Mannheim. Sonnenschein und Regenschauer im Wechsel sorgen aktuell noch für Unbeständigkeit. Nichtsdestotrotz startet im Wonnemonat Mai die Freibadsaison in den Mannheimer Bädern. Am Samstag öffneten das Parkschwimmbad auf der Rheinau, das Carl-Benz-Bad, das Herzogenriedbad sowie das Freibad Sandhofen ihre Pforten. Und obwohl für die meisten Menschen eine sommerliche Witterungen zu einem gelungenen Freibadbesuch gehört, tummelten sich die ersten im Bad. Einige Hartgesottene ließen es sich nicht nehmen, im kühlen Nass zu schwimmen.
Blauer Himmel, Sonnenschein und saftig grüne Wiesen: Das Parkschwimmbad auf der Rheinau präsentiert sich am Samstagabend in frühsommerlichem Gewand. Fast schon ein wenig surreal, denn noch am Vortag war stundenlanger Regen angesagt. Mit einer feierlichen Eröffnung durch Christoph Hambusch, Vorsitzender des Fördervereins Parkschwimmbad Mannheim-Rheinau, wurde die Freibadsaison offiziell eröffnet. Zahlreiche Gäste aus der Lokalpolitik und Vereinen sowie Honoratioren und andere Gäste nahmen an der Feierstunde teil. Rolf und seine gute Bekannte Gertrud waren lediglich zur Eröffnung dabei. „Mir ist es zum Baden heute zu kalt“, sagt die Neckarauerin und lacht. Sie möchte aber wiederkommen, wenn es wärmer ist. „Meine Badehose liegt noch im Koffer“, scherzt Klaus. Auch er hat vor, bald zum Schwimmen in das Parkschwimmbad zu gehen. „Wenn die Außentemperaturen höher sind“, sagt er.
Parkschwimmbad Rheinau: 30 Gäste bei der Eröffnung
Im Bad selbst geht es ruhig und gemütlich zu. Dort, wo sonst zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf Handtüchern unter den Bäumen Schatten suchen oder ein Sonnenbad nehmen, ist es leer. Paul Lange, Magnus Bissinger und Jan Blümler sind Mitglieder beim DLRG. Während Blümler an diesem Samstag im Dienst ist, haben seine Freunde die Gelegenheit genutzt, um ihre Bahnen zu ziehen. Bissinger findet die Wassertemperatur gut. „Die letzten Jahre waren wir immer am ersten Öffnungstag da“, sagt der 17-jährige Paul. Er findet es angenehm, wenn das Bad so ruhig ist. „Heute ist es sehr entspannt“, sagt auch Blümler.
Im Schwimmerbecken ziehen zwei Frauen ihre Runden. Annie Arkesteijn wohnt in der Nähe und kommt regelmäßig. Im Wasser fühlt sie sich wohl. „Es ist herrlich“, schwärmt sie. Auch das Publikum sei dort generell angenehm. „Ich finde es hier außerdem sehr ruhig und es gibt viel Natur“, sagt die Rheinauerin und schwimmt ihre Bahn zu Ende. Claudia Brechtel arbeitet als Fachangestellte für Bäder. „Ich gehe jeden Tag vor oder nach meiner Schicht hier schwimmen“, sagt sie. Manchmal nutzt sie auch ihre Mittagspause um 1000 Meter zu schwimmen. Der Wassersport entspannt sie. Es sei gelenkschonend und gut für den Rücken. „Das ist für mich der ideale Ausgleich.“
Michael Lange, Schatzmeister des Fördervereins und Peter Böhm, stellvertretender Vorsitzender, sind mit der heutigen Besucherzahl zufrieden. Rund 30 Leute seien den ganzen Tag über da gewesen, schätzt Lange. Wäre das Wetter beständiger gewesen, wären es aber sicher 100 geworden, sagt Böhm. Im Parkschwimmbad kann man aber nicht nur schwimmen. So findet am 16. Juni ein Taufgottesdienst im Freibad statt, für den es bereits Anmeldungen, aber auch noch freie Plätze gibt. Erkundigen könne man sich bei Hans-Jörg Jörger, evangelischer Gemeindepfarrer auf der Rheinau.
Ruhig ist es im Carl-Benz-Bad. Auch dort bleibt der Trubel noch aus. Etwa 30 Gäste haben am Samstag Zeit im Bad verbracht. Zu ihnen gehören auch Renate, Alexandra und Annette in wärmenden Schwimmanzügen. „Wir sind gerade angekommen“, verrät Renate. Alexandra fügt hinzu: „Wir machen den Eröffnungssprung und gehen dann wieder.“ Sie lacht. Thomas ist ebenfalls einer der Badegäste. Sein Pensum hat er, im Gegensatz zu dem fröhlichen Frauentrio, bereits erfüllt. „Das Eröffnungsschwimmen ist für mich ganz wichtig. Da trifft man die Leute, die immer da sind.“ Die Wassertemperatur sei dieses Jahr gut. „Letztes Jahr war es nicht beheizt.“ Am Pfingstsonntag wird er wiederkommen. „Ich mache das täglich“, verrät er gut gelaunt, während er sich wieder anzieht. Für ihn sei das Bad zudem praktisch gelegen. „Ich wohne ganz in der Nähe.“
Lange Rutsche im Herzogenriedbad beliebt
Über dem Herzogenriedbad ist der Himmel leicht bewölkt. Das stört die Kinder und Jugendlichen aber nicht, die ihren Spaß im Wasser haben. Sie springen ins Wasser, schwimmen einige Runden und sind dabei ausgelassen. Rettungsschwimmer Frank Schwarz berichtet, dass das Publikum altersmäßig gemischt sei. Zwischen 150 und 200 Leute seien dagewesen. Die lange Rutsche ist ebenfalls ein beliebter Publikumsmagnet. Drei Jugendliche rutschen begeistert ins Wasser. Wilhelm kommt regelmäßig her. Er steigt aus dem Becken, nimmt sein Handtuch und trocknet sich ab.
„Das Wasser ist frisch“, sagt der Saisonkarteninhaber und lacht. „Ich finde es richtig angenehm, wenn es so ruhig ist." Alex kommt mit seiner Frau und seinen Kindern mehrmals die Woche. Sie tummeln sich im Wasser, das sie fast für sich allein haben. Für die Familie ist es fast schon Tradition zum Saisonstart herzukommen, erzählt er. „Ich finde es schön warm“, lobt die 15-jährige Ronja. Auch ihr jüngerer Bruder Samo hat Spaß. Der 14-Jährige zieht glücklich seine Runden im Wasser.
Schichtleiter Nicolai Zimmermann findet den Tag schön. „Ich bin gespannt, wie es wird, wenn richtig warm ist.“
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