Nahost

Mannheimer Millionenerbin Marlene Engelhorn will offenbar nach Gaza segeln

Marlene Engelhorn will auf das Leid der Menschen im Gazastreifen aufmerksam machen. Dafür plant sie gemeinsam mit weiteren Aktivisten eine Seefahrt dorthin.

Von 
Stephen Wolf
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Die deutsch-österreichische Millionärserbin und Sozialaktivistin Marlene Engelhorn bei einer Demonstration in Davos mit einem Shirt mit der Aufschrift "Tax the rich" (Besteuert die Reichen) © picture alliance/dpa/KEYSTONE

Mannheim. Die deutsch-österreichische Millionenerbin und Aktivistin Marlene Engelhorn will gemeinsam mit anderen Mitstreitern auf dem Seeweg nach Gaza gelangen, um auf die prekäre Situation der Palästinenser im umkämpften Gazastreifen aufmerksam zu machen. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die sie auf der Plattform Instagram geteilt hat.

Engelhorn, seit Jahren bekannt für ihr Engagement gegen soziale Ungleichheit, hat in diesem Zusammenhang auch weitere Mitteilungen gepostet. In einem Beitrag heißt es beispielsweise konkret zu ihrer Motivation für die Reise nach Gaza: „Jeder einzelne Mensch hat die Pflicht, sich zu Wort zu melden.“

Marlene Engelhorn ist Teil einer reichen Industriellenfamilie, die das Pharmaunternehmen Boehringer Mannheim in den 1990er Jahren an den Schweizer Konzern Roche verkaufte. Das Erbe der 33 Jahre alten Sozialaktivistin stammt von Engelhorns Großmutter.

Marlene Engelhorn spricht sich für ein freies Palästina aus

Die Aktivisten, mit denen Engelhorn in See stechen will, gehören den Angaben zufolge der Global Sumud Flotilla (FFC) an. Die Organisation bezeichnet sich als gewaltfreie Flotte, die zumeist kleinere Schiffe im Einsatz hat. Ziel sei es, auf die sich abzeichnende humanitäre Katastrophe in Gaza hinzuweisen.

In diesem Zusammenhang ist auch ein Kurzvideo zu verstehen, das Engelhorn mit einer weiteren Aktivistin zeigt. Dort heißt es: „Hi, ich bin Marlene. Ich bin gegen Genozid, Apartheid und für ein freies Palästina.“ Sie hatte in den vergangenen Jahren bereits für Aufsehen gesorgt, als sie einen Großteil ihres Vermögens umverteilen ließ. Im Juni 2024 hatte ein Bürgerrat in Österreich 25 Millionen Euro aus Engelhorns Vermögen an etwa 80 Organisationen und Vereine verteilt. Ziel sei es demnach gewesen, die soziale Ungleichheit zu verringern und die Chancengleichheit zu fördern. So kam das Geld beispielsweise Initiativen zugute, die sich mit den Themen Klima und Umwelt, Gesundheit und Soziales oder auch für Integration und Bildung engagieren.

Wann die Reise Richtung Gaza beginnt, ist noch unklar

Wann die Aktivisten auslaufen, ist aktuell nicht in Erfahrung zu bringen. Engelhorn war zunächst nicht zu erreichen. Schiffe mit vergleichbarer Mission wurden in der Vergangenheit wiederholt von israelischen Militäreinheiten gestoppt. Nach Berichten von Medien, übernahmen israelische Soldaten etwa vor wenigen Tagen die Kontrolle über ein Schiff der Freedom Flotilla Coalition, das in Richtung Gaza unterwegs war. Aktivisten versuchen immer wieder, die aktuelle israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen.

Schiffe mit vergleichbarer Mission wurden in der Vergangenheit wiederholt von israelischen Militäreinheiten gestoppt. Nach Berichten von Medien, übernahmen israelische Soldaten etwa vor wenigen Tagen die Kontrolle über ein Schiff der Freedom Flotilla Coalition, das in Richtung Gaza unterwegs war. Aktivisten versuchen immer wieder, die aktuelle israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen.

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Christel Heybrock
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Auslöser des aktuellen Gaza-Kriegs war ein Massaker islamistischer Extremisten in Israel am 7. Oktober 2023. Dabei töteten die Angreifer etwa 1.200 Menschen und verschleppten mehr als 250 Geiseln. Einige von ihnen befinden sich noch immer in Gefangenschaft.

Seit dem Angriff am 7. Oktober, wütet ein Krieg in dem Gebiet, bei dem nach palästinensischen Angaben bisher zehntausende Menschen getötet wurden. Dabei handelt es sich um einen bewaffneten Konflikt zwischen der israelischen Armee (IDF) und der Hamas sowie anderer mit ihr verbündeter militanten Gruppen. Das Gebiet ist großflächig verwüstet. Internationale Organisationen warnen bereits seit langem vor einer Hungerkatastrophe. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen werfen Israel beispielsweise vor, die Bevölkerung auszuhungern.

Redaktion

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