Mannheim. In Berlin starten am Samstag die Special Olympics World Games. Doch bevor die Athletinnen und Athleten nach Berlin kommen, wird jedes Nationenteam von einer Kommune vier Tage lang in Deutschland empfangen. Die Stadt Mannheim wurde als eine von 190 Kommunen als Host Town für die Republik Moldau ausgewählt, mit dessen Hauptstadt Chisinau Mannheim eine Städtepartnerschaft pflegt. Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer begrüßte die Delegation am Mittwoch am Stand der Stadt in der U-Halle auf der Bundesgartenschau.
Bereits am Freitag waren die 32 Teilnehmer der Special Olympics - Jugendliche und Erwachsene mit einer geistigen Behinderung - in Frankfurt angekommen. In Mannheim erwartete die Athleten ein umfangreiches Sport- und Kulturangebot: Fußball, Athletik, Schwimmen, Tischtennis und ein Besuch des Luisenparks standen bereits auf dem Programm. Nach dem Empfang auf der Buga trafen sie sich zum Training mit der Gemeindediakonie und zum Boccia-Spiel mit dem TSV Badenia Feudenheim.
Special Olympics
- Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung.
- Tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten in 26 Sportarten an.
- Vom 17. bis 25. Juni finden die Special Olympics World Games in Berlin und damit erstmals in Deutschland statt.
- Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.
- SOD verschafft mehr als 40 000 Menschen mit geistiger Behinderung selbstbestimmte Wahlmöglichkeiten von behinderungsspezifischen bis hin zu inklusiven Angeboten.
- Das Ziel von Special Olympics ist es, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen.
- SOD versteht sich gemeinhin als Inklusionsbewegung.
Zwei Boule-Schiedsrichter des TSV werden die Delegation aus Moldau nach Berlin begleiten; die Boule-Regeln gleichen sich, so dass die Schiedsrichter aus der Boule-Abteilung des TSV die Special-Olympics-Disziplin Boccia pfeifen können. Außerdem werden 15 Athleten und Beschäftigte aus den Diakoniewerkstätten die Reise zu den Special Olympics mit antreten, um die ausländischen Gäste zu unterstützen. Mit seinen inklusiven Projekten bildet das Host-Town-Programm das größte kommunale Inklusionsprojekt der Geschichte der Bundesrepublik.
Applaus für den Luisenpark
Eisenhauer wünschte den Teilnehmern viel Erfolg bei den Wettkämpfen in der Hauptstadt. Die Republik Moldau sei ein kleines Land mit freien Menschen. „Alle Menschen haben das Recht, über ihre Sprache und Kultur selbst zu bestimmen. Wir wissen, wie schwer das gerade für ihr Nachbarland, die Ukraine, ist. Und wir wissen, dass die meisten Menschen Freude und Frieden möchten“, sagte er. Der Bürgermeister wollte von den Gästen aber auch wissen, wie ihnen der Luisenpark gefallen hat - insbesondere der Garten der Partnerstädte, in dem auch ein Garten der Moldawischen Hauptstadt Chisinau angelegt ist. Nachdem seine Frage übersetzt wurde, brach Applaus und Jubel aus.
Die Gäste machten in jeder Weise einen fröhlichen und zufriedenen Eindruck. Die Delegationsleiterin Alexandra Danilenco überbrachte ihren Dank an die Stadt Mannheim, die Freiwilligen, Partner und - wiederum unter viel Applaus - an den Busfahrer, der die Delegation durch die Stadt gefahren hatte. „Wir fühlen uns in Mannheim sehr willkommen“, sagte Danilenco. Strahlend nahm sie von Eisenhauer die Stadtblume aus Bronze in Empfang und hielt sie wie einen Pokal in die Luft. Sie überreichte Eisenhauer ein T-Shirt der Special Olympics Deutschland (SOD) und ein Tuch mit traditionellen moldawischen Motiven. Trainer Oleg Ababii brachte die Stimmung des Nachmittags auf den Punkt: „Kinder mit Behinderung können ein Geschenk an unsere Zivilisation sein. Und dieses Geschenk müssen wir schätzen.“
Nachhaltiges Netzwerk
Nach den Spielen in Berlin soll Inklusion weitergelebt werden - das ist das Ziel des Landesverbands Baden-Württemberg der Special Olympics. Mannheim als Gastgeber-Kommune und Teil des Host-Town-Projekts bekommt die Chance, zusammen mit Special Olympics Projekte umzusetzen. Laut Landesverband sollen die geschaffenen Partnerschaften zwischen lokalen Akteuren über die Spiele hinaus bestehen: um Menschen mit geistiger Behinderung sichtbarer zu machen.
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