Psyche

Mannheim nimmt an der bundesweiten "Woche der Seelischen Gesundheit" teil

„Zusammen der Angst das Gewicht nehmen“: Diese Botschaft hat sich die bundesweit zum 25. Mal startende Woche der Seelischen Gesundheit gegeben. In Mannheim beginnt das Programm am 10. Oktober

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Angststörungen nehmen laut DAK deutlich zu. © Julian Stratenschulte/dpa

„Zusammen der Angst das Gewicht nehmen“: Diese Botschaft hat sich die bundesweit zum 25. Mal startende Woche der Seelischen Gesundheit gegeben. Mit Ängsten klarkommen, weil man aus dem Leben katapultiert wurde – das kennt Monika. Als Psychiatrieerfahrene hat sie sich zur Patientenfürsprecherin schulen lassen. Anlässlich der Aktionswoche – in Mannheim beginnt das Programm am 10. Oktober – erzählt sie ihre Geschichte.

Inzwischen ist es vier Jahrzehnte her, dass die damalige Medizinstudentin einen Zusammenbruch erlebte. Die Diagnose lautete „affektive Psychose“. Die junge Frau hat die Zeit danach als „Trauma“ erlebt. „In den 1980ern sind extrem hoch dosierte Depot-Spritzen noch üblich gewesen“, erzählt sie. Es sollte lange dauern, ehe eine Ärztin bereit war, ihre Medikation umzustellen.

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Von
Michaela Roßner
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Monika hat sich zwar trotz bestandenen Physikums vom Studium verabschiedet – aber eine Ausbildung als Medizinisch-technische Laborassistentin absolviert und diesen Beruf bis zur Geburt ihrer Kinder ausgeübt. „Klar, gab es in meinem Leben die eine oder andere Krise – aber da habe ich mich jedes Mal rausgeschafft.“ Und deshalb ist sie bei der Anlaufstelle IBB (Information, Beratung, Beschwerden) aktiv, die sich an psychisch erkrankte Menschen und Angehörige wendet. Aus eigener Erfahrung und erlebter Stigmatisierung weiß Monika, wie wichtig es ist, „Mut zu machen“.

Fachtagung über Kindeswohl

Das Mannheimer Programm mit OB Christian Specht als Schirmherr startet am 10. Oktober mit einer Fachtagung über das Kindeswohl im Stadthaus N1. An diesem Dienstag läuft außerdem in der Abendakademie (U1,16) der fünfte „Tag der Selbsthilfe“ , der von 16 bis 19 Uhr einen Vortrag (17.15 Uhr), eine Podiumsdiskussion (18.15 Uhr) und Info-Stände mit Beratungsmöglichkeit bietet. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und der Gesundheitstreffpunkt wollen als gemeinsame Ausrichter ausleuchten, was Ängste sind und wie man damit umgehen kann. Am 11. Oktober stellt sich die Sozialpsychiatrische Tagesstätte in J 3, 8 von 16 bis 18 Uhr vor. Das Gespräch sucht auch die pensionierte Krankenschwester und Gesundheitspädagogin Rosa Schmidt, die sich als eine von zwei Patientenfürsprecherinnen engagieren möchte. Der Sozialdienst Katholischer Frauen lädt am Donnerstag (12.10.) ab 17 Uhr in B 5,20 zum Discoabend. Am Freitag (13.10.) ab 17 Uhr veranstaltet „MIPE“ ( Mannheimer Initiative Psychiatrie-Erfahrener) in der Tagesstätte J 3,8 ein Fest.

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