Die Sonne treibt das Thermometer in Lampertheim auf zeitweise 25 Grad. Nicht nur Spargel und Erdbeeren auf den Äckern sonnen sich bei diesem Sommerwetter, auch 43 Leser dieser Zeitung genießen den Tag ihrer Morgentour zum Gemüsebauernhof der Familie Schmidt bei strahlend blauem Himmel. Etwa vier Stunden erklärt Bauer Karl-Heinz Schmidt alles, was es Wissenswertes über Spargel, Erdbeeren, Bohnen und Erbsen zu berichten gibt.
"Wir sind große Spargelfans und wollen das vor Ort erleben", freuen sich Ursula Propst und Hedwig Haag aus Mannheim bereits im Bus Richtung Lampertheim. Und nicht nur das Spargelstechen dürfen sie selbst ausprobieren, auch etliche Informationen bekommen sie von Schmidt rund um die Themen Gemüseanbau und -ernte.
Spargel selbst gestochen
Die Leser starten in der Lagerhalle, wo der Spargel erst maschinell und danach noch einmal von Hand sortiert und gereinigt wird. "Es ist sehr interessant zu sehen, was alles dahinter steckt. Wie viele Maschinen und Menschen dort arbeiten - und alles ist so frisch, das ist toll", findet Petra Roth aus Mannheim. Auch ihr Mann Wolfgang ist der Meinung: "Da ist der Preis für Spargel dann doch gerechtfertigt."
Im Anschluss geht es auf den Acker. Hier zeigt Schmidt zuerst, wie das Spargelstechen richtig geht, und dann versuchen sich auch einige der Leser an dieser Arbeit. "Ich habe die Menschen immer bewundert, die auf den Äckern bei jedem Wetter arbeiten. Die Technik ist sehr interessant. Es ist ein toller Blick hinter die Kulissen", sagt Beate Fell, die heute ihren ersten Spargel selbst gestochen hat. Auch Yvonne Wierer ist nach dem Spargelstechen der Meinung: "Da merkt man richtig, wie arbeitsintensiv das ist."
Das sieht Christa Grenz aus Neuhofen ähnlich: "Viele Maschinen entlasten die Mitarbeiter ja etwas, aber die Anlage ist einfach riesengroß." 120 Hektar hat die Familie Schmidt im Anbau - vier Hektar davon sind geschützt.
Diesen geschützten Bereich sehen die 43 Teilnehmer dann direkt vor Ort. Schmidt zeigt die Erdbeeren der Sorte "Clery" in einem Folientunnel. "Hier muss das Klima stimmen", erklärt der Bauer. Die Temperatur dürfe nicht über 28 Grad steigen - sonst gehen die Erdbeeren kaputt. Das sei auch der Grund, warum es dieses Gewächs nur bis in den Juni gibt. "Diese Gewächshäuser haben sehr viele Vorteile", erklärt Schmidt diese Art des Anbaus. "Das Wasser bekommen die Erdbeeren von unten, so werden die Blätter nicht nass und es entstehen kaum Pilze." Die Pflanzen bekommen eine Tröpfchenbewässerung und werden nur nach Bedarf gedüngt. "So nehmen sie sich, was sie brauchen, und es wird nichts verschwendet", sagt Schmidt.
In diesen Arbeitsalltag sind alle Familienmitglieder integriert. Morgens um halb sechs beginnt der Tag von Familie Schmidt, und meist endet er erst gegen 23 Uhr. Auch die Söhne Michael und Klaus sind in das Geschäft mit eingestiegen. "Ohne die beiden würde ich es nicht mehr stemmen können", sagt der Bauer. "60 bis 70 Erntehelfer haben wir hier, alleine können wir diese Mengen nicht verarbeiten", erklärt der Landwirt.
Tipps für die Zubereitung
Seine Frau Annerose gibt den Lesern noch Tipps für die perfekte Zubereitung der Spargel mit auf den Weg: "Bei den grünen Spargeln muss nur das untere Drittel geschält werden, und dann kann er mit Butter gebraten, auf den Grill gelegt oder im Ofen mit Käse überbacken werden." Nach diesen leckeren Anregungen warten die Leser gespannt auf das Mittagessen. Frische Spargelsuppe und Schweineschnitzel mit Spargelgemüse und Salzkartoffeln werden aufgetischt. Die frischen Zutaten kommen bei den Teilnehmern gut an. "Die Suppe ist sehr aromatisch", findet Hedwig Haag. Und kurz vor der Abreise gibt es noch einen selbst gemachten Erdbeerkuchen - mit einer Tasse Kaffee.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-man-merkt-wie-arbeitsintensiv-das-ist-_arid,1054197.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html