Mitte Juli findet Finale des Musik-Wettbewerbs „Vocation Music Award“ in der Jugendkirche Samuel statt / Online-Abstimmung bis zum 30. Juni

Mannheimer Band bei Voting vorne

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Stefanie Ball
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Aufnahme von „You are my way“ in der St.-Antonius-Kirche auf der Rheinau in Mannheim zum Music-Award. Die Bandmitglieder (von links): Sophie Johnson, David Schnörr, Luisa Mrogenda, Sophie Krauß, Hannah Weindl und Lukas Schichta. © Norbert Steinhauser

Du bist mein Weg, „You are my way“ – so heißt der Song, den die Mannheimer Band rund um Hannah Weindl, Luisa Mrogenda und Sophie Krauß beim Musik-Wettbewerb „Vocation Music Award 2021“ eingereicht hat. Ausgeschrieben hat den die Deutsche Bischofskonferenz, die Ordensgemeinschaft der Kapuziner sowie die Mannheimer Jugendkirche Samuel. Zielgruppe sind junge Musikerinnen und Musiker in ganz Deutschland, die sich musikalisch mit der „Berufung“, der Frage, welche Richtung das Leben nehmen wird, auseinandersetzen.

CD-Produktion für Gewinnern

Die Mannheimer Gruppe hat bereits eine Antwort gefunden, und darüber singt sie in ihrem Song. „Der Weg hat viele Abzweigungen, jeder muss selbst entscheiden, welche er nimmt. Aber es ist immer jemand da, der einen begleitet, egal wohin man geht“, sagt Hannah. Seit Mitte März können die selbst komponierten und geschriebenen Songs auf einer Online-Plattform des Awards hochgeladen werden.

Bis zum 30. Juni läuft das Voting, das virtuelle Publikum kann für einen oder auch mehrere Beiträge eine Stimme abgeben, und da spielen die Mannheimer Musiker ganz vorne mit. Mit 357 Stimmen liegen sie aktuell auf Platz acht von 90 eingereichten Beiträgen. Im Anschluss hat die Jury das Wort, ihr Urteil wird 70 Prozent der Gesamtbewertung ausmachen. Mitglieder sind unter anderem Annette Marquard, die als Professorin an der Mannheimer Pop-Akademie lehrt, sowie der Heidelberger Singer-Songwriter Johannes Falk. Die zehn besten Songs gewinnen eine CD-Produktion mit Falk sowie dem Marburger Musikproduzenten Manuel Steinhoff. Außerdem werden die 20 Finalisten in die Jugendkirche Samuel eingeladen, um dort ihre Songs live – sofern coronamäßig möglich – vor Publikum vorzutragen.

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Stefanie Ball
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Als das Singen im Gottesdienst verboten wird, beginnen Luisa und Sophie in ihren Gemeinden St. Konrad und St. Johannes zu singen, das ist vorne im Altarraum als Solosänger erlaubt. „Das war eine große Überwindung“, erzählt Sophie. Aber es klappt, die Gläubigen sind begeistert, wenigstens etwas Musik im Gottesdienst. Da hören sie vom „Vocation Music Award“. Vielleicht sollten sie sich bewerben? Was als Spaß beginnt, als Lichtblick in den langweiligen Tagen des Lockdown, endet mit der Einsendung eines Songs, im Team geschrieben und komponiert. „Wir brauchten etwas, an dem wir uns festhalten konnten“, sagt Hannah. Sie ist 19 Jahre alt und studiert in Schwetzingen Rechtspflege im Dualen Studium. Luisa und Sophie sind 16 Jahre alt, Luisa besucht das Karl-Friedrich-Gymnasium, Sophie das Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium. Die drei kennen sich seit vielen Jahren, sind in der Seelsorgeeinheit Mannheim Süd aktiv, als Ministrantinnen und Jugendgruppenleiterinnen. „Früher war mir das unangenehm, davon zu erzählen und ich wurde auch schräg angeguckt, wenn ich gesagt habe, ich gehe jeden Sonntag in die Kirche“, sagt Sophie. Inzwischen macht ihr das nichts mehr aus. Viele ihrer Freunde sind hier, in der Kirche. „Kirche ist ja mehr als Gottesdienst, wir machen auch außerhalb viel gemeinsam, das interessiert auch andere Mitschüler oder Freunde von mir, die nichts mit Kirche am Hut haben.“

Zur Band gehören neben Luisa, Sophie und Hannah noch Lukas Schichta (Gesang), er ist 20 Jahre alt und absolviert ein Duales Studium BWL Steuerwesen, Luisas 30 Jahre alter Cousin David Schnörr (Schlagzeug), der eigentlich im Ausland lebt, zur Zeit der Aufnahme aber in Mannheim war, sowie Sophie Johnson (Klavier). Sie ist 17 Jahre alt und geht auf das Karl-Friedrich-Gymnasium. Aufgenommen haben sie ihren Beitrag in der St.-Antonius-Kirche auf der Rheinau.

„Die Kulisse war sehr schön, die bunten Farben der Kirchenfenster, das Licht im Hintergrund, man hat die Einheit untereinander gespürt, da war ein Funken Hoffnung in der Zeit“, erzählt Luisa. Überhaupt ist ihnen erst in der Pandemie bewusst geworden, welche Rolle die Musik im Gottesdienst spielt. „Da hat etwas gefehlt“, sagt Hannah.

Freie Autorin

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