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Mannheimer Luisenpark: Fünf Bäume für fünf Religionen

Von Majid Khoshlessan entworfener Garten der Religionen im Luisenpark geplant

Von 
Peter W. Ragge
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Auch eine Zeder soll im Garten der Religionen gepflanzt werden. © Busalt

Derzeit ist noch nicht viel davon zu sehen. „Gepflanzt wird aus Witterungsgründen erst gegen Ende März“, erklärt Majid Khoshlessan. Doch pünktlich zum Start der Bundesgartenschau am 14. April soll es im Luisenpark einen von ihm entworfenen Garten der Religionen als ökumenische Stätte der Ruhe und Besinnung geben, für den nach der Gartenschau-Eröffnung noch mal eine eigene Einweihung geplant ist.

„Ein Zeichen für den guten Austausch, engen Dialog und die gute Zusammenarbeit der Konfessionen“ – so beschreibt Khoshlessan das Ziel der kleinen Grünanlage. Initiiert wurde sie vom „Forum der Religionen“, an dem sich die jüdische, katholische, evangelische, islamische und die alevitische Gemeinde Mannheims beteiligen, Luisenpark-Chef Joachim Költzsch habe der Idee sofort zugestimmt.

Gegründet wurde das „Forum der Religionen“ zum Stadtjubiläum 2007, zu dem es erstmals die „Meile der Religionen“ gestaltete – ein großes, gemeinsames Fest entlang der alten Kirchenstraße von der Konkordienkirche in R 2 bis zur Synagoge in F 3 mit kulinarischen wie inhaltlichen Beiträgen. Diese bundesweit einzigartige Meile wurde seither mehrfach wiederholt. Auch darüber hinaus hat sich das Forum als feste Größe etabliert, etwa beim interreligiösen Gebet für die Toten der Corona-Pandemie oder bei gemeinsamen Auftritten gegen Terror. Vertreten sind inzwischen auch die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde, die Bosnisch-Islamische Gemeinde und mehrere Moscheen. Allen gemeinsam ist Abraham als Stammvater.

Ziel des Gartens sei „eine dauerhafte Präsenz in der Öffentlichkeit“ , sagt Majid Khoshlessan. Der ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde und Ingenieur vertritt im Vorstand des Forums, in dem etwa auch die Dekane Ralph Hartmann (evangelisch) und Karl Jung (katholisch) sitzen, den Jüdischen Glauben. Das Forum wolle „als eine wichtige zivilgesellschaftliche Einrichtung“ bei der Bundesgartenschau vertreten sein, sagt er, aber auch danach noch den Luisenpark-Besuchern eine Anlaufstelle zum Innehalten mitten im Grünen bieten.

Die von Khoshlessan erarbeitete Präsentation soll mit fünf Bäumen die fünf Konfessionen, die im Forum vertreten sind, symbolisieren. „Es sind die Bäume, die im Ersten Testament vorkommen – Zeder-, Oliven-, Feigen-, Granatapfelbaum sowie eine Dattelpalme“, erläutert Khoshlessan. Bewusst gebe es keine Zuordnung eines einzelnen Baums zu einer einzelnen Konfession, „sonst würde vielleicht irgendeine Missstimmung entstehen“, meint er. Die Bäume sollen in einem Kreis von etwa zehn Metern Durchmesser gepflanzt und dazwischen mit Rosen ergänzt werden – „als Zeichen der Verbundenheit“, erklärt er.

Als Erläuterung würden in der Mitte des Kreises zwei Steintafeln mit den Namen der Konfessionen installiert, die von dem Mannheimer Bildhauer Frank Mayer entworfen wurden und angefertigt werden. Ellen Oswald, der Gärtnerischen Leiterin des Luisenarks, sei er „sehr dankbar, das war eine tolle Zusammenarbeit bei Entwurf und Umsetzung“, sagt Majid Khoshlessan.

Auch den Standort habe man gemeinsam ausgesucht. „Es ist ein prominenter Platz“, freut er sich, gelegen zwischen dem Haupteingang Theodor-Heuss-Anlage sowie dem Heinrich-Vetter-Skulpturenweg in der Nähe von Waldemar Grzimeks 1963 entstandener und gerade bei Kindern sehr beliebter Bronzeskulptur „Wildschwein“.

Redaktion Chefreporter

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