Mannheim. Auch wenn Klaus van Ackern gern in Weinheim wohnt, so sieht er doch Mannheim als seine Wahl-Heimat. Dem Universitätsklinikum samt Fakultät fühlt sich der Mediziner und Macher bis heute verbunden. Seinen 80. Geburtstag feiert er an diesem Sonntag, 12. September, im Kreis der Familie – mit Ehefrau Brigitte, den beiden Töchtern, Schwiegersöhnen und drei Enkeln.
Über die Stationen Essen (Kindheit), Heidelberg (Studienort) und München, Houston sowie Lübeck (klinische Karriere) kam der promovierte und habilitierte Anästhesist 1989 nach Mannheim. „Sie haben sich damals nicht beworben, sondern wir haben um Sie geworben“, betonte Jahrzehnte später Oberbürgermeister und Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Kurz, als er bei der Verabschiedung des Klinikchefs, Lehrstuhlinhabers und Dekans dessen „beeindruckende Biografie“ würdigte: „Sie haben die Mannheimer Universitätsmedizin zukunftsfähig gemacht!“
„VA“, so sein Spitzname, war nicht nur Mediziner aus Überzeugung, sondern auch Dekan mit Leidenschaft – von 1991 bis 1999, außerdem von 2001 bis 2011. Zu seinen großen Verdiensten zählt, dass Klaus van Ackern visionär wie beharrlich dazu beigetragen hat, die Klinische Fakultät als Spross der Universität Heidelberg zur Vollfakultät auszubauen und 2006 den Modellstudiengang Mannheimer Reformiertes Curriculum für Medizin, kurz „MaReCuM“, zu etablieren.
Fusion? „Eine Chance!“
„Dieser Erfolg wäre ohne engagierte Mitstreiter nicht möglich gewesen“, blickt van Ackern zurück. Natürlich habe es Zweifler gegeben. Umso mehr erfüllt ihn mit Freude, dass die reformierte Ausbildung des Ärztenachwuchses im bundesweiten Hochschul-Ranking schon bald einen Spitzenplatz einnahm. Und wie sieht er die angepeilte Fusion der Universitätskliniken Mannheim und Heidelberg? „Heute als Chance!“ Schließlich habe sich die Mannheimer Universitätsmedizin so stark entwickelt, dass sie sich mit der älteren Schwester „auf Augenhöhe“ befinde und nicht „geschluckt“ werden müsse. Gemeinsam könnten die beiden Standorte in der von der Berliner Charité und von München dominierten „Medizin-Champions League“ Platz drei erobern.
Klaus van Ackern schätzt sich glücklich, seine Erfahrung in die Hector-Stiftung als ehrenamtlicher Berater einbringen zu können und dadurch noch so manches Projekt mit anzuschieben. Im Gespräch klammert der Jubilar keineswegs jene massive Sepsis (Blutvergiftung) aus, die 2015 eine lange intensivmedizinische Behandlung notwendig machte. „Diese 80 Tage haben mich geprägt.“ Es sei für ihn eine ganz spezielle Erfahrung gewesen, als Patient in seiner einstigen Klinik „die medizinisch wie auch pflegerisch exzellente Betreuung“ selbst zu erleben. Die Zeit zwischen Leben und Tod habe ihn „geerdet“ und „Demut gelehrt“. Deshalb wolle er auch „etwas zurückgeben“. So hat er sich im Weinheimer Corona-Impfzentrum ein Dreivierteljahr als Arzt zur Verfügung gestellt und das Honorar gespendet. Auch wenn Klaus van Ackern einige fachliche Auszeichnungen bekommen hat, liegt ihm die Ehrung als Bloomaul (2006) besonders am Herzen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-mannheimer-bloomaul-und-medizin-visionaer-klaus-van-ackern-wird-80-_arid,1849202.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html