Kommunalpolitik (mit Video)

Mannheimer Innenstadt: Der zweite offene Sonntag wackelt weiter

Beim "Wirtschafts-Check" der IHK mit den Mannheimer Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl geht es um die weitere Entwicklung der Innenstadt. Und um das ganz aktuelle Streitthema zweiter verkaufsoffener Sonntag

Von 
Timo Schmidhuber
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Beim „Wirtschafts-Check“ der IHK diskutierten Karsten Kammholz (r.) und Florian Karlein (l.) vom „MM“ mit den Spitzenkandidaten für die Wahl. © Christoph Blüthner

Mannheim. Die endgültige Entscheidung, wie viele verkaufsoffene Sonntage es in diesem Jahr in der Mannheimer Innenstadt geben wird, fällt zwar erst an diesem Dienstag im Gemeinderat. Aber eine Probeabstimmung gab es bereits am Montagabend. Und da sah es erneut danach aus, dass es mit den von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen zwei offenen Sonntagen schwierig werden dürfte. Das ergab eine Probeabstimmung zum zweiten offenen Sonntag in der Mannheimer City.

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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hatte die Mannheimer Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl zum „Wirtschafts-Check“ eingeladen. Es ging um die drei für die IHK wichtigen Themenfelder „städtische Finanzen“, „politische Rahmenbedingungen für die Wirtschaft“ sowie „Innenstadtentwicklung/Verkehr“. Und wo die geballte Politik-Prominenz schon mal da war, nutzten die Moderatoren - „Mannheimer Morgen“-Chefredakteur Karsten Kammholz und Lokalchef Florian Karlein - beim Thema verkaufsoffener Sonntag die Gelegenheit gleich mal zur Testabstimmung. Das Ergebnis war ähnlich wie vergangene Woche im Hauptausschuss: Nina Wellenreuther (Grüne) und Dennis Ulas (Linke) betonten, dass sie gegen zwei offene Sonntage seien. Auch Reinhold Götz (SPD) sagte, dass seine Fraktion mehrheitlich gegen einen zweiten offenen Sonntag sei, aber „nicht ganz geschlossen abstimmen“ werde.

Gibt es bei der Abstimmung einen Fraktionszwang?

Wie viele aus seiner Fraktion sich für einen zweiten Sonntag erwärmen können, ließ Götz aber offen. Bei einer relevanten Zahl von Zustimmern könnte es nochmal spannend werden. SPD, Grüne und LI.PAR.Tie haben im Gemeinderat zusammen 27 von 49 Stimmen (die des Oberbürgermeisters eingerechnet).

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Schnell stand also die Frage im Raum, ob es bei Grünen und LI.PAR.Tie beim Sonntags-Votum einen Fraktionszwang gebe. Wellenreuther versicherte, bei den Grünen könne „jeder abstimmen, wie er möchte“. Sie habe aber nichts gehört, dass jemand für zwei Sonntage votieren wolle. Auch Ulas betonte, dass seine Fraktion weiter geschlossen gegen zwei Sonntage sei.

Das sagen die Gegner des zweiten offenen Sonntags in Mannheim

Kammholz wollte von Götz und Wellenreuther wissen, wie sie denn den Handel stattdessen unterstützen wollten. „Die Probleme des Handels werden nicht durch zwei oder drei verkaufsoffene Sonntage gelöst“, so Götz. Wichtig sei, die City attraktiver zu machen. Auch Wellenreuther betonte, man müsse die Innenstadt „für alle Verkehrsteilnehmer attraktiver machen“.

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Das sagen die Befürworter eines zweiten offenen Sonntags in Mannheim

Für Claudius Kranz (CDU) gibt es keinen Zweifel, dass offene Sonntage dem Handel weiterhelfen. Deshalb ist er für die von der Verwaltung vorgeschlagenen zwei offenen Sonntage in diesem Jahr. Unterstützung bekommt er dafür bei der IHK-Runde von Birgit Reinemund (FDP), Holger Schmid (Freie Wähler/Mannheimer Liste) und Rüdiger Ernst (AfD). Rheinland-Pfalz und Hessen hätten beide einen Feiertag weniger, Geschäfte könnten dort dann öffnen, sagte Schmid. „Es wäre ein fatales Signal, wenn wir nicht zwei offene Sonntage hinbekommen.“ Reinemund betonte, dass Events an einem Samstag nicht die Zugkraft hätten wie ein offener Sonntag. Ernst sagte, die Sonntage seien „ein Mosaikstein“ von vielen, um die City attraktiver zu machen.

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Henrik Hoffmann vom Handelsverband Nordbaden verfolgte die Debatte im Publikum. „Ich hoffe, dass die Nacht hilft, dass es doch noch zu zwei offenen Sonntagen kommt“, sagte er.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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