Technik

Mannheim testet Scan-Fahrzeuge in der Neckarstadt

Die Mannheimer Neckarstadt wird Testquartier für digitale Parkraumüberwachung mit Scan-Fahrzeugen. Ende des Jahres soll es losgehen.

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Jessica Blödorn
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Ein Scan-Auto, das automatisch Parksünder registriert. © Bernd Weißbrod/dpa

Mannheim. Immer mehr zugelassene Fahrzeuge und ein sich immer mehr verdichtender öffentlicher Verkehrsraum. Diese Entwicklung der letzten Jahre bringt eine erhebliche Herausforderung für die Verkehrsüberwachung und deren Kapazitäten mit sich – und wirkt sich folglich auch auf die Verkehrssicherheit aus. Dagegen will die Stadt Mannheim mit moderner Technik vorgehen.

Dazu wird die Mannheimer Neckarstadt Testquartier für den Einsatz sogenannter Scan-Fahrzeuge zur digitalen Parkraumüberwachung. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, soll der Probebetrieb frühestens im vierten Quartal 2025 starten. Mannheim ist Teil eines Pilotprojekts des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, das den ruhenden Verkehr automatisiert erfassen und kontrollieren will.

Im etwa vier Quadratkilometer großen Modellgebiet sollen spezielle Fahrzeuge zunächst den Straßenraum digital vermessen. Dabei wird erfasst, wo das Parken verboten oder nur mit Sondergenehmigung erlaubt ist. Jeder Abschnitt wird präzise kartiert, um später Verstöße automatisiert zu erkennen. Die Stadt reagiert damit auf den zunehmenden Parkdruck und Engpässe bei der Verkehrsüberwachung.

„Durch die automatisierte Parkraumüberwachung erhoffen wir uns, die Sicherheit im ruhenden Verkehr weiter zu steigern“, erklärte Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Volker Proffen. Die neuen Fahrzeuge sollen den Außendienst entlasten und zugleich größere Bereiche abdecken. Ziel sei ein effektiveres Vorgehen gegen verkehrsgefährdendes Falschparken, etwa vor Feuerwehrzufahrten oder an Einmündungen. „Unsere Mitarbeiter können wir durch die Automatisierung zielgerichteter einsetzen“, so Proffen.

Ordnung

Scan-Auto soll Parksünder in Mannheim überführen

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Steffen Mack
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Jedes registrierte Parkvergehen wird laut Stadtverwaltung nach der Fahrt manuell geprüft, bevor es zu einer Ahndung kommt. Die Fahrzeuge werden vom kommunalen Ordnungsdienst selbst gesteuert. Im nächsten Schritt soll das System auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden.

Das Projekt wird in enger Abstimmung mit dem Verkehrsministerium und dem Technologiepartner DCX Innovations GmbH durchgeführt. Für den reibungslosen Betrieb sind unter anderem neue IT-Schnittstellen erforderlich. Langfristig ist geplant, auch Verstöße wie das Parken ohne Parkschein digital zu erfassen.

Pilotversuch in Mannheim soll Technik unter realen Bedingungen testen

Als erstes Bundesland ermöglicht Baden-Württemberg es Städten und Gemeinden, Scan-Fahrzeuge zur Parkkontrolle einzusetzen. Möglich macht dies das Landesmobilitätsgesetz. Das Landesmobilitätsgesetz und das Vorgehen beim Einsatz von Scan-Fahrzeugen ist mit dem Landesdatenschutzbeauftragten abgestimmt. Um die Technik in der Praxis zu testen, hat das Verkehrsministerium bereits einen Testversuch an der Universität Hohenheim in Stuttgart gestartet. Dort wird ein Parkplatz mit einem Scan-Fahrzeug kontrolliert.

Mannheim gehört bereits seit Ende 2024 einem landesweiten Expertenkreis zum Thema an. Der Pilotversuch in der Neckarstadt dient nun dazu, die Technik unter realen Bedingungen zu erproben. Vor dem Start des Probebetriebs will die Stadt die Öffentlichkeit erneut informieren. Eine entsprechende Beschilderung soll dann auf die digitale Kontrolle hinweisen.

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