Mannheim. Mannheim hat auch in Sachen Humor eine Menge zu bieten. Beim Finale der zehnten Auflage des Mannheimer Comedy Cups präsentierten zehn Künstler am Samstag im ausverkauften Capitol ihr Können vor knapp 700 Zuschauern. Während das Publikum den besten Professional wählte, kürte eine Fachjury den besten Newcomer.
Zu den Juroren zählten, wie im Vorjahr, neben Comedy Cup-Initiator Roland Junghans, der Mannheimer Komiker Jens Wienand, Anna Krämer von den „Schönen Mannheims“, Sven Sachs von Radio Regenbogen und Gregor Spachmann, Mitgründer der Comedyschule Mannheim. Charmant führte Radio Regenbogen-Moderator Jens Schneider durch den kurzweiligen Abend. Vorjahressieger Amir Shahbazz trat als Gast auf.
Prinz aus Shrek statt verwegener Künstler
Der Professional Amjad aus Bremen eröffnet den Abend, indem er kulturelle Unterschied von Deutschen und Arabern auf amüsante Weise zum Besten gibt. „Ich benutze Humor als Waffe“, gesteht er und erklärt, warum sich mancher Araber gern als Italiener ausgibt, um Frauen zu beeindrucken. Sebo Sam fällt durch seine sonore Stimme auf, mit der er düstere Lieder zu Themen wie Suizid und Teufel an seiner Gitarre und Keyboard zum Besten gibt. „Yorick Thiede verrät, dass er seine Haare wachsen ließ, um wie ein verwegener Künstler auszusehen – nicht wie der Prinz aus „Shrek“. Er berichtet aus seinem Leben als Sohn eines Landwirts und „kiffender Assi im Park“.
Daniel Storb alias „Der Storb“, der bereits 2016 beim Comedy Cup dabei war, teilt dem Publikum seinen Fetisch mit: „Ich liebe es, Menschen beim Saufen zuzusehen.“ Männer seien bei der Aussicht auf Sex zu vielem bereit, sagt er. Im Falle von Spinnen sogar, sich nach dem Akt von der Schwarzen Witwe verspeisen zu lassen. Zudem erinnert er sich an seine Kindheit, in der es legitim war, vor dem Nachwuchs im Auto zu rauchen.
Auch die Newcomer haben ein buntes Programm zu bieten
Auch die Newcomer punkten mit launigen Zoten. Barald Brot nimmt nicht nur die amerikanische Politik unter die Lupe, sondern philosophiert auch über mögliche neue Trash-TV-Formate. Mo Boubaker erklärt, dass Frankfurt eine Welt in der Welt sei – und ein asoziales Hogwarts. Alexander Johannes, der ostafrikanische Wurzeln hat, schildert, dass er trotz deutschem Pass wegen der AfD nur noch Urlaub in Deutschland machen will – aus Angst nicht mehr ins Land gelassen zu werden.
Gabi Köhler bezeichnet sich selbst als Schwarzwald-Latina. Die Mannheimerin zieht Vergleiche zwischen der kolumbianischen und deutschen Kultur. Außerdem hasst sie es, Fragen zu stellen – auch wenn ihr dadurch einige Nachteile im Leben entstehen. Xenia erzählt, dass ihre Ehe nicht zuletzt durch den Kinderwunsch ihres Mannes gescheitert ist - obwohl sie als Erzieherin arbeitet, kann sie sich aktuell keinen Nachwuchs vorstellen.
Die Gewinner des Abends
Katharina Block dagegen hat fünf Kinder. Mit dem Erwachsenwerden der Kids komme sie klar. „Ich bin in Therapie“, gesteht sie. Zudem fragt sie sich, warum sie Daddys in Life Crisis (Dilcs) anzieht, obwohl sie eigentlich eine „hotte Milf“ ist. Junghans kürt sie schließlich zur besten Newcomerin. Den Comedy Cup unter den Professionals darf „Der Storb“ nach Hause mitnehmen.
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