Mannheim. Eine größere Spende des Dieter-Weber-Fonds hat der Caritas-Tagesstätte für Wohnungslose ermöglicht, den Vorrat an kältetrotzenden Schlafsäcken nebst Isomatten aufzustocken. Nicht nur solcherart Thermo-Überlebensutensilien sind angesichts von Minus-Graden begehrt. Männer und Frauen, die zum Frühstück, Mittagessen oder einfach zum Aufwärmen kommen, decken sich in der Kleiderkammer mit wärmenden Textilien ein.
Kontakt
- Ärzte beziehungsweise Ärztinnen wie auch Pflegekräfte, die bereit sind, sich in der Tagesstätte für Wohnungslose zu engagieren, können mit Monika Weber Kontakt aufnehmen: Tel. 0152/33 60 31 93.
- Es ist auch möglich, sich in D 6,7 direkt zu melden: Geöffnet ist montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr, Tel. 0621 /156 99 494. wam
„Die Handschuhe und langen Unterhosen, die sich während der Sommermonate in den Regalen stapelten, sind so gut wie weg“, berichtet Sozialarbeiter Paul Horn. Er weiß von Stammbesuchern, dass viele öffentliche Übernachtungsstellen meiden und auf der Straße schlafen - ob in Tiefgaragen, Parkanlagen oder Unterführungen. Die vom Caritas getragene Tagesstätte für Menschen ohne eigenes Zuhause möchte neben aufwärmendem Essen und heißen Getränken auch etwas Weihnachtsstimmung bieten: Und so hat das Team gemeinsam mit jenen, die Interesse bekundet haben, leckere Plätzchen gebacken.
Das ganze Jahr über engagiert
Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über engagiert sich die Dieter-Weber-Initiative und hat in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten mit mehr als 100 000 Euro gezielt Projekte ermöglicht, wie Monika Weber erzählt. Ihr Ehemann, der Verleger Dieter Weber, vermachte 1997 kurz vor seinem Tod dem Rotary Club Mannheim-Friedrichsburg eine größere Summe mit dem Anliegen, aus den Erlösen Menschen am Rande der Gesellschaft und häufig ohne Obdach zu unterstützen.
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Nicht mehr wegzudenken ist die wöchentliche Sprechstunde in der D 6-Tagesstätte. Medikamente und medizinisches Material werden aus dem privaten Fonds finanziert. In einem Nebenzimmer untersucht und behandelt Fachärztin Hanna Böttcher-Schmidt einmal wöchentlich ehrenamtlich und wirbt dabei für die Grippe-Schutzimpfung. „Natürlich können wir nur Basismedizin leisten“, betont die Internistin.
Bei ihren Mittwoch-Einsätzen kommen Menschen mit Entzündungen, Ausschlägen, Infekten, Magenproblem, Schmerzen, auch chronischen Krankheiten - nicht selten mit massiven Beschwerden. „Manche muss ich in die Notaufnahme schicken.“ Ob sie dahin gehen, ist eine andere Sache. Denn Männer und Frauen, die weder Job noch Zuhause (mehr) haben, sind durch viele Raster gefallen. Um Arztpraxen wie Kliniken machen sie häufig einen Bogen - nicht nur wegen des fehlenden Versicherungskärtchens.
Pflegeteam ist geschrumpft
Umso mehr bedauert Fachärztin Böttcher-Schmidt, dass sie in D 6 seit drei Jahren die Einzige ehrenamtlich aktive Medizinerin ist. „Es wäre hilfreich, wenn sich noch eine Kollegin oder ein Kollege finden würde.“ Und auch das Pflegeteam, das Verbände wechselt, Wunden reinigt und dabei Pflaster für die Seele auflegt, ist zusammengeschrumpft - auf noch eine Ehrenamtliche: Brigitte Rybicki, früher in der Notfallambulanz des Theresienkrankenhauses tätig. „Sie ist schon sieben Jahren dabei und eine riesige Stütze “, sagt Weber, die darauf hofft, dass sich eine weitere Krankenschwester oder auch ein Pfleger fürs „Medi-Team“ findet.
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