Open Air - Von der „Schachpartie“ in den Quadraten bis zum politisch geprägten Drehbuch

Kostenloses Sommerkino in der Neckarstadt-West

Von 
Lea Seethaler
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Filmgenuss pur: Hier können es sich Gäste ab 17. August mit beginnender Dämmerung gemütlich machen. © Lys Y. Seng/Stadt Mannheim

Mannheim. Vom 17. August bis 14. September 2021 findet das kostenfreie Sommerkino mit preisgekrönten Mannheim-Filmen statt, präsentiert von heimischen Filmkünstlerinnen und -künstlern, Kinos und Festivals. Das teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit.

Bereits zum dritten Mal präsentiert das Kulturamt der Stadt in Kooperation mit dem Quartiermanagement Neckarstadt-West und dem Sport- und Freizeitzentrum ALTER die spätsommerliche Open-Air-Kino-Reihe „Mannheim Kinokult Open Air“. An fünf Terminen, immer dienstags, verwandelt sich die Aktionsfläche von ALTER am Alten Messplatz ab 20.30 Uhr zum Kinosaal mit bis zu 99 Plätzen. Der Eintritt ist frei. Alle Filme haben einen Bezug zu Mannheim, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Die meisten Filme wurden in Mannheim gedreht und bezeihungsweise oder von heimischen Regisseurinnen und Regisseuren oder Produzentinnen und Produzenten realisiert. Ziel sei in diesem Jahr, die lokale und regionale Filmkunst und Kinokultur angesichts ihrer, durch die Corona-Pandemie, schwierigen Lage stärker sichtbar zu machen. Die Veranstaltenden wollen der hiesigen Film- und Kinokultur ein Gesicht geben. Im folgenden einige Beispiele für filme, die gezeigt werden: Den Auftakt macht am 17. August der beim Max-Ophüls-Festival 2021 mehrfach ausgezeichnete Debütfilm „Borga“ von York-Fabian Raabe, der als Kinovorpremiere zu sehen ist - präsentiert von den Atlantis / Odeon-Kinos. Der in Ghana und Mannheim gedrehte Spielfilm erzählt die Geschichte von Kojo (Eugene Boateng), der mit seinem Bruder auf einer Elektroschrott-Müllhalde in Accra aufwächst - und schließlich nach Deutschland aufbricht. Am 24. August folgt „Und morgen die ganze Welt“ von Julia von Heinze, eine Coming-of-Age-Geschichte in Zeiten des politischen Rechtsrucks - präsentiert vom Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH). Die 20-jährige Jura-Studentin Luisa (Mala Emde) aus gutem Hause findet Anschluss an eine Antifa-Gruppe. Ihre Gefühlswelt kommt dabei ebenso zum Wanken wie ihr Verhältnis zum Grundgesetz. Regisseurin Julia von Heinze verarbeitet auch eigene Erfahrungen in ihrem in Mannheim gedrehten Film, für den sie 2020 für den Goldenen Löwen in Venedig nominiert und mit dem Bayerischen Filmpreis 2020 ausgezeichnet wurde.

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Am 7. September verspricht der Independent-Abend spannende Neo-Noir-Filme aus Mannheim. Zudem gibt es Werke von „Girls Go Movie“ zu sehen. Anschließend ist der Kultfilm „Die unsterbliche Partie“ (2019) von Florian Erker zu erleben. Eine in Schwarz-Weiß inszenierte „Schachpartie“ in den Quadraten Mannheims, in die der Taxifahrer Kian Pyâdah (Massoud Baygan, Junges Theater Heidelberg) durch einen Beutel Kokain im Handschuhfach hineingerät, unterstützt durch regionale Musiker und Schauspieler wie Florian Sitzmann (Söhne Mannheims), Rapper Curse, Sascha Koal (Theater Felina-Areal), Gabriela Badura (NTM) und Michael Fuchs (NTM).

Zum Abschluss am 14. September gibt Beiträge vom Kurzfilmfestival „Zum Goldenen Hirsch“. Der Abend wird präsentiert vom Cinema Quadrat und dem Medienforum/Karlstorkino Heidelberg.

Infos und alle Filmtermine unter bit.ly/3lUSWpZ

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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