Auszeichnungen - Für sein vielfältiges Engagement in seiner Heimatstadt Mannheim erhält Unternehmer Manfred Fuchs das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

Manfred Fuchs erhält Bundesverdienstkreuz 1. Klasse: „Mit größter Hochachtung“

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Peter W. Ragge
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Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut überreicht das Verdienstkreuz 1. Klasse an Manfred Fuchs in der Aula der Universität. © Christoph Blüthner

Der Ort war ihm wichtig. „Es ist eine Stelle, die mir sehr viel bedeutet“, sagte Manfred Fuchs über die Aula der Universität. Denn dort, wo er studiert und promoviert hat, wo sein Sohn studierte und nun die Enkel, da erhielt der vielfältig engagierte Unternehmer nun das von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

„Es wird mir nicht in den Kopf steigen“, versicherte Fuchs, aber das hatte ohnehin keiner der Gäste erwartet – war er doch schon 2000 mit dem Verdienstkreuz am Bande, 2004 mit der Mannheimer Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet worden. Bei ihm wirkte das eher wie ein Ansporn, noch mehr zu tun. „Ich bringe mich gerne ein für diese wunderbare Stadt und freue mich, wenn ich da und dort helfen kann“, so Fuchs.

Ausstellung in der Prince House Gallery

Manfred Fuchs ist nicht nur erfolgreicher Unternehmer, großer Mäzen und vielfältig ehrenamtlich engagierter Bürger, sondern zudem Künstler.

Seine Werke sind derzeit in der Ausstellung „Licht – Farbe – Erlebnisse“ in der Mannheimer Prince House Gallery in H 7, 1 (alte Sparkasse) zu sehen. Es handelt sich um groß- und mittelformatigen Malereien, Skizzen und Studien sowie Plakat-Collagen.

Die Ausstellung ist noch bis 30. Juni Dienstag und Donnerstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, zudem an den Samstagen 11. und 25. Juni von 11 bis 18 Uhr.

15 Werke der Ausstellung „Manfred Fuchs. Licht - Farbe - Erlebnisse“ waren exklusiv für eine Benefizauktion zugunsten der „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“ reserviert worden. Zehn Werke wurden auch für den guten Zweck versteigert. Dabei kam ein Erlös von 20 700 Euro für „Wir wollen helfen“ zusammen.

Weitere in der Galerie ausgestellte Werke von Fuchs stehen nun zum Verkauf, ebenfalls zugunsten von der „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“. pwr

Welche Dimension das „da und dort helfen“ hat, machten gleich mehrere Redner deutlich. Dabei gelang es Universitätsrektor Thomas Puhl, auf besonders sympathische und persönliche Weise das Bild des erfolgreichen Familienunternehmers zu zeichnen: „Bescheiden, aber großzügig anderen gegenüber, humorvoll und zupackend“, so Puhl.

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Als Mäzen sei er „Spitzenklasse“, meinte der Rektor anerkennend und mit sichtlichem Stolz, einen derart engagierten Absolventen der Universität ehren zu dürfen. Doch Fuchs sei niemand, der „einfach nur das Scheckbuch in die Hand“ nehme, sondern er bringe stets sich, seine Erfahrung und sein Netzwerk im Dienste der Sache mit ein. Als Beispiel dafür verwies Puhl darauf, dass Fuchs als Vorsitzender des Universitätsrates 2007 bis 2010 maßgeblich für die damals umstrittene Profilschärfung der Universität Mannheim im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gekämpft habe. Dadurch sei Mannheim nun „keine Allerweltsuni wie 25 Kilometer flussaufwärts“, so Puhl.

Mit „größter Hochachtung vor Ihrer Lebensleistung“, wie sie sagte, schilderte die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sein gesamtes „zutiefst beeindruckendes Engagement“. Dabei würdigte sie Fuchs zunächst als „beeindruckende Unternehmerpersönlichkeit“. Nach dem frühen Tod des Vaters habe er ab 1963 „auf vorbildhafte und einzigartige Art und Weise“ aus dem mittelständischen kleinen Schmierstoffhersteller den weltweit tätigen Konzern Fuchs Petrolub geformt, ihn an die Börse gebracht und sich durch die frühe Konzentration auf nachhaltige Produkte als „wegweisender Visionär“ erwiesen.

Als ebenso „vorbildhaft“ bezeichnete sie schließlich, dass Fuchs 2004 den Vorstandsvorsitz des Unternehmens an seinen Sohn Stefan und 2017 den Sitz im Aufsichtsrat an seine Tochter Susanne übergeben und damit einen harmonischen Generationswechsel ermöglicht habe. „Loszulassen ist auch eine Kunst und keine Selbstverständlichkeit“, meinte Nicole Hoffmeister-Kraut, die selbst aus einer Unternehmerfamilie (Bizerba in Balingen) kommt.

Doch darüber hinaus habe Fuchs „Kreativität, Fleiß und gestalterische Kraft“ in die Gesellschaft eingebracht und dabei „außerordentlich hohen finanziellen, persönlichen und zeitlichen Einsatz“ gezeigt. Als Beispiele verwies sie auf ein Engagement für das Technoseum, die Universität, das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, für die Stiftung Nationaltheater sowie als erster Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK). „Man fragt sich manchmal, wo sie die Zeit hergenommen haben“, meinte sie.

Besonders stellte Hoffmeister-Kraut die Liebe von Manfred Fuchs zur Kunst heraus – aus zwei Gründen. Einmal sei Kunst für ihn „Quelle des Glücks“, wobei er seine Werke immer wieder bei Benefizausstellungen verkaufe – wie gerade in der Prince House Gallery zugunsten der „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“. Aber mit „leidenschaftlichem Einsatz“ habe Fuchs sich auch für den Neubau der Kunsthalle eingesetzt. Dass diese nun „ein kultureller Leuchtturm mit nationaler und internationaler Strahlkraft“ sei, habe Mannheim „ganz wesentlich Fuchs zu verdanken“, so die Ministerin.

Das bekräftigte Oberbürgermeister Peter Kurz, der als erster Gratulant ans Mikrofon trat und voller Respekt den Dank der Bürgerschaft zum Ausdruck brachte. Bei der Kunsthalle habe Fuchs bereits „in einer krisenhaften Situation“ eingegriffen, den Neubau durch seine strategisch-unternehmerische Erfahrung gemanagt und zudem zahlreiche weitere Stifter gewonnen. Kurz erinnerte aber ebenso an die wichtige Rolle, die Fuchs als Vorsitzender des Bilanzprüfungsausschusses beim Börsengang der MVV Energie AG hatte. „Sein außergewöhnliches Engagement ist ohne Vergleich“, fasste Kurz zusammen, worauf Fuchs bescheiden anmerkte: „Das beschämt mich ein wenig“. Die Basis für all sein Handeln sei stets die geeinte Familie gewesen.

Redaktion Chefreporter

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