Mannheim. Wenn die Kinder der Franklin-Ganztagsgrundschule am Montag aus den Ferien kommen, werden sie wohl große Augen machen. Denn auf der Baustelle vor ihrem jetzigen Gebäude, der ehemaligen Elementary School, hat sich in den vergangenen sechs Wochen mächtig was getan. Aus der zuvor leeren Baugrube wachsen inzwischen Betonteile empor – sichtbares Zeichen dafür, dass es mit dem Neubau der Franklinschule vorangeht. Voraussichtlich im Mai 2023 soll das künftige Domizil von mehr als 400 Schülerinnen und Schülern bereitstehen.
Die Bildungsstätte auf der Konversionsfläche östlich von Käfertal ist nur ein Beispiel von vielen dafür, was sich in den Sommerferien in Sachen Schulbau getan hat. Einen Überblick über abgeschlossene, laufende und künftige Maßnahmen gaben am Montag bei einem Pressegespräch Bürgermeister Dirk Grunert, Lutz Jahre und Hans-Jürgen Heißner vom Fachbereich Bildung sowie Peter Doberass, Geschäftsführer der städtischen Schulbau-Gesellschaft BBS. „Insgesamt wird derzeit an 23 Maßnahmen weitergearbeitet – mit einem Gesamtbudget von 215,4 Millionen Euro“, bilanzierte Grunert.
Ahlrichs-Sporthalle fertig
Freuen dürfen sich zum Beispiel die Schülerinnen und Schüler der beiden benachbarten Förderzentren Gretje-Ahlrichs und Hermann-Gutzmann in der Gartenstadt. Dort steht ab sofort die lange ersehnte Sporthalle zur Verfügung – damit fallen zeitaufwendige Busfahrten weg. Zugleich nimmt die Mensa ihren Betrieb auf. Abschließen kann die BBS bis zum Ferienende auch die Dachsanierung an der beruflichen Carl-Benz-Schule in der Neckarstadt, die Generalsanierung des Johanna-Geissmar-Gymnasiums und den Bau neuer Fachräume an der Kerschensteiner Gemeinschaftsschule, beide auf der Schönau.
Etliche Projekte laufen weiter, beispielsweise die Brandschutz-Sanierungen an Heinrich-Lanz-Schule, Kepler-Schule, Elisabeth- und Ludwig-Frank-Gymnasium. An der Friedrich-List- und der Waldhofschule geht die Erneuerung der Gebäudehülle voran. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Schaffung weiterer Ganztags-Grundschulen – wozu in der Regel umfangreiche Umbauten nötig sind. Als Beispiel führte Doberass die Friedrich-Ebert-Schule auf dem Waldhof an. Dort habe man den ersten Bauabschnitt mit Verwaltungstrakt, Fach- und Werkräumen sowie neuer WC-Anlage fertigstellen können. Im zweiten Bauabschnitt folgen jetzt der Bau einer Mensa, die Wiederherrichtung der Sporthalle und vor allem die Sanierung der drei Gebäudetürme mit den eigentlichen Klassenräumen.
Sie entstehen in einem Bereich, in dem bis Sommer 2017 die Werkrealschule angesiedelt war. Die Räume, so Doberass, seien größer, als man sie heutzutage bauen dürfte. Er sieht darin einen großen Vorteil, denn damit seien Differenzierungsangebote in den jeweiligen Zimmern möglich. Bis Ende 2022 soll alles fertig sein.
Spinelli-Spatenstich im September
Bis dahin werden auch die Konturen der geplanten Ganztagsgrundschule auf Spinelli deutlich erkennbar sein. Denn sie ist das nächste große Projekt, dessen Start unmittelbar bevorsteht. Auf dem Terrain an der Dürkheimer Straße sieht man bereits die Bauzäune, noch im September soll der Bau mit dem symbolischen ersten Spatenstich beginnen. Mit einer Inbetriebnahme rechnet die Stadt zum Schuljahr 2023/24.
Auch in der Schillerschule in Neckarau werde man den ersten Abschnitt zum Ganztags-Umbau bald abschließen können. Danach geht es an die Umsetzung des großen Klassengebäudes und einer Mensa. Mit Humboldt-, Pestalozzi- und Alfred-Delp-Schule stehen weitere in der Warteschleife zum Ganztagsumbau.
Dass gerade auf diesem Gebiet so viel passiert, kommt nicht von ungefähr. Voraussichtlich ab 2026 greift ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung – auch wenn sich Bund und Länder bis zuletzt über die Kosten stritten. Für Dirk Grunert ist klar: „Wir müssen jetzt noch einmal richtig Kraft in den Ganztagsausbau legen.“ Man benötige weitere Schulen, die diesen Weg gehen wollten. Er wünscht sich, dass sie im jetzt beginnenden neuen Schuljahr dafür die Weichen stellen.
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