Morgentour - 136 Ausflügler schippern mit der "MS Silvia" auf der beliebten Route von Koblenz bis Mainz / Vom Wetter verwöhnt

Königliche Reise auf dem Mittelrhein

Von 
Petra Franke
Lesedauer: 

Mannheim. Am strahlend blauen Himmel zeigen sich beeindruckende Wolkenformationen. Die Sonne lässt das Rheinwasser glitzern. "Was wir wieder für ein Glück haben mit dem Wetter, ganz herrlich", sagt Hannelore Beyer, als sie in Koblenz gemeinsam mit 135 weiteren Morgentourlern an Bord der MS Königin Silvia geht. Rund zwei Stunden vorher waren die Ausflügler bei Regenwetter in Mannheim in die Busse gestiegen, nun nehmen sie Platz im Salon des Flaggschiffes der "Weißen Flotte", das vergangenes Jahr im Mai in Heidelberg seine Jungfernfahrt hatte und auf den Namen der schwedischen Königin getauft worden ist.

Viele Sehenswürdigkeiten

Sanft und fast geräuschlos legt das 350 Tonnen schwere, rund 60 Meter lange und elf Meter breite Schiff bei Rheinkilometer 591 ab und macht sich auf die 90 Kilometer lange Strecke stromaufwärts Richtung Mainz - über Boppard, St. Goar, Bingen, Rüdesheim, Eltville und Wiesbaden. Normalerweise bietet das Schiff Platz für 600 Personen, heute gehört es allein den Morgentourlern.

Die Gäste sitzen mittlerweile auf bequemen Sesseln und können durch die raumhohen Panoramafenster im voll klimatisierten Innenraum schon bald nach dem Ablegen mit der Burg Stolzenfels die erste von vielen Sehenswürdigkeiten bewundern. Währenddessen serviert ihnen das freundliche Personal das Mittagessen, das Schiffskoch Bruno Merkhoffer mit seinen beiden Hilfsköchen Gianvito Curci und Ali Sajjad in der 75 Quadratmeter großen Küche der MS Königin Silvia frisch zubereitet hat.

Herrliche Landschaften ziehen vorbei, die ersten haben mittlerweile auf dem Sonnendeck Platz genommen, so wie Walter und Renate Richter. "Wir sind früher viel mit dem Wassersportverein auf dem Rhein gepaddelt, meistens ab Bingen. Jetzt wollten wir die Strecke mal mit dem Schiff ab Koblenz fahren", erzählt das Ehepaar aus Brühl. "Es ist herrlich, die Landschaft traumhaft." Auch Christel Schumacher ist begeistert von der Fahrt auf dem Rhein. "Ich habe den Werdegang der MS Königin Silvia in den Medien mitverfolgt und wollte jetzt unbedingt mal mitfahren", so die Viernheimerin.

Fotoapparate werden gezückt, gerade schwebt das Schiff an zwei Burgen vorbei. Die werden der Sage nach auch die "Feindlichen Brüder" genannt, erzählt Kapitän und Schiffseigner Karl Hofstätter über die zwei Burgen, die direkt nebeneinander liegen und eigentlich Burg Sterrenberg und Burg Liebenstein heißen. Doch die traurige Liebesgeschichte der Brüder Heinrich und Konrad und ihrer Stiefschwester, dem Waisenkind Hildegard, regt natürlich die Fantasie an. Kurz nach den beiden durch zwei Schildmauern voneinander getrennten Burgen zieht mit der "Goethe" der letzte auf dem Rhein verkehrende Raddampfer an der MS Königin Silvia vorbei, erfahren die Flussschifffahrer.

Heddesheimer Schweden auf Tour

Das sanfte Dahingleiten des Schiffes genießen auch Solveig und Peter Gustafsson. Die beiden gebürtigen Schweden leben seit über 40 Jahren in Heddesheim. "Das ist unsere erste Morgentour. Wir haben die Ausschreibung gelesen und sofort zugeschlagen", so Peter Gustafsson. "Sonst sind wir begeisterte Wochenend-Pfälzer, aber diese Fahrt hier gefällt uns sehr gut. Das Schiff ist super und es fährt so ruhig." Möglichst keine Motorengeräusche zu hören - das war eine Vorgabe, die die Lux-Werft in Mondorf, die die MS Königin Silvia gebaut hat, durch eine Extra-Dämmung des Maschinenraumes umgesetzt hat.

Sieben Stunden später sieht man ausnahmslos strahlende Gesichter in Mainz von Bord des Luxusschiffes gehen. "Der Tag war schön, sehr interessant und hat viel Spaß gemacht", sagt Robert Stein, als er wieder im Bus Richtung Mannheim sitzt. "Wir freuen uns schon auf die nächste Tour", ergänzt der Wallstadter zufrieden.

Das Schiff

  • Die MS Königin Silvia ist das größte Fahrgastschiff auf dem Neckar und das siebte Schiff der "Weißen Flotte".
  • Gebaut wurde das Luxusschiff nach den Plänen von Karl Hofstätter, dem Geschäftsführer der Weißen Flotte, innerhalb von acht Monaten auf der Lux-Werft in Mondorf. Angetrieben wird die MS Königin Silvia von zwei Dieselmotoren mit jeweils 500 PS sowie zwei Generatoren und kann, je nach Strömung, eine maximale Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern erreichen.
  • Das Schiff ist für 600 Personen zugelassen, voll klimatisiert, mit großen Panoramafenstern im Innenraum und einem Sonnendeck. Im Innern gibt es eine 24 Quadratmeter große Bühne sowie eine Barlounge. Die "MS Königin Silvia" ist behindertengerecht gebaut.
  • Einen virtuellen Rundgang über das Schiff sowie Infos zu den Fahrten und Veranstaltungen auf der MS Königin Silvia gibt es unter: www.weisse-flotte-heidelberg.de.
  • Karten können auch unter Telefon 06221/20 181 gebucht werden.

Freie Autorin

Thema : Morgentour

  • Morgentour (mit Fotostrecke) Viel Handarbeit in der Logistik-Branche

    40 „MM“-Leser waren im Logistikzentrum der Firma Roche im Mannheimer Stadtteil Waldhof zu Besuch für einen Rundgang über das Werkgelände des drittgrößten Firmenstandorts.

    Mehr erfahren
  • Morgentour (mit Fotostrecke) Mit „Silvia“ ums Deutsche Eck

    140 Teilnehmer der "Morgentour" erleben einen Tag auf Mosel und Rhein - unterwegs sind sie auf dem Flaggschiff der weißen Flotte. Von Alken bis Oberwesel geht die Schifffahrt.

    Mehr erfahren
  • Morgentour (mit Fotostrecke) Berühmte Keramik aus alter Abtei

    44 „MM“-Leser haben die Firma Villeroy und Boch in Mettlach besucht. Ein Film mit Peter Ustinov über die Geschichte des Unternehmens kommt dabei besonders gut an.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen