Tierschutz

Mannheimer Fraktion LI.PAR.Tie fordert Verbot der Hubertusjagd

Von 
Lea Seethaler
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Viele Reiterinnen und Reiter waren auf die Anlage des Reit- und Fahrvereins am Rande des Dossenwalds auch 2021 zur Jagd gekommen. © Marion Schatz

Die Fraktion LI.PAR.Tie im Gemeinderat fordert das Verbot „aller Formen der Treibjagd sowie der Hubertusjagd, die alljährlich um den Namenstag des heiligen Hubertus um den 3. November herum stattfindet“. Das teilte die Fraktion in einer Presseinformation mit.

Für das Stadtgebiet Mannheim werde die Fraktion einen Verbotsantrag im Gemeinderat stellen, heißt es weiter. Anlass sei die Veranstaltung des Reitvereins Friedrichsfeld zusammen mit dem Schleppjagdclub am 7. November (wir berichteten). Dort folgte der Hubertusmesse, einem Gottesdienst zu Ehren der Jagd auf dem Reiterhof in Friedrichsfeld, eine Schleppjagd auf Pferden unter Einsatz einer Jagdhundemeute durch den Dossenwald.

„Unser tierschutzpolitischer Sprecher, Stadtrat Andreas Parmentier (Partei Mensch Umwelt Tierschutz), sieht aus ethischen Gründen in einer Jagd überhaupt keinen ,großen Spaß für Mensch und Tier‘ – ganz im Gegenteil“, so die LI.PAR.TIe. Aus „unerfindlichen Gründen mag die Hubertusjagd vielleicht Spaß für die Jägerinnen und Jäger bedeutet haben, aber sicherlich nicht für die eingesetzten Pferde und das aufgescheuchte Wild“, so die Fraktion. „Und dass die Schleppjagd den gestressten Jagdhunden großen Spaß macht, darf ebenfalls bezweifelt werden.“

„Nicht mehr vertretbar“

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Es sei „in der heutigen Zeit unverständlich“ und „nicht mehr vertretbar“, dass die Kirche den Hubertustag immer noch als Jagdtag feiere. „Der Hubertustag bezieht sich auf den heiligen Hubertus, der gemäß der Legende die Jagd aufgab, nachdem er beim Jagen einem Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih begegnet war“, erklärt die LI.PAR.Tie. Der Sinn der Hubertuslegende sei doch, dass der Mensch in Einklang und Frieden mit der Natur und den Tieren leben soll.

Die Hubertusjagd, „eine Traditionsveranstaltung ohne Tradition, die erst in den 1950er Jahren in Deutschland aufkam, bietet auch keinen Nutzen für Flora und Fauna. Tiere, Wald und Flur werden heutzutage vielfältig geschützt“, findet die LI.PAR.Tie. Es sei an der Zeit, diese „auch vor einer martialischen Spaßveranstaltung namens Hubertusjagd zu schützen.“ red/see

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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