen Laden sehe und mich wirklich verliebe.
In was genau haben Sie sich denn verliebt?
Kasemi: Vor über 20 Jahren haben meine Eltern genau in dieser Eisdiele gearbeitet, und als kleiner Junge kam ich oft hierher, um Eis zu essen. Herr Fontanella selbst ist für mich ein Vorbild, und es ist eine Ehre für mich, dieses Eiscafé weiterführen zu können.
Und dann kam endlich die lang ersehnte Gelegenheit?
Kasemi: Eigentlich kam das Ganze genau in einem Moment, der für mich ungünstig war. Ich hatte bereits viel Stress und war nicht unbedingt auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Obwohl ich eigentlich nicht bereit war, wusste ich, dass ich mich jetzt zusammenreißen und die Möglichkeit nutzen musste.
Was haben Sie an der alten Ausstattung verändert?
Kasemi: Ich habe eine Komplettrenovierung durchgeführt - von den Decken über die Böden bis hin zu den Tischen, Stühlen und Lampen. Ich wollte, dass die Ausstattung meinen eigenen Vorstellungen entspricht und eine einladende Atmosphäre für unsere Gäste schafft. Ich hoffe, das ist mir gelungen.
Die Theken sind aber noch da...
Kasemi: Genau. Die Eistheke und die Kuchentheke waren in einem guten Zustand und sind geblieben. Auch die Position ist wie vorher, das hat Herr Fontanella gut gemacht. Er ist halt ein Profi, was das angeht und wie man die Arbeit aufteilt: Es hat mir super gefallen, dass es kein Chaos gibt hinter der Theke.
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Haben die Fontanellas Sie schon besucht und geschaut?
Kasemi: Bisher war Herr Fontanella noch nicht persönlich hier, aber seine Frau hat das Eiscafé schon besucht, was mich sehr gefreut hat. Ich habe ihm selbstverständlich eine Einladung geschickt und freue mich auf seinen Besuch und sein Feedback zur Renovierung.
Wie groß ist die Herausforderung in einem so großen Geschäft auf den Planken, wo die Miete sicherlich ziemlich hoch ist?
Kasemi: Es ist eine große Herausforderung und mit hohen Kosten verbunden. Natürlich habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Aber ich bin guter Dinge. Ich denke, wenn ich eine gute Qualität anbiete, werden die Leute das gut annehmen. Außerdem habe ich kleinere Tische in den Innenbereich gestellt, so dass wir auch über den Winter durcharbeiten können. Ich schließe meine Geschäfte nie über den Winter, auch wenn dann weniger los ist.
Was bieten Sie denn an - sowohl im Winter als auch jetzt?
Kasemi: Wir produzieren das Eis und auch die Kuchen selbst. Wir haben zwölf bis 15 Kuchensorten, verschiedene Bubble-Waffelsorten und über 40 verschiedene Eissorten. Wir haben sehr viele Sachen für Jugendliche: Kinderbueno, Kinderriegel, Snickers, Raffaelo, Rocher. . .
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Was sind denn Bubblewaffeln?
Kasemi: (zeigt die Karte) Das sind Waffeln in einer neuen, runden Form.
Ihr Konzept lautet also mehr Modernität?
Kasemi: Kinder und Jugendliche mögen die gern, aber die schmecken auch gut. Ich bringe nichts raus, was mir nicht selbst gut schmeckt.
Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie im Del Sole Mannheim?
Kasemi: Sieben oder acht, meine Mutter hilft mir, und am Wochenende auch meine Schwester.
Verraten Sie noch etwas Persönliches über sich?
Kasemi: Ich habe hier in Mannheim meinen Schulabschluss gemacht und mich sehr früh selbstständig gemacht. Im Moment mache ich meinen Bachelor in Marketing. Früher habe ich professionell Fußball gespielt, musste dann aber wegen Verletzungen aufhören. Deswegen kenne ich hier auch so viele - ich habe früher beim SV Waldhof gespielt. Klingt viel, aber ich kann nicht still sitzen. Ich mache immer noch sehr viel Sport. Nur für Fußball habe ich keine Zeit mehr.
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