Mannheim. Dass sich Bauprojekte enorm verteuert haben, ist keine große Neuigkeit mehr. Doch bei der Mannheimer BBC-Brücke gibt es nun einen besonders drastischen Anstieg. Im vergangenen Frühsommer wurden für den Neubau sowie eine Behelfslösung während der Arbeiten noch 21 Millionen Euro taxiert. Nun sind es plötzlich rund 33 Millionen. Das bedeutet eine Verteuerung um 57 Prozent.
In einer Vorlage für den Gemeinderat, über die am Donnerstag der Ausschuss für die technischen Betriebe entscheiden soll, nennt die Stadt Gründe für die hohen Mehrkosten. Neben den allgemeinen höheren Baupreisen wird auf eine besondere Situation bei Bahnprojekten verwiesen. Wegen der Riedbahn-Sanierung zwischen Mannheim und Frankfurt gebe in der Region eine hohe Nachfrage nach „bahnspezifischen Leistungen“. Diese seien schwer zu bekommen und hätten sich enorm verteuert.
Kosten für BBC-Brücke: Abstimmung mit der Deutschen Bahn
Die Arbeiten an der BBC-Brücke betreffen ebenfalls den darunter verlaufenden Bahnverkehr. Von diesem Jahr an sind bis 2026 insgesamt 26 zeitweise Gleissperrungen an Wochenenden vorgesehen.
Die dafür nötigen Maßnahmen und deren Abwicklung seien mittlerweile in Abstimmung mit der Deutschen Bahn klarer definiert worden, so die Stadt. Daraus hätten sich zusätzliche Kosten ergeben. Die letzte Schätzung aus dem Jahr 2022 habe nur auf der Vorplanung basiert.
Auch in einigen anderen Bereichen ergab sich laut der Beschlussvorlage bei der Detailplanung finanzieller Mehrbedarf. Genannt werden etwa die Deckensanierung der Rollbühlstraße bis zur Kreuzung Auf dem Sand, eine Unterstützungskonstruktion für die Fernwärmeleitung, Kampfmittelbeseitigung, Beleuchtung und Verkehrssicherheit.
Mit Fördermitteln kalkuliert
Insgesamt werden die reinen Baukosten jetzt mit mehr als 27 Millionen Euro beziffert. Hinzu kommen knapp sechs Millionen für Planung, Überwachung und Betrieb. Unverändert rechnet die Stadt aber auch mit Landesfördermitteln, mit denen sich wohl sogar fast die Hälfte der Gesamtkosten abdecken ließe.
Auch deshalb ist äußerst unwahrscheinlich bis nahezu ausgeschlossen, dass der Ausschuss am Donnerstag kein grünes Licht für die Erhöhung der Mittel gibt. Die Notwendigkeit, die marode BBC-Brücke - schon seit 2019 für den Schwerlastverkehr gesperrt und entsprechend verengt - zu erneuern, ist in der Mannheimer Lokalpolitik bisher absoluter Konsens. Debatten gab es nur über Detailfragen, etwa die künftige Breite der Radwege.
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Im April soll laut Stadtsprecher Kevin Ittemann mit den bauvorbereitenden Maßnahmen für die Behelfsbrücke begonnen werden. Dafür müsse noch die MVV die Gashochdruckleitung verlegen, dies werde Ende März abgeschlossen sein. Sobald die Übergangslösung steht, kann mit dem Abriss der bisherigen Brücke begonnen werden.
Die Ausschusssitzung beginnt am Donnerstag um 17 Uhr, die BBC-Brücke ist der sechste Punkt auf der Tagesordnung. Interessenten können die Debatten auf der Ratssaal-Empore im Stadthaus oder im Livestream unter mannheim-videos.de verfolgen. Dort ist das Ganze dann ab Freitagmorgen auch nachträglich abrufbar, mit Spulmöglichkeit.
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